Der „Oberbayer“ fragte mich in einem Forum, wie viel Strom denn zwei Panels bei schlechten Wetter erzeugen, denn an solchen Tagen würde er ja eher Strom brauchen, wie an Schönwettertagen.
Also machen wir einmal den Test. Gestern hatte ich drei Stunden TV geschaut, dazu mein Notebook betrieben und aufgeladen. Das zieht immerhin 5A. So sollten der Batterie jetzt gute 25 Ah fehlen. Sicherheitshalber verblase ich mit dem Fön noch 20Ah. Denn für unseren Test sollte die Batterie auch Aufnahmebereit sein. Das Thema hatten wir ja schon einmal: Die Solaranlage bringt ja null Ampere! – Logisch, wenn die Batterie voll ist, lässt der Solarladeregler nichts mehr rein…
Samstag, 11. Mai. Ein total trüber Tag
In der Nähe von Frankfurt ist von Sonne nichts zu sehen, es regnet. Wir stellen den Zähler auf Null und warten, was der Tag so bringt:
9 Uhr,
kurz nach dem Regenschauer.
Dichte Wolkendecke, die Sonne ist nicht mal zu erahnen
aktuell: 1,2 A – Gesamtertrag heute: 1 Ah
10 Uhr
leichter Nieselregen, das Wetter wird eher schlechter, wie besser…
aktuell: 2,0 A – Gesamtertrag heute: 4 Ah
12 Uhr
dichte Wolkendecke
aktuell: 2,2 A – Gesamtertrag heute: 6 Ah
13 Uhr
Die Wolken werden heller 🙂
aktuell: 2,8 A – Gesamtertrag heute: 8 Ah
15.30 Uhr
es gab sogar mal eine blaue Lücke, nun wieder komplett bedeckt
aktuell: 3,7 A – Gesamtertrag heute: 19 Ah
16.00 Uhr
blaue Stellen am Himmel
aktuell: 8,1 A – Gesamtertrag heute: 21 Ah
(ok, nur ganz kurzzeitig habe ich eine 8 gesehen. Meist war es um die 6,8A)
17.00 Uhr
blaue Stellen am Himmel, die Sonne steht aber schon sehr schräg…
aktuell: 6,1 A – Gesamtertrag heute: 25 Ah
17.45 Uhr
Der Wind treibt fette Regenwolken über den Himmel
aktuell: 1,4 A – Gesamtertrag heute: 26 Ah
20.45 Uhr
Ein heftige Regenschauer verhagelt die Bilanz dann auch noch, aber wir wollten ja kein Topwetter, sondern einen trüben Tag
aktuell: 0,0 A – Gesamtertrag heute: 28 Ah
Fazit: Mit einem solchen Ergebnis können wir in Zukunft vier bis fünf Tage ohne Landstrom und ohne auf irgendetwas verzichten zu müssen stehen.
Nachtrag I: Am Tag danach – mit mehr blauen Lücken, aber vielen Regenschauern – kamen 38Ah zusammen.
Nachtrag II: Auf der genialen Seite meines (quasi) Nachbarn (nur wenige hundert Meter ein echter Wetterdienst) http://www.wetter-egelsbach.de/
fand ich folgende Grafik über die Solarstrahlung der letzten 48 Stunden:
9 Antworten
Hallo,
ich hätte da eine Frage zur Leistung, bzw. bräuchte ich einen Erfahrungswert.
Bei mir im Wohnmobil ist eine 100 AH Batterie für den Aufbau verbaut. Nun möchte ich diese Batterie per PV-Modul unterstützen.
Bisher reichte uns die 100 AH Batterie ca. für 2 Tage. Künftig sollte vielleicht ein dritter Tag, oder 2 Tage mit etwas höherem Verbrauch möglich sein.
Nun könnte ich recht günstig 2 Module (Kyocera KC167 G2) mit je 167 Watt bekommen.
Meine Frage wäre nun, ob mir nicht 1 Modul (167W) reichen würde, da ich ja nur 1x 100 AH Aufbaubatterie habe.
Bei nur einem Modul bräuchte ich am Dach nichts verändern und könnte sogar weiterhin eine Dachbox montieren.
Wie ist das bei Ihnen in der Praxis? Reichen die 200W bei Ihnen, oder sollten es unbedingt mehr sein?
Ich bräuchte eine Entscheidungshilfe, ob mir die 167W reichen, oder ob ich die 334W montieren muss.
Vielen Dank im Voraus!
Freundliche Grüße
Thomas
Natürlich werden dir auch 167 Watt reichen. Es dauert dann halt länger, als wenn du 334 Watt montiert hättest.
