Es mag trivial erscheinen, aber jeder, der das erste Mal mit einem Wohnmobil kennt das Gefühl: Habe ich etwas vergessen?
Und an dieser Stelle möchte ich auf ein paar Dinge aufmerksam machen, an die man denken sollte:
An allererste Stelle: Auch wenn man es eilig hat: Locker bleiben und Zeit lassen. Man fährt keinen Kleinwagen und ein Fehler kann einige tausend Euro kosten. Ein paar Beispiele? Gerne:
– man fährt los und hat noch das Stromkabel eingesteckt. Sowohl im Wohnmobil, wie an der Stromstelle. Beim losfahren reißt das Kabel den Stromkasten um, oder die Steckdose heraus und am Wohnmobil klafft ein Loch: Die Strombuchse ist ausgerissen. Gibt es nicht? Unwahrscheinlich? Nein, das ist vielen schon passiert.
– man hat einen Anhänger und diesen abgehängt, um zu rangieren und fährt los: Das Verbindungskabel reißt an der Buchse ab. Unwahrscheinlich? Sorry, ist mir selbst schon passiert, da ein PKW hupend hinter mir stand und ich in Hektik verfallen bin.
– Losfahren, ohne sich über die Abmaß und Höhe des Wagens bewusst zu sein. Ein Schild, ein Ast. Übersehen. Eine mächtige Beule im Alkoven ist im die Folge. Nehmen sie sich Zeit die Umgebung zu checken. Im Zweifel noch einmal aussteigen und die Umgebung überprüfen.
– Sind alle Außenklappen geschlossen und verriegelt? Neulich sind wir durch Offenbach gefahren. Und nach 20 Minuten fällt mir im Seitenspiegel auf, dass die große Stauklappe offen steht! Die Klappe steht im 90 Grad Winkel ab. Das Womo ist somit 50 cm breiter. Es hat trotzdem gereicht. Nichts auszudenken, wenn ich ein Auto, Fahrradfahrer oder ein Schild erwischt hätte. Die Stauklappe wäre abgerissen und die Seitenwand mit Sicherheit auch lädiert. DAHER IMMER einen Gang um das Wohnmobil und alle Klappen checken.
– Bodenstützen hochleihern: Wir haben keine, kennen das aber von unserem Wohnwagen: Man fährt los, hat die Stützen aber nicht oder nicht komplett hochgeleihert: Die Folgen sind fatal: Daher immer einen Blick UNTER das Wohnmobil werfen. Manchmal entdeckt man auch noch die Ersatzklo-Kassette oder die Kabeltrommel, einige leere Flaschen oder den Ball der Kinder
– Die Höhe des Wohnmobils hat man im Griff, trotzdem knackt es verdächtig an der Ausfahrt des Stellplatz, beim unterfahren eines Baums: Das Dachfenster stand komplett auf: Eine neue Heki für 1000 Euro ist ein teurer Spaß!
Daher natürlich auch das Dach und die Dachhauben überprüfen.
– Endlich fahren wir. An der nächsten Kreuzung werden wir von einem aus einer Kreuzung rasenden Wagen gezwungen stark zu bremsen. Aus dem hintersten Küchenschrank fliegt der Kaffee und einige Tassen bis in den Fahrerraum: Die Tür war wohl nicht eingeharkt.
Ein anderes Mal war es der Kühlschrank und die Milch. Mittlerweile checken wir jede Klappe und jede Tür. Nur die Duschabtrennung haben wir des Öfteren vergessen. Wir arbeiten dran. Für die Schränke gibt es noch Querstangen, um den Schrankinhalt zu sichern.
Die Liste lässt sich beliebig verlängern und soll eigentlich nur ein Denkanstoß sein, ruhig und besonnen die Abfahrt vorzubereiten. Und dabei ist es egal, ob es sich um eine Fahrt von 5km oder um 500km handelt. Lieber einmal mehr nachgeschaut.
Haben sie auch solche verrückten Geschichten, dann schreiben sie einen Kommentar!
3 Antworten
Es mag lächerlich klingen, aber bevor wir starten, ob von zuhause oder vom Parkplatz – ich nehme meine Checkliste (steckt hinter der Sonnenblende)und gehe alle obengenannten Punkte gemeinsam mit meiner Copilotin durch. Wie beim Start eines A380. Fast immer finden wir noch einen unerledigten Punkt. Meistens der nicht verriegelte Kühlschrank oder die Besteckschublade.
Falls hier Werbung erlaubt ist: Im vom Webmaster rezensierten Buch „Abenteuer Wohnmobil“ gibt es dazu ein Kapitel und ein Muster.
Hallo alle,
habe dieses Problem mit meiner Co Pilotin folgendermassen geregelt: Ich bin für das Technische also aussenrum verantwortlich, Sie für das Häusliche also innen. So geht (fast)
nichts vergessen
Schönen Abend noch
Jaha, da habe ich auch was: Das obligatorische »Einmal-aussen-rum«, »einmal-rundum-drinnen«… Ich bin Hausmann; meine LG arbeitet, ich kümmere mich um Haushalt und Sohnefritzen (10 Jahre alt). Einmal im Monat darf ich ausfahren (muss ich auch, sonst kriege ich ’nen Hausfrauen-Fimmel ;-))… So ein, zwei, manchmal auch ein paar mehr Tage bin ich dann alein unterwegs; meist im Osten der Republik. Der Tag der Abfahrt ist dann immer etwas ganz Besonderes: Die Vorfreude, der kleine Abschied, ach, mal wieder woanders sein, andere Bilder, andere Landschaften, kontinentales Klima (wir wohnen an der Nordsee!)… Bislang ging immer alles gut; bis auf die letzte Ausfahrt im April: Alles eingeladen, Kaffee, Sahne, Zucker und den Rest vom Gedöns, den man so braucht, und ab ging die Fahrt… Nach 8 Stunden war ich am Zielort, Brandenburg, in den Wäldern, herrlich, Platz ansteuern, Gas aufdrehen, Kaffee machen, sich nach draussen setzen, freundlich in die Runde nicken, und schließlich, irgendwann, das Hubbett absenken, die Leiter anstellen, und dann –> das: Bettzeug vergessen.