Trinkwasser: Bange machen gilt nicht

Mit der Angst der Menschen lässt sich leicht Geld verdienen.
Viel Geld.
Und die Unsicherheit beim Thema Wasser sorgt dafür, dass viel, sehr viel Geld für eine angebliche Sicherheit ausgegeben wird. Jedes Jahr. Ein Dauerauftrag für das gute Gefühl

Es geht ganz ohne

Ich habe als kleiner Bub mit dem Camping angefangen. Das Wasser kam immer aus dem Kanister, später Tank.
Nie Probleme gehabt.
In der Türkei hat es uns dann mal (nicht beim campen) erwischt. Nadja so schlimm, dass ich dachte, sie stirbt. Insofern wissen wir, dass man das Thema nicht klein reden darf.

Dann wieder Wohnmobil, Wohnwagen. Nie irgendwelche Mittelchen. In den 90er / 2000ern gar keinen Gedanken daran verschwendet, dass das Wasser im Tank Probleme bereiten könnte.
Nach dem Urlaub den Tank ausgewischt und austrocknen lassen.
Fertig bis zur nächsten Tour.

Uns ging es gut.
Wir hatten andere Themen, aber das Thema Trinkwasser hat uns nie belastet.
Ein Freund gab uns Tabletten mit, falls wir einmal Wasser aus einem Bach trinken müssten.
Mussten wir nie.
Wo die Einheimischen ihr Wasser tranken, tranken wir auch.

Dann in den 2010ern erstmals mitbekommen, dass alle Welt Silberionen oder Tropfen, Anti-Bakterien-Kram in seine Tanks schüttet, um nicht krank zu werden.
Ich hab mich davon anstecken lassen und zumindest zweimal im Jahr den Tank und die Leitungen mit Chlor gereinigt. Aber SIlberionen, Tabletten und Chemie, das will und wollte ich nicht.
Dann UV-Licht ausprobiert und vieles andere. Filter, die dann eher Keimschleudern sind und das Problem verschärfen, statt es zu mindern
Als wir nach Rumänien fuhren, haben uns einige Angst gemacht.
Eine rumänische Freundin hat darüber nur gelacht.
Auch dort war das Wasser gut.

Nur manchmal in Süditalien, Südfrankreich und Kroatien schmeckte das Wasser manchmal dermaßen nach Plastikrohr, dass wir den Kaffee mit Wasser aus der Flasche machten.
Tank O3 war bislang das einzige Gerät, dass mich überzeugte, denn damit ist auch der letzte Biofilm im Tank tot.
Aber ist der Biofilm überhaupt gefährlich?

Der Campingshop steht voll mit Mittelchen

Also Interviews mit einem Laborleiter eines Wasserwerks und einem Mikrobiologen geführt.
Der eine hat mir die Augen geöffnet, dass die ganzen Mittelchen im Tank Unsinn sind, der andere klar gemacht, dass das Wasser in den Wasserwerken Europas vorbehandelt ist und auch im Tank noch wirken.

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Viel Wasser verbrauchen schützt am besten

Mitgenommen habe ich, dass es gut ist, ja, die beste Lösung, das Wasser rasch zu verbrauchen und frisches Wasser permanent nachzufüllen. Das verhindert, dass sich Bakterien und Keime im Tank ausbreiten können. Der Rest macht unser Magen.
Dazu den Tank ab und an reinigen und gut ist.
Mehr braucht man nicht und füllt nur die Kassen der Campingmärkte.

Tank O3 hab ich weiterhin, sofern wir mal in andere Gefilde kommen, kann uns das weiterhelfen. Aber in D oder Europa braucht man gar nichts außer stetig frisches Wasser im Tank.

Picture of Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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24 Antworten

  1. Hallo Jürgen,
    hilfreicher Artikel. Aber was versteht man unter „schnellem Verbrauch“ oder „viel Verbrauch“? Wir haben einen 100 Liter Frischwassertank und füllen immer alle 3 bis 4 Tage wieder auf. Natürlich ist da auch immer noch ein Rest drin.
    Und was machen die Vanlifer, die mit so einem Tank 8-10 Tage hinkommen? Ist das schon zu lang?

    1. Wir verbrauchen auch in 3 bis 4 Tagen unseren 140 Liter Tank. Auch bei einer Woche hätte ich keine Bedenken. Natürlich, wenn es heiß ist, schneller, wie in der kühlen Jahreszeit

  2. Das sehe ich ähnlich / gleich,Mit der Angst der Menschen ist doch immer noch am meisten Geld zu machen,Wer sich an einige kleine Regeln hält, hat sicher nur wenig gesundheitliche Probleme .Seit 50 Jahren sind wir nun schon mit Motorrad, Zelt und Womo unterwegs, im Süden von Europa, im Osteuropa als auch im Norden( Nordcap. Noch nie Trinkwasserprobleme gehabt.Tank austrocknen, permanent frisches Wasser auffüllen, gut durchspülen und in aller Regel war das ausreichend. Vermutlich verwechseln das die Menschen mit dem Essverhalten und der Hygiene . Wasch es, koch es oder lass es,das ist immer noch die Maxime für ein normales Verhalten bei einer unsicheren Hygienelage.

