Die große Campingkrise – Q&A Teil 1

Ihr wisst schon, dass ihr Nadja und mich in den letzten Tagen sprachlos gemacht habt.
Noch nie hatten wir in so kurzer Zeit so viele Mails und Kommentare und Anrufe.
Das zu sichten ist nicht einfach und deswegen teilen wir eure Anmerkungen und Fragen auf zwei Video-Clips auf.
Hier im ersten Clip bekommt ihr das Best of der Kommentare und Ideen.
Im zweiten gehen wir dann auf Fragen ein.

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Zum Nachlesen

… habe ich hier noch den gesamten Text der Kommentare und unserer Anmerkungen:

Über 70.000 Menschen haben in nur 14 Tagen diesen Clip geschaut und bald 300 Kommentare zeigen, dass euch das Thema nahe geht.

Nun haben einige von euch sich echt Mühe gegeben und ganze Abhandlungen verfasst. Dort finden sich auch viele Gedankengänge, die ich so noch nicht verfolgt habe, aber jetzt natürlich beachten werde.
Dazu fassen einige Kommentare gut zusammen, wie viele derzeit denken:

Da ist zum Beispiel: Moto bony
Zitat: Auf Grund des anhaltenden Booms wurde ja auch immer mehr aus Campingidylle ein Urlaub wie auf einem Parkplatz vor der Düsseldorfer Messehalle. Muss man halt mögen.
Und dann folgt ein klarer Appell ans Mieten statt kaufen – Insbesondere die, die nur drei, vier Wochen im Jahr unterwegs sind, sollten sich das aus betriebswirtschaftlicher Sicht noch einmal durchrechnen.

Wer von euch einmal auf der Messe in Düsseldorf war, weiß, dass man sich einiges in diesen 10 Tagen antut: Prallvolle Enge, dazu tieffliegende Ferienflieger im Minutentakt. Zigtausend Wohnmobile und Menschen auf engem Raum – und trotzdem fahren wir von Womo.blog jedes Jahr gerne dort hin.

Der Original-Clip:

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Zauberfee hat einen wichtigen Hinweis:
Hinzu kommt das in einigen Jahren die Generation lebenslange Gutverdiener und Renter wegbricht.
Und die Leute merken, dass Überwintern in Spanien in einer Fewo oder Haus preiswerter und bequemer sein kann, als mit der 300.000 Euro Concord auf einem Stellplatz wie die Ölsardinen zu stehen.

Da passt sehr gut der Kommentar von Ha Ko
Ich glaube heuer wird es auf den Campingplätzen katastrophal, total überlaufen, wenn sie wieder geöffnet werden.  HAKO ist offenbar als Rentner in Marokko, denn er schreibt: Die marokkanischen und tunesischen Camps entsprechen nicht den Erfordernissen der dt. Durchschnittscamper. Zum Glück für diejenigen die noch rustikales Camping schätzen und nicht das glamuröse Glamping. So bleibt nur Marokko.
Doch für den noch arbeitenden Menschen mit begrenztem Urlaub zu weit.

Und michael lippstadt bringt es bezüglich Lebensphilosophie auf den Punkt:
Ich habe einen gebrauchten Kastenwagen, 9 Jahre alt und fast 90.000 km gelaufen – PROBLEMLOS mit 9,3% Wertverlust verkauft. Auch ich (Camper mit meinen Eltern seit den 60iger Jahren) verstehe nicht warum Camping nun zum Zwang „Glamping“  wird der dem eigentlichen Sinn des Camping entgegen steht.

Kleine Anmerkung von mir: Für die, die das Wort Glamping nicht kennen:
Seit einigen Jahren etabliert sich dieser Begriff für Luxus-Camping.
Es kann dann gar nicht exklusiv genug sein, die Parzellen riesig, Sauna, Schwimmbad, Golfplatz, eigenes Toilettenhäuschen mit Bad am besten direkt an der Parzelle und natürlich beste Sicht aufs Meer oder Berge, ausgesuchte Restaurants nach Möglichkeit mit Sternekoch.
Geht nicht – gibt’s nicht!
Der Preis spielt keine Rolle

Banga lore bobbel geht auf die Preise und andere Urlaubsformen ein:
die Klimadiskussion ums Fliegen generell wird die Leute auch dazu bringen, andere Varianten der Freizeitgestaltung und des Urlaubs in Erwägung zu ziehen.
Ich denke aber, dass Wohnmobile im Unterschied beispielsweise zu „stinknormalen“ PKWs doch anders betrachtet werden müssen, denn sie bringen außer dem Fahren ja einen Zusatznutzen mit sich, den man durchaus auch als Kapitalnutzen beschreiben kann
Und das ergibt die Wertstabilität, denn viele erfüllen sich mit dem Wohnmobil nicht nur einen Freizeit-Traum, sondern haben damit zu einem Lebensstil gefunden, der ihnen große Befreiung und Befriedigung verschafft.
Der Trend zur Zweitimmobilie (Ferienhaus etc.), wird derzeit vom Trend zum Wohnmobil abgelöst.
Während der Coronakrise mussten etliche ihre Zweitwohnung verlassen – das eigene Womo stellt man einfach in die Einfahrt und hat trotzdem ein wenig Urlaubsgefühl.

