Man kann uns nun wirklich nicht vorwerfen, viel in diesen Tagen zu faulenzen. Auch wenn das Wetter nicht gerade einlädt, wir starten früh und enden spät.
Am Morgen will ich dann doch noch die Lavabombe von Strohn bewundern. In dem kleinen Dorf wurde 1980 in einem Steinbruch die 5 Meter-Kugel geborgen und im Winter auf Eis ins Dorf geschoben. Dort liegt sie nun. Einst war sie wohl wie ein Schneeball immer wieder den (Lavahang) hinabgerollt und dabei gewachsen und wieder nach oben geworfen und wieder den Hang hinab gerollt.
Da kommen einige Schichten zusammen. Eine echte Lavabombe ist es damit nicht, aber gewaltig ist sie trotzdem.
Das nächste Ziel hieß Mayen. Dort interessiert uns die Genovevaburg und der Schieferabbau.
Auch wenn Museumsbesuche nicht zu meinen Lieblingszielen zähle, gestehe ich gerne, dass sowohl die Burg, das Museum und insbesondere die Schieferstollen mich wirklich beeindruckt haben. Also Zeit mitnehmen!
Die Burg und das Museum erzählen vom Leben in der Eifel, von der Frühzeit über die Römer, bis heute. Spannend gemacht. Auswanderergeschichten, die Armut in der Region, die Bräuche. Schön gemacht.
Auf dem Turm haben wir dann tatsächlich einige Zeit die Sonne im Rücken und genießen den Ausblick.
Anschließend geht es in den Keller. Ich möchte jetzt zukünftigen Besuchern nicht alles vorweg nehmen, aber sehenswert war das Bergwerkmuseum und die virtuelle 4D-Fahrt mit einer Lore. Auch dem alten Bergmann haben wir gerne zugehört. Überhaupt scheint auch heute der Schieferabbau noch echt hartes Brot zu sein!
Wirklich erschüttert hat uns die Vorstellung, dass in den letzten Kriegstagen in diesen Stollen 5000 Menschen die Bomberangriffe überlebt haben und Tage- und Wochenlang dort ausharrten. Davon zu lesen ist eine Sache, aber dort unten zu stehen und die gesprochenen Berichte der Menschen zu hören und sich die bedrückende Enge zu spüren, die Feuchtigkeit und die Nässe – grauenhaft!
In Mayen tranken wir dann erst einmal einen guten Kaffee und genossen die Sonnenstunden und bummelten ein wenig an den Geschäften vorbei, bis wir zu dieser Kirche kamen:
Noch mal ganz aus der Nähe: St. Clemens in Mayen
Ja, der Turm ist in sich gedreht und noch dazu schief! Sehr schief.
Außerdem sind die modernen Glasfenster im inneren einen Besuch wert!
Eigentlich war es nun spät genug, aber da es weiterhin sonnig und trocken war, entschlossen wir uns kurzfristig nach Monreal zu fahren.
Monreal hat schon etliche Preise als schönste Stadt gewonnen und davon hatten wir gelesen. Aber als wir die Altstadt dann mit eigenen Augen sahen, waren wir ein weiteres Mal an diesem langen Tag beeindruckt: So eine Kulisse haben wir bislang selten gesehen. Alles stimmig und wunderschön.
Morgen ist 1. Mai und auf dem Marktplatz wurde gegen Abend dann der Maibaum von den Jungessellen des JGV aufgestellt. Ebenfalls sehenswert. Die alten Männer im Dorf erzählten mir lachend, dass zu ihrer Zeit das noch von Hand ging und in der Mitte des Marktplatzes dazu ein Loch gegraben wurde.
Ein polnischer PKW stand den Burschen im Weg und wurde kurzerhand weggeschubst und gehoben.
Aber auch mit der neusten Technik mussten die jungen Leute kräftig Hand anlegen, bis der Baum hoch über dem Dorf den Mai verkündet.
Nun stehen wir mitten im Wald auf einem Wanderparkplatz und tanken Kraft für den Norden der Eifel