Am Morgen paddeln wir doch nicht mehr. Kalt ist es. Nach nur 10 Kilometern steuern wir das Naturreservat Bjurkärr an.
An der Toilette entsorge ich unsere Kassette, somit brauchen wir nur noch Wasser und sind wieder Autark.
Bislang haben wir nirgendwo eine Ent- und Versorgungsstation. Das haben wir so nicht erwartet. Aber noch haben wir genug Wasser und wenn die Toilette leer ist, ist das schon viel wert.
Das Naturreservat Bjurkärr ist seit vielen Jahren eine Versuchstation um die Zusammenhänge im Wald zu verstehen.
Alte Eichen und naturbelassener Wald. Und wirklich ist der kleine Wanderweg ein Augenweide. Die ältesten Buchen sollen 250 Jahre alt sein. Für Buchen sehr alt. Leider haben wir zuhause auch sehr alte und extrem hohe Buchen, so ist der Anblick für uns nichts ungewöhnlich, aber dafür gefallen uns der Waldboden und die Tierwelt. Weniger die Vorstellung, dass auf den kargen Äckern früher Menschen um das Überleben kämpften. Unglaublich, wie wenig man hier ernten konnte.
An einer Bucht sitzen wir in der Sonne und genießen die himmlische Ruhe. Auch dieser spontane Ausflug ist lohnenswert! Und vielleicht noch ein Hinweis: Am Parkplatz lässt sich auch wunderbar übernachten.
Hatten wir den Vormittag keinen Regen, holt uns nun der Regen wieder ein. In Växjo kaufen wir ein und begrüßen das EM-Stadion in dem wir vor zwei Jahren mit der Deutschen Frauennationalmannschaft gefiebert hatten. Aber diesmal bleiben wir nicht, uns zieht es nach Kalmar.
Einen Abstecher noch machen wir ins Glasreich, besuchen Kosta (wobei das eher ein Outlet) und Marlana – dort hatten wir einmal eine Vorführung erlebt – leider sind die nur zur Mittagszeit.
Und wieder schüttet es und wir fahren noch rascher weiter.
Extrem schwer war es diesmal eine Wasserstelle zu finden. Bei mehreren Parkplätzen hielten wir an, fragten bei Tankstellen, erst kurz vor Kalmar war ein Tankwart so freundlich seine Halle zu öffnen, und den Wasserschlauch heraus zu geben. Das war uns noch nie so gegangen!
In Kalmar finden wir auf einem Parkplatz einen netten Stellplatz, ab 9 Uhr wird er Geld kosten. Eine große nebenan wird uns eh früh wecken. Wir fahren in die kleine Stadt und als die Sonne schon hinter dicken Wolken verborgen ist, komme ich am Schloss und fahre am Friedhof vorbei zu einem kleinen Strand.
Dort gibt es reihenweise kostenlose Parkplätze. Die schönsten in der ersten Reihe sind noch frei. Weiter entfern ballen sich Wohnmobile. Warum die immer zur Rudelbildung neigen bleibt uns schleierhaft. Wir holen den Wagen und spazieren noch einmal zum Strand und genießen den Ausblick. Endlich ist es einmal längere Zeit trocken.