Es kommt immer genau so, wie man es nicht braucht:
Das Wohnmobil ist gepackt, wir stehen unter Zeitdruck, ich steige auf den Fahrersitz, Schlüssel ins Schloss, starten.
Ein kurzes Klicken. Alle Lämpchen am Armaturenbrett gehen aus.
Stille.
Was ist jetzt kaputt? Batterie leer? Aber wieso? Vor zwei Wochen waren wir noch über das Wochenende unterwegs. Alles ganz normal.
Die Zeit wird knapp. Ich komme ins Schwitzen, erinnere mich an die alte Startbatterie in der Werkstatt und hole gleich auch das Überbrückungskabel.
Nur wo anschließen? Die Startbatterie hat ihren Sitz unter dem Fahrersitz. Dort anschließen wird nur mit Werkzeug möglich sein.
Hätte ich mich nur früher einmal darum gekümmert.
Und das ist mein Tip heute: Wisst ihr, wie ihr Starthilfe gebt oder nehmt an eurem Basisfahrzeug?
Bei unserem Ford Transit gibt es im Motorbereich die Möglichkeit dazu
Erst auf den zweiten Blick erkenne ich das schwarze Kästchen mit dem roten Nippel. Jetzt nicht einfach die rote Klemme (PLUS) anschließen, sondern erst den Deckel abnehmen:
An dieser Schraube nun die rote (Plus) Klemme anbringen.
Nun brauchen wir noch einen Minusabnehmer. Dieser ist jedoch nicht ausgewiesen. Man kann Minus eigentlich überall nehmen, wo Metall vorhanden ist. Also am Chassis oder Motor. An unserem Motor gibt es eine Öse um den Motor in einer Werkstatt herausnehmen zu können. Dieser ist nicht lackiert (sonst fließt kein Strom) und daher geeignet:
Schwarze Klemme für Minus.
Nun mit der Spenderbatterie verbinden. Das Spenderauto sollte den Motor laufen haben! Wir haben es mit einer Ersatzbatterie nicht geschafft den Motor zu starten. Die Batterie war offenbar schon so weit entladen, dass nur ein zweiter Diesel mit fetter Batterie und laufendem Motor half. Zuerst Plus und dann Minus verbinden. Und nun den Motor des Wohnmobils starten (und nicht mehr ausgehen lassen). Nach 50 Kilometer war die Batterie wieder genug geladen.
Natürlich kamen wir zu spät, denn was sonst nur Minuten dauert, brauchte beim ersten Mal eine halbe Stunde.
Daher einfach mal ohne Not sich die Geschichte anschauen, hilft und beschleunigt es, wenn es dann einmal nötig wird.
Übrigens haben wir auch herausgefunden, was unsere Batterie so entladen hat: Zwei Wochen lang steckte ein Handyladegerät an einer Steckdose der Startbatterie. Ohne Handy zwar, aber natürlich verbraucht das Gerät Tag für Tag Strom. Und nach zwei Wochen war dann nicht mehr genügend Saft zum Starten da. Für den Radio hatte es noch gereicht, aber nicht mehr zum anwerfen des Motors…
4 Antworten
Hallo,
zu erwähnen sei auch noch, dass das Starterkabel mindestens ein „echtes“ 25mm² Kupferkabel sein sollte und kein billiges verkupfertes Alu-Kabel! So spart man sich den zusätzlichen Ärger!
Was mich aber wundert ist, dass das WoMo zwar eine PV-Anlage auf dem Dach hat, aber trotzdem ein Handyladegerät die Starterbatterie entleert! Sorry, aber hier stimmt scheinbar einiges nicht?
Wurde hier keine Spannungsüberwachung mit automatischer Abschaltung verbaut, wenn man schon die Starterbatterie zum Handyladen benötigt?
Warum lädt man das Handy nicht über die Bordbatterie für den Innenraum, die von der PV-Anlage gespeist wird? Der Einbau einer PV-Anlage ist so umfangreich, dass der Einbau einer Bordspannungsbuchse (z.B. für das Handyladegerät usw.) bestimmt nicht ins Gewicht fällt.
Und warum speist die PV-Anlage nicht die überschüssige Energie (laut Ihrem PV-Anlagen Thread, müsste die Innenraumbatterie auf 2 Wochen Standzeit längst voll gewesen sein) in die Starterbatterie?
Hier liegt der Hase im Pfeffer!
Wäre es nicht „Schaltungstechnisch“ besser, wenn die PV-Anlage zuerst die Starterbatterie „füllt“ und erst wenn diese voll ist, die Innenraumbatterie speist? Die Starterbatterie müsste ja im Normalfall vom fahren her eh fast immer voll sein, so dass im Regelfall die Sonnenenergie gleich die Innenraumbatterie speist. Aber im Falle eines Falles, hat man zumindest immer eine volle Starterbatterie, was ja wichtiger ist!
Außerdem muss zuerst einmal gemessen und umgerechnet werden, was das Handyladekabel im „Leerlauf“ verbraucht, um sicher sagen zu können, dass dies die Ursache war!
Mfg
Du hast natürlich völlig Recht: Das Handyladegerät steckt dort aus reiner Bequemlichkeit und die Startbatterie wurde aus reiner Dummheit nicht mit geladen 🙂
Abgesehen davon zieht das Gerät 1A und das reicht bei 2 Wochen locker…
Vielleicht noch eine Ergänzung:
Es ist richtig, dass das Minuskabel theoretisch an jeder metallischen Oberfläche des Fahrzeugs angeklemmt werden kann. Man sollte die Stelle dennoch sorgfältig auswählen und das Kabel so anklemmen, dass kein Strom durch empfindliche Teile des Motors fließt. Also z. B. nicht an Einspritzleitungen, Gehäusen von Aggregaten usw. Es könnte zu Schäden kommen. Also am Besten immer direkt am Chassis. Z.B. an der vom Autor genannten Aufhängeöse. Oder wenn möglich am Minuspol der Batterie.
Danke für den Beitrag, sehr hilfreich, da ich gerade das gleich Problem habe.
Allerdings versuche ich es nun über diesen Weg mit einem CTEK Ladegerät die Batterien aufzuladen, sollte auch funktionieren.