Norwegen 2013: Tag 17 – Vom Geiranger zum Briksdalbreen

Der neue Tag begrüßte uns mit blauem Himmel. Der Geiranger lag in gleisendem Licht, als die AidaSol einfuhr. Wir frühstückten mit Breitwandpanorama.

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Die Weiterfahrt führte uns dann durch Geiranger. Hunderte von Menschen säumten die Straßen. Offenbar warteten sie auf Busse, die sie weiter transportieren sollten. Wir schlängelten uns durch die Massen und machten noch einmal am bekannten Aussichtspunkt über Geiranger (Name folgt) an.

Das Bild musste dann zwangsläufig sein!

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Weiter ging es die Passstraße in die Höhe. Auf 1000 Metern machten wir eine Pause am Gebirgssee. Die Berge spiegelten sich im klaren, kalten Wasser. Beim letzten Mal war alles grau verhangen und Eisschollen schwammen noch auf dem See.

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Damals sparten wir uns die Dalsnibba. Heute, bei Kaiserwetter, mussten wir natürlich noch auf 1500 Meter!

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Der Parkplatz der Dalsnibba war schon gut besucht, aber für ein Bergpanorama fanden wir genügend Zeit. Es ist schon toll, wie weit man von hier oben schauen kann. Zumindest wenn das Wetter gut ist.

Weiter ging die Fahrt und wir hielten noch an verschiedenen Aussichtspunkten. Einer, an einem Wasserfall namens Ovstefoss, blieb uns ganz besonders in Erinnerung. Man konnte unmittelbar neben einem Wasserfall die ganze Kraft und Energie der Wassermassen bewundern. Wie viele Liter Wasser hier wohl am Tag durchrauschen?

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Eigentlich sollte die Fahrt vom Geiranger zum Briksdalbreen, einem Seitenarm des Jotunheimen, dem größten Inlandsgletscher, nur knapp zwei Stunden dauern. Schnell wurden dann fünf daraus.
Die kleine Straße zum Gletscher ist noch so, wie wir viele Straßen in Erinnerung hatten. Immer wieder kleine Haltebuchten und wenn es sein muss, fährt man ein Stück Rückwärts, um aneinander vorbei zu kommen. Heute sind die allermeisten Straßen sehr breit ausgebaut und solche Verhältnisse fanden wir nur auf den Lofoten, aber auch nur noch sehr selten, oder eben hier, vor.

Schon von weitem sahen wir, dass die Gletscher sich gewaltig zurück gezogen hatten. Natürlich haben wir die Berichte über die Gletscherschmelzen verfolgt, aber die Auswirkungen mit eigenen Augen zu sehen ist etwas ganz anderes. Um so größer war das Bedürfnis den Wanderweg zum Gletscher zu gehen, um anhand alter Bilder die Veränderungen nach zu vollziehen.

Ein gut ausgebauter Parkplatz erwartete uns und der Weg führt auf einem leichten Wanderweg nach oben. Für die Fußkranken oder die Kreuzschifffahrer gibt es einen Fahrdienst. Früher machten das Kutschen heute „Trollwagen“ genannte Allradwagen. Freundlich winkten uns vermummte Japaner entgegen. Wir kamen uns wie Statisten in einem Film vor.

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Der Gletscher entlässt einen gewaltigen Fluss, der sich an einer Kante hinab ins Tal stürzt. Der Weg geht direkt daran vorbei und dementsprechend nass wird man bei ungünstiger Windrichtung. Heute, bei fast 30 Grad, kam uns das sehr gelegen. Bei kühlerem Wetter ist man gut beraten eine Regenjacke dabei zu haben.

Der Weg führt noch ein kurzes Stück durch eine Hochebene. An verschiedenen Punkten findet man Hinweisschilder, wo der Gletscher seit 1800 geendet hat. Der Rückgang lässt sich damit noch dramatischer erkennen. Die jetzige Gletscherzunge liegt bestimmt mehr als 2 Kilometer vom heutigen Ende entfernt.

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Wir stehen nun am Gletschersee und erkennen, dass die letzten 20 Jahre gewaltige Veränderungen gebracht hatten. Das alte und neue Bild machen das sehr deutlich!

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Vor 20 Jahren sah das zur gleichen Zeit so aus:

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Inga und ich wandern noch über unwegsames Gelände zur Gletscherzunge und ich finde ein paar große Stücke Holz. Wieviel tausend Jahre die wohl alt sein müssen? Denn die Bäume, die hier einmal standen und so große Äste gebildet hatten, müssen ja zur letzten Warmzeit hier gewachsen sein.

Weiter geht es Richtung Bergen. Wir sind noch Unschlüssig, ob wir Bergen ausfallen lassen sollen oder die Hardangervidda. Beides zusammen wird nur mit extrem langen Autofahrten zu machen sein.

Aber das entscheiden wir morgen. Jetzt sitzen wir vor einem Skilift im Utvikfjellet und schauen unseren neuen Freunden zu. Eine Herde Kühe grast um uns herum und bietet bei strömendem Regen das Abendprogramm.

Zeitraffer der Strecke:

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Eine Antwort

  1. Ich war 2005, 2006, 2009, 2014 und 2018 am Gletscher.
    Erschütternd wie stark der Rückgang des Eises ist.
    Wenn dir einer erzählt, daß in der Arktis das Eis schmilzt, ist das doch sehr abstrakt.
    Aber wenn man „seinen“ Gletscher so schrumpfen sieht, kann man irgendwie besser begreifen, was da los ist.

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