  3. Wenn ich sehe, dass man zum Kaffee kochen frisches Wasser in kleinen Gebinden dabei hat und das Kaffeewasser in der Regel abgekocht wird, völliger Unsinn.
    Aber jeder so wie er will

  4. Hallo Jürgen, meine Erfahrung nach 40 Jahren campen ist genauso. Nach der Saison ende Oktober Wasser reinigen und trocknen, Leitungen spülen, mehr braucht es nicht.

  5. Wir benutzen Wasser im Tank normalerweise nur zum Waschen von Geschirr. 5 ltr Wasserkanister immer dabei somit immer Frischwasser. Wenn der Kanister leer ist( was sehr selten vorkommt) wird das Wasser abgekocht für den Kaffee.
    wassertank 1 bis 2mal im Jahr gereinigt für Schleimentfernung
    Chemie benutze ich so gut wie keine.

  6. Wir nutzen das Wasser aus unserem Tank voll – auch zum Trinken. Allerdings sind wir auch sehr viel unterwegs, kommen auf bis zu 150 Tage im Jahr im Wohnmobil. Meistens kurze Fahrten, so dass das Wasser überwiegend sogar am heimischen Wasserhahn nachgefüllt wird. Unterwegs schaue ich mir die Wasserzapfgelegenheiten sehr gut an – wenn das nur den Ansatz von ekelig ist (weil zu nah an der Toilettenentsorgung – was leider oft vorkommt), dann tanke ich lieber nicht und ich nutzte IMMER den eigenen schlauch. Allerdings habe ich seit Jahren einen Keramikfilter von Certec im Tank (keine bezahlte Werbung nur Überzeugung), der angeblich das glitschig werden des Tankes und der Schläuche verhindern kann. Außerdem haben wir uns in diesem Jahr zuhause einen Wasserfilter Eco Viva gegönnt (keine bezahlte Werbung nur Überzeugung) und da der nicht viel Strom verbraucht und wir Platz dafür haben, nehmen wir den jetzt einfach auch immer mit. Sorry – ist was länger geworden – wollte nur meine Erfahrung teilen. Denn ich stelle auch fest, dass das Thema Wasser immer ein Thema ist (genau wie das Thema Strom und Toilette 🙂 ).

    1. Das Problem, dass ich mit Wasserfiltern habe, ist die Verkeimung. Und da ist mir bei allen Studien noch keiner untergekommen, bei dem das nicht passiert.
      Liegt natürlich am Benutzer, denn meist nutzt man die Teile zu lang oder nicht sachgerecht. Und dann ist ohne besser wie mit!

  7. Tank O3 habe ich auch eine Zeit verwendet. Bis der PVC Zulaufschlauch sich auflöste und ich das getankte Wasser im Doppelboden wiederfand. Tank O3 hat sich dazu nicht geäußert. Top Service!!! Was mein PVc-Wassertank bereits für Schäden dadurch erlangt hat kann ich nicht sagen.

  8. So machen wir das seit 40 Jahren mit den gleichen Erfahrungen. Wir haben auch keine Mittelchen dabei. Im extrem seltenen Einzelfall kann man das Wasser einfach entleeren und neu füllen.

  9. Für Trink- und Kochwasser haben wir seit 2 Jahren eine mobile Filteranlage von “Truu“ in unserem WoMo mit dabei. Die macht wunderbares, lebendiges Wasser.
    Tankwasser brauchen wir nur noch zum Abwaschen, Körperpflege und Toilette.
    So kommen wir ganz ohne Chemie aus!

  10. Wir füllen zum Beginn des Urlaubs den leeren Tank zu 60% auf (Gewichtsersparmis) und füllen nach Bedarf nach. Alles mit der Gießkanne, kein Schlauch !!,
    Nach dem Urlaub, 12 Volt abstellen, Wasserhähne öffnen und offen lassen. Revisionsöffnung öffnen. Dann Wasser aus Tank und Boiler ablassen, ein paarmal „um die Ecke fahren“, damit alles aus dem Tank weglaufen kann.
    Ablass-Schieber offen lassen bis zur nächsten Fahrt, ebenso die Revisionsöffnung des Tanks (unter der Sitzbank) offen lassen. Wasserhähne schließen, 12 Volt wieder einschalten.
    Vor dem Winter etwas Spiritus (darf auch ein 60%iger Schnaps sein!! Prost) in die Waschbecken als Frostschutz (evtl. Restwasser in den kleinen Siphons) geben.
    Wir haben eine Tauchpumpe. Höheren Druck durch eine Druckpumpe benötigen wir nicht, da wir die Dusche fast nie benutzen( 3x in 12 Jahren).
    Keinesfalls die Leitungen durchpusten, da sonst die unvermeidbaren Bakterien u.a. aus dem Mund/in der Atemluft die Leitungen infizieren. „Elektrisch“ erzeugte Pumpenluft ist auch keinesfalls keimfrei.
    Den Tipp (durchpusten) habe ich schon mehrfach gelesen…halte ich für höchst fahrlässig.
    Das Öffnen der Wasserhähne bei „stromlos“ lässt evtl. kleine Wassersäcke in den Leitungen durch das Zurücklaufen des Wassers in den Tank verschwinden. Erdanziehung! Gluckert auch schön!

