In Deutschland reden viele von Wirtschaftskrise
Pleitewelle und Armut,
Unsicherheit und Arbeitslosigkeit
Alles ist schlecht und wird noch schlechter.
Und als sei das nicht schon genug, hat die Campingbranche ihre ganz eigenen Schlagzeilen:
Betrugsvorwürfe, Bestechung, Insolvenzverschleppung, Razzia,
Pleitewelle, Kurzarbeit, Entlassungen
Im Rest der Welt scheint hingegen die Sonne:
Trump und Musk wollen Amerika greater than ever machen und den Rest der Welt in die Knie zwingen,
Was denn nun?
Stehen wir wirklich vorm Kollaps?
Gibt es bald Camper zu Ramschpreisen?
Kann sich das überhaupt dann noch wer leisten?
Oder wird uns gerade von bestimmten Seiten extrem viel Müll erzählt, um uns politisch zu beeinflussen?
Was sagen denn die Wirtschaftszahlen? Und wie war das in vergleichbaren Phasen?
Darum geht es heute in meinem Marktbericht.
Und natürlich schauen wir uns die aktuellen Angebotszahlen des Campingmarktes an und versuchen einen Ausblick der Entwicklung 2025.
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Mehr InformationenDie aktuellen Charts
Die Zahlen hier stammen aus Mobile.de und sind nicht der Weisheit letzter Schluss, aber die einzige Grundlage, die mir seit Jahren zur Verfügung steht und wie mir Händler bestätigten, geben die Charts die Wirklichkeit sehr gut in der Vergangenheit wieder,
Dazu habe ich die Zahlen des KBAs, des Kraftfahrtbundesamtes eingebaut, die man als Trendbestätigung werten kann, aber manchmal auch, um Bilanztricks der Branche zu erkennen.
Erschreckend ist, dass die KBA Neuzulassungen im Herbst abgenommen haben, der Bestand im gleichen Atemzug stieg.
Es kamen also mehr Fahrzeug auf die Höfe, wie verkauft wurden. Das sind wahrscheinlich all die 2023er Fahrzeuge, die immer noch im Zulauf sind.
Bestellt und nicht abgeholt, hat man früher gesagt.
Dieses Frühjahr wird es extrem spannend werden – ich bin gespannt, was ihr mir erzählt, wenn ihr von der nächsten Messe oder vom Händlerbesuch zurück kommt.
Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes:
Gebrauchtwagen
Noch viel schlimmer sieht es im Gebrauchtwagenmarkt aus.
Der ist unreguliert und hier macht jeder, was er will.
Hier finden sich viele Händler, die aufkaufen und verkaufen, Privatleute und ganz viele schwarze Schafe.
Und natürlich Händler, die ihren Bestand in Tageszulassungen umgewandelt haben oder Mietflotten haben und nun ihre Fahrzeuge gebraucht verkaufen.
Und da sind die Privatleute dann nicht selten die Karpfen im Haifischbecken.
Angebliche Schnäppchen entpuppen sich als Wasserschaden – der Käufer ist nicht selten der Dumme.
Umgekehrt kaufen Haie Wohnmobile auf und finden dann ebensolche Wasserschäden, wo keine sind und drücken noch vor Ort den Preis gewaltig.
Diese Praxis hat der WDR vor Jahren dokumentiert. Also seid vorsichtig, wenn ihr eurer Fahrzeug verkauft.
Deswegen finde ich eine Plattform, wie Caravanmarkt24 wichtig, wo ihr zum einen kostenlos den aktuellen, realistischen Preis eures Fahrzeugs herausfinden könnt oder auch tatsächlich an einen Händler aus einem Pool von Händlern – ich meine, es sind mittlerweile 400 – verkaufen könnt. Verlinke ich euch hier.
Einfach und per Knopfdruck.
Ihr könnt, müsst aber am Ende nicht verkaufen, wenn eurer Wunschpreis nicht erreicht wird.
Wichtig ist natürlich, euer Fahrzeug ehrlich und mit allen Mängeln dort zu beschreiben.
Aber sind wir mal ehrlich:
Sehr, sehr viele Privatleute setzen derzeit beim Verkauf ihres Campers viel zu hohe Preise an.
Echte Mondpreise, wie sie vielleicht zu Höhepunkt in der Coronaphase passten, aber heute nicht mehr marktgerecht sind. Auch für die wäre es sinnvoll, sich vorher einmal einen aktuellen Vergleichswert zu holen.
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Realistischer Preis - kostenlose Preisauskunft
Bei Caravanmarkt24 gibt es die Möglichkeit sein Fahrzeug kostenlos bewerten zu lassen.
Einfach die Daten des Fahrzeugs eingeben,
eine eMail-Adresse und abschicken:
kostenlose Wohnmobil-Bewertung
Dahinter steckt keine KI, sondern echte Menschen checken und vergleichen die Preise und Angebote und ermitteln einen realistischen Preis.
