Lange, sehr lange, haben wir dem TV im Campingurlaub abgeschworen. Ausnahmen waren allerhöchstens einmal Olympia oder Fußball-WM.
Das Endspiel haben wir meist dann in einer Kneipe oder bei Nachbarn geschaut. Die Kids sollten sich Freunde suchen und draußen spielen – TV zum „Ruhe halten“ war absolut Tabu!
„Entschleunigung“, das Wort war damals noch gar nicht erfunden – aber ohne Fernseher hatten wir es auch so gelebt.
Wenn es Abend wurde und wir auf dem Campingplatz eine Runde spazieren gingen, schüttelten wir immer den Kopf über die vielen Flimmerkisten, die überall hinter den Gardinen der Wohnwagen und Wohnmobilen flimmerten. Jeder saß allein in seiner Höhle, statt neue Menschen kennen zu lernen und gemeinsam Abends am Tisch zu sitzen.
Kamen neue Camper an, hatten wir viel Spaß: Früher wurden dann große Stab-Antennen aufgebaut und langwierig ausgerichtet. Da wurde geflucht und gerufen. „Nach rechts, nach links, höher. STOOOOP“. Später kamen die Schüsseln dazu und nicht wenige haben den tollen Platz direkt am See gegen einen Platz weit weg getauscht, weil ein Baum den TV-Empfang verhinderte.
Heute gibt es Wetten, ob zuerst die Stühle herausgestellt werden oder die Sat-Antenne ausgerichtet wird. Die Automatik sucht in wenigen Minuten den richtigen Satellit. So wurden die Anlagen hoffähig und sind auf oder vor den allermeisten Wohnmobilen zu finden.
Und plötzlich holt einen der Alltag wieder ein. Im letzten Wohnmobil war schon beim Kauf eine Automatik-Anlage eingebaut.
Irgendwann saßen wir beim Abendessen vor den Nachrichten und dann lief die Kiste weiter. Kein Unterschied zum normalen Leben zuhause. Und genau hier erkannten wir das Problem: Abschalten.
Den Fernseher abschalten bedeutet den Urlaubsmodus anschalten.
Dies haben wir schnell beherzigt und den Fernseher nur noch bei besonderen Ereignissen eingeschaltet, oder wenn einmal ein besonders guter Film kam oder das Wetter tagelang schlecht war.
Viel eher mal das Spielebrett herausgeholt oder noch viel eher ein gutes Buch fertig gelesen.
Irgendwann haben wir den größten Nutzen unserer Sat-Anlage erkannt: Wir bekommen auch im entlegensten Winkel Europas unser Lieblingsradio zu hören. Seit dem hören wir eher Radio, als dass wir fernsehen.
Und daher war schon früh klar: Auch das neue Wohnmobil bekommt eine SAT-Anlage und einen TV.
Das Ausschalten haben wir ja schon seit geraumer Zeit gelernt. (Oder noch besser: Gar nicht erst einschalten…)
Mehr zum Thema: Alden Sat-Anlage
6 Antworten
Wir haben keinen TV drinnen und hoffe auch das nie einer reinkommt. Die Kids sollen sich vor Urlaubsbeginn ihr Tablet mit Videos vollmachen und ansonsten hab ich ein relativ grosses Datenvolumen was mir erlaubt übers Mobilfunknetz Radio und Fernsehen Filme zu streamen.
Wilkommen im 21.Jahrhundert?
TV im Camper war für uns bis heute eine Fehlinvestition. Letztes Jahr 3 Monat unterwegs und einmal aus Verlegenheit Fernseh gesehen.
Formel 1 und ab und an mal Nachrichten.
Sonst sitzen wir lieber draußen und trinken beim Kartenspielen oder Lesen lieber mal ein Glas Wein mit , auch gerne mit „neuen Bekannten“.
Wir haben keinen Fernseher an Bord, einfach aus dem Grund, um zu entschleunigen. Bei sportlichen Groß-ereignissen steuern wir gern eine Sportsbar an. Am Stellplatz laden wir gerne mal zum Schoppen abends ein, wer Lust hat gesellt sich dazu, ansonsten zocken wir zu zweit oder lesen ein Buch.
Wir haben eine Satanlage und TV mit im Angebot drin gehabt, war nicht geplant gewesen.
Unterwegs brauchen wir die Anlage selten ,da wir im Urlaub die Gegend und die Natur genießen wollen.
Aber jedem so wie er möchte, doch lustig sieht es schon aus wenn man das Womo Karussell beobachtet ,
1m vor ,zurück, seitlich und dann doch ein Platzwechsel ,damit man an Empfang kommt ???
Bei uns läuft oft ein Radio, wir spielen Brettspiele oder Lesen, wenn man sich nicht gerade mit dem Womo
Nachbarn unterhält.
Für mich kommt ein TV im WOMO nie in Frage.
Wenn ich im Urlaub bin oder sonst unterwegs lese ich nicht einmal Zeitung.
Denn ich will und brauch einfach meine Ruhe.