Die Menge an Energie, die erzeugt und eingespeist werden kann ist hier das entscheidende. Stehst du am Strand in der prallen Sonne, ist die Batterie in kurzer Zeit wieder voll.
Stehst du bei bedecktem Himmel im Halbschatten, braucht es viele Stunden. Und dann ist es gut, mehr Watt, mehr Fläche auf dem Dach zu haben. Und steht man unter Bäumen. hilft das alles nichts. Dann nutzt nur noch ein Solarkoffer und ein langes Kabel und ab damit an einen sonnigen Fleck. Also ich würde mehr Watt wählen.
Leg lieber ein paar Euro drauf und kauf dir (kleine, passendere) Module und pflaster das Dach zu. Oder bau (wie bei mir auch) die Dachaufbauten um.
Ja, 200 Watt reichen bei uns bislang, aber in der Eifel – es war oft trüb und grau – bekamen wir nach vier Tagen dann doch Probleme.
Der Ertrag an eien trüben Tag ist 28 Ah. Mir ist nicht klar wiviel Leistung die verbauten Solarpanels liefern würden oder wiviel Ah bei einem 100 WP Solarpanel erwartet werden könnten.
Das heisst ladet der Ladergler an eienm trüben Tag übrhaupt die Batterie ?
Hi Stefan,
ja tut er.
Aber halt wenig und unter Umständen zu wenig. Wobei: Jeder mA Strom, was du bekommst, dich ein wenig länger autark sein lässt.
Wir haben an unserem 100 Watt Panel zu sehr guten Zeiten 7A. Normal 5A und wenn Wolken davor sind 1-2A. Kommt natürlich auf die Wolken drauf an. Am Morgen und Abend, steht die Sonne schräg, da kommen auch nur 1-2A zusammen.
In Summe sind das dann trotzdem (wie im Artikel) 28Ah. Das reicht nicht, um den Verbrauch zu decken, ist aber beachtlich, denn es war sehr trübe an diesem Tag.
Hallo,
ich möchte die Solaranlage meines Wohnmobils erweitern.
Derzeit verbaut ist ein kleines Solarpanel von Wattstunde mit geschätzten 130 Wp sowie eine 80 Ah Aufbaubatterie und ein Solarregler von Victron Energy MPPT 75 I 15.
Ich habe bereits 2 Belluna LifePo4 Batterien gekauft a 200 Ah, also 400 Ah insgesamt. Des weiteren ein Solarmodul mit 370 Wp (CanadianSolar HiKu CS3L-370 Solarmodul Monokristallin 370Wp ) mit integriertem Batterie Management System (BMS).
Die Frage lautet nun – wie soll das neue große Solarpanel angeschlossen werden? Meine Idee war, einen identischen Solarregler zu kaufen und das neue Modul unabhängig vom alten in die Batterie einspeisen zu lassen. Meiner Meinung nach sollte das gehen, da sich die Batterien ja sowieso durch ihr integriertes BMS vor einer Überladung schützen würden. Die Idee der Fachfirma ist, beide Module auf dem Dach zusammenzuschalten (um ein Kabel nach unten einzusparen) und beide über den bereits vorhandenen Solarladeregler einzuspeisen. Von den Leistungsdaten des Reglers und der Panel könnte das gerade so gehen. Wie mache ich das am Besten?
LG an alle
Hi Torlf,
ich würde auch das altes System unangetastet lassen und die neuen Solarzellen mit eigenem Mppt Regler an die Batterien anschließen.
Der Solarladeregler muss nicht identisch sein, du solltest einen zu der Leistung deiner Solarmodule passenden nehmen.
Nur einen Tipp will ich dir noch weitergeben. Bekannt von mir hatten auf ihrem Wohnmobil sehr große Platten, die durch die Verwindung des Aufbaus gerissen sind.
Die schwören nun darauf, dass mehrere kleine Module besser sind, wie ein großes.
Danke Jürgen für die Antwort ich werde es so machen.
Ansonsten kann ich mir eigentlich nur schwer vorstellen, dass sich da oben auf dem Dach etwas verwindet. Das Panel befindet sich in einem Rahmen und dieses hat 8 Löcher zur Befestigung. Vielleicht hatte der Bekannte ja ein rahmenloses Panel?
Nein, es waren Rahmen-Panels. Und die sind an je einer Seite fest mit dem Aufbau verbunden. Verwindet sich das Fahrzeug, gibt es Druck auf die Panels.
Je größer, desto mehr.
Das ist der Grund, warum deren Einbaubetrieb nun keine großen Panels verbaut.
Sie hatten (4) und alle vier waren nach einer Saison gerissen.
Erkenntnis des Einbaubetriebs: Besser kleinere Panels, dafür mehrere. Dann kann auch mal eins davon kaputt gehen, ohne, dass es ein Totalausfall gibt