Keine Verpflichtung, dann dort zu verkaufen.
Aber die Möglichkeit sein Fahrzeug dort zu einem Mindestpreis anzubieten und sich die Verhandlungen auf den üblichen Plattformen zu ersparen.
Haben wir natürlich gleich einmal ausprobiert.
Hätten wir in der Hochzeit sogar 60.000 Euro für unser Fahrzeug bekommen können, sind es heute mit deutlich mehr Kilometern, aber noch ohne alle Extras immerhin 39 – 42.000 Euro.
Ein unser Erachtens realistischer Preis.
Und auch die faire Aussage: „Wegen hoher Laufleistung“ ist absolut berechtigt. Insofern ist es super, sich einmal ein nicht rosarot gefärbtes Angebot zu holen, bevor man sich für den Verkauf entscheidet.
Von Abverkauf nichts zu sehen. Der Rückgang zum Jahresende dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass die privaten Verkäufer über Weihnachten ihre Ruhe haben wollten und das Angebot pausiert haben. Würde mich nicht wundern, wenn die im Frühjahr wieder alle auf der Plattform sind.
Kastenwagen auf extremen Niveau.
Da hat weder eine Frühjahrsbelebung stattgefunden noch ein Sommerschlussverkauf
Denn wie man an der feinen Linie erkennt, gehen die KBA Umschreibungen weiter zurück.
Bei den Teilintegrierten ist es eigentlich noch schlimmer.
Anstieg seit dem Sommer. Und auch hier haben mir Zuschauer gemeldet, dass sie Fahrzeuge auf ihren Beobachtungslisten haben, die seit Jahr und Tag angezeigt werden, ohne dass sich der Preis ändert.
Und die Fahrzeuge werden dazu dann auch noch jedes Jahr älter.
Vollintegrierte und Alkoven können sich dem Trend nicht entziehen, aber auch hier ist auffällig, dass beide Linien langfristig steigen – auch das ist kein gutes Zeichen.
Wohnwagen
Ganz eigene Welt und bislang funktionierte hier die Branche besser.
Die Bestände haben sich kontinuierlich abgebaut und auch bei den Gebrauchtwagen ist immer Nachfrage.
Zuletzt steigen die Neuwagenangebote, das kann aber durchaus auf die Vorablieferungen für das Frühjahr zurückgeführt werden.
Jedoch auch hier gilt:
Bei Gebrauchten stehen uralte Fahrzeuge zu Preisen im Netz, bei denen man nur den Kopf schütteln kann.
Woran das liegt, kann ich nicht sagen.
Aber wer geduldig ist und nicht auf einen speziellen Typ oder Hersteller fixiert ist, der kann durchaus auch ein älteres Model zu fairen Preisen finden.
Ausblick:
Wie geht’s weiter?
Preiskampf
Ja, ich erwarte einen Preiskampf.
Eher bei Gebrauchtwagen, bei Tageszulassungen, aber ganz sicher nicht bei Neuwagen.
Bei diesen müsst ihr höllisch aufpassen und euch von den großen Summen und angeblichen Nachlässen nicht blenden lassen.
Nicht selten kommt es mir so vor, als habe man vorher drauf geschlagen, was man später als Rabatt nachlässt.
Es liegen extrem spannende Monate vor uns.
Das Frühjahr 2025 wird für viele Händler entscheidend und einige Händler, aber auch Hersteller werden es nicht überleben.
Wohl und Wehe liegen extrem nah beisammen in diesem Jahr und im Sommer, beim nächsten Update, werden wir sehen, wie gut die Branche durch diese wogende See gekommen ist.
Ich befürchte aber, dass die wirklich harte Zeit für die Händler erst noch kommt.
Jürgen Rode
schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.
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2 Antworten
Lieber Jürgen,
der Artikel ist wieder einmal gut recherchiert und fundiert geschrieben, vielen Dank dafür.
Wir waren am Montag bei unserem Händler zur Dichtigkeitsprüfung und haben uns mit der Chefin auch über den Wohnmobilmarkt und ihre Einschätzung dazu unterhalten.
Fazit: Sie haben sich vom Hersteller keine Bestellungen „aufdrücken“ lassen, sonder so bestellt, wie sie ihren Absatz einschätzen. Die Erwartung ist vorsichtig positiv. Der Hof ist nur etwa zur Hälfte mit Neu- und Gebrauchtfahrzeugen voll, da man die 24er Modelle fast vollständig verkauft hat. Lieber mal nicht liefern können, als auf unverkauften Fahrzeugen sitzen zu bleiben.
Ich würde mir wünschen, dass mehr Händler so vernünftig und verantwortungsbewusst handeln würden, wie dieser Familienbetrieb.
Hallo Joachim,
das deckt sich mit meinen Erfahrungen.