Kann man Wasser aus dem Wohnmobiltank trinken?

Die Frage liest sich auf den ersten Blick, wie ein dummer Witz, ist aber ernst gemeint.
Nicht wenige Wohnmobilfahrer führen einen zusätzlichen Wasserkanister mit, und machen ihren Kaffee, kochen oder putzen sich nur mit diesem Wasser die Zähne.
Aus Angst, der große Wassertank im Wohnmobil könnte durch Keime und Bakterien belastet sein. Das Wasser, dass man an einem Stellplatz gebunkert hat könnte verschmutzt sein.

Der menschliche Körper sollte bis zu einem gewissen Maß Bakterien und Keime im Wasser wirksam zu bekämpfen. Und nicht jedes Kleinstlebewesen im Wasser ist gefährlich.
Die Wasserwerke sorgen durch strenge Kontrollen dafür, dass das Trinkwasser aus dem Hahn unbedenklich genutzt werden kann.

Für den Wassertank im Wohnmobil ist man selbst verantwortlich. Eine regelmäßige Reinigung sollte selbstverständlich sein, dann kann man das dortige Wasser natürlich direkt zum kochen und trinken verwenden. Wenn die geschilderten Ängste ernst zu nehmen wären, dürfte nach einiger Zeit auf keinem Hochseeschiff und in wenigen Gartenlauben noch gesunde Menschen herum laufen.

Was der besagte Wasserkanister anderes tut, als der eingebaute Wassertank, konnte mir übrigens noch kein Wohnmobilist erklären. Beide könnten belastet sein. Ein schmieriger Film auf der Tankwand ist übrigens noch kein Zeichen für Gefahr. Nur könnten sich in den dort lebenden Algen Bakterien wohlfühlen.

Wichtig ist, beim Bunkern von Wasser Sorgfalt walten zu lassen: Z.B. den eigenen Wasserschlauch verwenden und diesen – insbesonders die Enden – sauber halten, nicht auf die Erde oder vorhandene Pfützen fallen lassen. An der Entsorgungsstation nicht mit dem Schlauch an die Fäkalentsorgung kommen. Vor dem Anschluss des Schlauches ein paar Liter Wasser ablaufen lassen.

Im Ausland kann es durchaus sinnvoll sein, Wasser zu kaufen. Insbesonders im Süden haben wir es erlebt, dass das Wasser aus dem Wasserhahn nach Plastik schmeckte. So stark, dass man damit weder kochen, noch die Zähne putzen wollte. Schuld waren Kunststoffrohre und die Tatsache, dass Wasser in diesem Land gechlort wird. So deckten wir uns mit 3 Liter Flaschen aus dem Supermarkt ein und nahmen das Tankwasser nur zum waschen und duschen.

Wir sind übrigens noch nie durch oder von unserem Tankwasser krank geworden oder hatten im Ausland beim Campingurlaub Durchfall. Im Hotelurlaub war das anders…

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5 Antworten

  1. Der Vorteil des Kanisters ist einfach:
    Ich komme überall zum Desinfizieren und Kontrollieren hin. Beim Festeinbau sind meterweise Schläuche und viele Verbindungsstücke, die weder mechanisch gereinigt, noch kontrolliert werden können. Die Infektionsgefahr ist hier deutlich höher, ausserdem schmeckt das Wasser aus dem Tank oft scheusslich. Den Kanister kann ich bei Verfügbarkeit von gutem Frischwasser schnell spülen und hab wieder ein paar Liter frisch gezapftes, während ich beim WoMo Tank erstmal 100l Wasser durch die gegend schleppe und nicht vernünftig spülen kann.

  2. Kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich solche Ängste hätte, dürfte zuhause kein Wasser aus den 100 Jahre alten Rohren trinken. Wer weiß, was da alles drin ist. Ich gebe dir recht, wenn die Wasserversorgung kritisch ist (haben wir auch schon in Italien erlebt) dann ist es gut einen Faltkanister dabei zu haben. Ansonsten trinken wir aus dem Tank. Und schlecht geschmeckt hat das Wasser von dort noch nie. Vielleicht liegt es am Tank?

  3. Moin
    Wir reinigen den Tank einmal anfangs Jahr komplett inkl. allen Schläuchen mit Desinfektionszeugs und vor jeder größeren Tour indem wir alles Wasser ablassen, den Rest (2-3 Liter), der nicht auslaufen möchte, mit einem Nasssauger absaugen, dann einmal mit einem frischen Schwammtuch durchwischen, gut nachspülen und natürlich das Nachspülwasser auch wieder aussaugen, Stöpsel wieder rein, vollfüllen und ab in den Urlaub. Das machen wir 4-5x im Jahr und haben dadurch, trotz daß wir zu 90% Quellwasser und nur selten Leitungswasser auf Tour tanken, keine Beläge oder Algen, nur meist etwas Schwebstoffe am Boden, aber die sind mir lieber als Chlor und sonstige „normale“ Chemikalien im Leitungswasser.
    Wir trinken unser „Tankwasser“ auch und es hat noch niemals schlecht geschmeckt oder gar zu Durchfall oä geführt.
    Gruß Christian

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