Wenn die Lofotwand sich aus dem Meer erhebt, ist das atemberaubend!
Allein deswegen fahren wir mit der Fähre von Bodo nach Moskenes. (Zur Orientierung: geplante Reiseroute)
Wir standen auf der Wartespur vor der Fähre in Bodo und schliefen den Schlaf der Gerechten. Kein Auto, Kein Laster, kein Lärm des Hafens störte uns. Den Wecker hatte ich mir auf 13 Uhr gestellt, dass sollte reichen, wenn um 15 Uhr die Fähre abfährt.
Dumm nur, dass ich den Plan nicht richtig gelesen hatte. Die Überschriften der Liste waren nicht etwa die Ankunftshafen, sondern die Namen der Schiffe. Und das Schiff Bodo würde erst um 15 Uhr losfahren. Aber um 10.15 Uhr gab es schon ein weiteres Schiff. Und daher wurde es sehr hektisch. Meine Frau Nadja wurde als erstes wach, als es draußen schon los ging. Völlig schlaftrunken versuchte ich einen klaren Gedanken zu fassen, die Mädels wecken, Jacken zusammenpacken. Die Überfahrt würde fast vier Stunden dauern.
Wir schafften es, und waren froh irgendwann mit einer schönen Tasse Kaffee und Hotdog in den bequemen Sitzen im Wartesaal zu sitzen. Bei der Ausfahrt war die See noch ruhig, aber als wir in tieferes Wasser kamen, waren wir froh ein paar Seekrankheitstabletten dabei zu haben. Das Schiff rollte und stampfte und klatschte manchmal heftig auf die Wellen. So stark hatten wir das noch auf keiner Fähre erlebt.
Bei der Abfahrt war es noch sonnig, die berühmte Lofotwand erhob sich dann nur wenig aus dem Wasser, bis in die tief hängenden Wolken.
Kurz vor Moskenes sah es nicht mehr ganz so traurig aus, aber Sommerurlaub stellten sich unsere Mädels natürlich anders vor.
In A wurden wir dann das erste Mal enttäuscht: Der Campingplatz ist geschlossen. Man berichtete uns, das zu viele mit ihrem Zelt einfach in die dahinter liegenden Wiesen gingen und nichts bezahlten, das kann auf die Dauer nicht gut gehen. Nun ist der Platz geschlossen und nur die Hütten werden vermietet.
Außerdem erzählte man uns, dass rund 30% weniger Gäste im letzten Jahr die Lofoten besuchten. Meist waren es japanische oder chinesische Reisegruppen, aber viel weniger Wohnmobile.
Sehenswert ist der Granitstreifen am Ende der Insel, der sich über jede kleine Erhebung bis zum Horizont zieht. Welche Kräfte mögen dies geschaffen haben? Man sagt, die Lofoten seien das älteste Gestein der Erde. Wenn man den Fels so sieht, kann man es glauben.
In A gibt es einen Parkplatz, den man durch einen Tunnel erreicht. Viele Wohnmobile stehen dort, auch wenn es nach 22 Uhr nicht erlaubt ist. Wir wollen aber heute etwas mehr und mieten uns auf dem schönen Campingplatz in Moskenes ein. Der nette Campingwart versichert, dass die nächsten Tage schönes Wetter kommen wurde.
Also ab ins Bett und den entgangenen Schlaf nachholen. Wenn es wirklich so schön wird, dann haben wir morgen viel vor!
Preise: Fähre Bodo-Moskenes: Wohnmobil 6m 624 NOK, Erwachsene 174 NOK, Kinder 87 NOK (Ein Erwachsener ist beim Autopreis mit dabei, irgendwer muss ja fahren)
Campingplatz: 240 NOK
Umrechnungskurs 07-2013: 7,9 NOK = 1 EUR oder 10 NOK = 1,24 EUR