  11. Juürgen, gut beschriebener Artikel.
    Ich segle seit vielen Jahren. Man übernimmt ein Charteboot, tankt Wasser und segelt los. Im nächsten Hafen wird wieder Wasser etc. auftanken.
    Bis jetzt habe ich von keinem Segler aus meinem Bekanntenkreis gehört, daß es durch schlechtes Wasser zu Ausfällen in der Manschaft kam.
    Und wenn doch, hatte es meistens andere Gründe. (Vielleicht zuviel Bier etc.)
    Im WoMo spüle ich die Leitungen, mache alle Hähne auf, eine Runde um den Block und gut ist es.

  12. Vielen Dank für den Artikel.
    Auch wir nutzen keinerlei Zusätze, leeren nach der Fahrt den Tank, falls wir mehr als 2 Wochen nicht fahren, das wars.
    Und vorm Winter wird der Tank gereinigt.
    Hatten bis jetzt noch keinen Nachteil, ohne Zusätze auszukommen 😉

  13. Seh ich genauso. Je mehr wir in heutiger Zeit Hygiene praktizieren bzw zelebrieren, desto empfindlicher wird unsere Körperabwehr, weil sie es nicht mehr gewohnt ist, mit ein bisschen Keimen und Schmutz zu interagieren. Ich bin noch aufgewachsen, wo nicht alles mit Desinfektionsmittel sterilisiert wurde. Wir haben den Dreck der Straße gemessen und aus Pfützen getrunken und frische Milch vom Bauernhof noch warm getrunken. Ich war damals nie ernsthaft krank, Allergien kenn ich erst aus der Neuzeit. Deshalb mach in nicht jeden Hygienehype mit und Durchfallerkrankungen oder Magen/Darm kenn ich nicht. Aber jeder darf das halten wie er will

  14. Hallo Jürgen
    Danke für den wieder einmal wirklich guten Blog-Beitrag!
    Als ich vor 5 Jahren mit dem Campen anfing, hatte man mir auch eingeredet, dass es ohne Chemie etc. nicht ging. Bei mir wurde es erst mal ein Silberionen-Kissen im Tank. Als ich dann von den Nachteilen der Silberionen erfuhr, war ich kurz davor mir teure Filter oder O3 Systeme zuzulegen. Zum Glück habe ich das gelassen und bin erst mal ohne alles unterwegs gewesen. Siehe da: Kein Unterschied. Dann kam Dein geniales Video mit dem Herrn vom Wasserverband, das meine Überlegungen voll bestätigt hat und mich endgültig überzeugt hat.
    Mittlerweile gibt es auf meinem „Reiseschrauber“ Kanal ein Video rund um das Thema Frischwasser, in dem ich unter anderem Dein Video zitiere und verlinke.
    Die Kommentare zum Video waren spannend. Die einen geben mir recht, und kritisieren nur, dass ich das Bleichmittel bei der jährlichen Reinigung überdosiere. Viele anderen sind aber nach wie vor überzeugt, dass das Wasser aus dem Tank bestenfalls zum Abwaschen geeignet ist, selbst Duschen wird kritisch gesehen…..
    Wir jedenfalls nutzen das Wasser für alles! Zähneputzen, Duschen, Abwasch, Kochen und Kaffee. Dadurch ist unser 160 Liter Tank aber spätestens nach 5-6 Tagen leer. Entsprechen oft tanken wir frischen Wasser nach. Noch nie ein Problem gehabt! Selbst in Süditalien. Nur beim Tanken beachte ich einige Regeln und reinige den Tank und die Anlage mindestens einmal im Jahr.
    Mich hat es übrigens in meinem Leben auf Reisen nur einmal so richtig erwischt. Das war vor vielen Jahren auf Korsika. Schuld war definitiv ein Pastis in einer Kneipe, der mit Eiswasser angemacht wurde, das wohl viel zu lange im Kühlschrank stand.

    Danke übrigens für Deine super Blogs und Videos, die mir beim Einstieg ins Campen sehr geholfen hatten.
    Gruß
    Martin

    1. Hallo Martin! Der Reiseschrauber 🙂
      Vielen Dank für deinen netten Kommentar.
      Würd mich freuen, dich irgendwann mal persönlich kennen zu lernen!

      LG
      Jürgen

  15. Ja, sehe ich ähnlich. Auch ich habe zusätzlich das neue tank03 System (das mit dem Becher) an Bord. Hat jetzt 1 Jahr sehr gut funktioniert.

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