Ok, da waren jetzt auch ein paar Worte als Lückenfüller von mir dabei:
Es passt dazu auch der Hinweis eines Lesers auf unserem Blog, der meinte, dass er sich manche teure Sachen einfach kauft, weil er gute Qualität liebt. Das hätte nichts mit Statussymbol zu tun.

Holß hat eine ganze Abhandlung geschrieben, die zu lesen sich lohnt:
Ich lese ein paar Auszüge vor:
Die eigentliche Zielgruppe der Hersteller und Händler sind die Best Ager und Rentner. Die heutigen Rentner sind die einstigen Babyboomer, haben in ihrem Leben die Chance gehabt, relativ gut ihren Lebensweg zu planen und damit auch gutes Geld bei Seite geschafft.
Die Rentner mit Geld werden zunehmend älter und brechen in den kommenden Jahren ganz natürlich weg
Und da sind die Menschen der Generation X, mitten im Arbeitsleben mit zum Teil abenteuerlichen Biografien und Dank Corona mit Kurzarbeitergeld konfrontiert.
Der Stellenwert eines eigenen Fahrzeuges ist eher gering, das Auto spielt als Statussymbol eine untergeordnete Rolle. Freizeit und eine ausgewogene Work/Live Balance gewinnen zunehmend an Beachtung, aber in diesen Lebenskonzepten spielen dieselgetriebene Luxusliner mit mehr als 3,5t Gewicht keine Rolle.
Wenn die Hersteller jetzt nicht rasch auf den „Nachwuchs“ und seine Wünsche eingehen und sich weiterhin an den derzeit noch von den Rentnern gepuschten Verkaufszahlen berauschen, dann stehen in 5-6 Jahren die schwergewichtigen Autos bei den insolventen Händlern auf dem Hof und setzen Grünspan an.

Lieber HolS, vielleicht schauen hier auch Händler und Hersteller zu und beherzigen deinen Ratschlag.
Aus meiner Erfahrung muss ich dir aber sagen, dass die meisten einfach die aktuelle Lage fortschreiben und wenn ein Trend bricht, ganz überrascht tun.
Ich befürchte, hier wird es auch so werden.

Zum Thema Statistik hat Friedemann den Hinweis, dass die Zulassungsstatistik kein Indiz für den Boom ist: Er gibt folgendes Beispiel, das ich so nie auf dem Schirm hatte: Wenn ein deutscher Händler einem Niederländer ein Fahrzeug verkauft, so fällt das in die deutsche Zulassungsstatistik, ohne dass das Fahrzeug letztlich in Deutschland zugelassen bleibt.

Und Karin&Klaus geben allen Neukäufern einen Tip, denn man eigentlich eingerahmt an die Wand hängen sollte: Karin schreibt:
Die Preise sind schon sehr hoch. Und man denkt, man hat ein WoMo mit Vollausstattung und dann braucht man noch viele Kleinigkeiten. …Wir hätten nie geglaubt, was man noch so alles benötigt.
Und das kostet und kostet und die Wünsche wachsen meist mit jeden Trip.
Also passt auf, dass ihr eurer Budget im Blick habt!

An dieser Stelle der Reklameblock: Wir haben einen netten Artikel auf Womo.blog in dem wir euch aufzählen, was man unseres Erachtens wirklich braucht, wenn man ein neues Wohnmobil kauft. Das ist natürlich subjektiv. Aber wenn ich morgen ein neues Womo kaufe, würden wir diese Sachen als erstes einbauen oder ersetzen. Ich verlinke es euch im Text, oder ihr klickt einfach hier oben in der Ecke an.
Ihr Lieben: Das war es fürs erste von uns, in ein paar Tagen gibt es den zweiten Teil – bis dahin haben wir auch alle Interviews mit Händlern und Gespräche mit unseren Partnern abgearbeitet und können euch vielleicht schon Neuigkeiten aus der Händlerszene liefern.

Bis dahin – bleibt gesund und besucht uns einmal auf Womo.blog

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