DVB-T2: Braucht man noch eine Sat-Schüssel beim Campen? Werbung

Bei vielen Campern ganz oben steht der Wunsch nach einer automatischen Sat-Antenne.
Bei Preisen zwischen 1000 – 2000 Euro für eine solche Anlage, kaufen einige häufig eine Anlage, die man manuell ausrichten muss.
Im Wohnwagen, der wochenlang fest auf einem Campingplatz steht, mag das noch gehen, im Wohnmobil, das jeden Tag einen neuen Platz findet, wird das vielen nach kurzer Zeit zu aufwendig und der TV bleibt einfach aus. Was im Urlaub vielleicht sogar die beste Lösung ist, aber darüber wollen wir heute gar nicht diskutieren.

DVB-T2
Antenne attraktiv als Akryl-Bild von Huber

Wir haben bekanntlich eine automatische ALDEN-Sat-Anlage auf dem Dach und sind damit auch sehr zufrieden, aber auch uns ist es schon passiert, dass wir unter Bäumen oder vor einer hohen Wand standen und die Sat-Schüssel keinen Empfang bekam.


Dann kann man sich zwar mit einer transportablen Anlage helfen, die man ein Stück vom Camper entfernt aufstellt, aber auch dann ist nach ca. 10 – 20 Metern Schluss.

In der Vergangenheit, als es noch DVB-T gab, konnten wir gelegentlich im städtischen Bereich noch Empfang bekommen, spätestens im Wald und auf der Flur hatten wir damit aber meist keinen Erfolg.
Mit dem Abschalten der DVB-T Technologie haben die allermeisten nicht erneut aufgerüstet. Für DVB-T2 braucht es einen zusätzlichen Receiver oder einen Fernseher, der diese Technologie unterstützt.
Das tut zwar unser ALDEN-TV, aber ausprobiert hatten wir es nur einmal zu Beginn, mit einer kleinen Antenne und das Ergebnis war wegen geringer Netzabdeckung eher traurig.

DVB-T2 ist der Nachfolgestandard von DVB-T. Er bezeichnet die Verbreitung digitaler Radio-, Fernseh- und Datensignale mittels terrestrischer Übertragung. DVB-T2 zeichnet sich gegenüber seinem Vorgänger durch eine höhere spektrale Effizienz aus. 

So haben wir uns anschließend auf unsere Sat-Antenne verlassen und sollte die einmal keinen Empfang haben, dann gab es eben kein TV oder was wir viel eher machen: kein heimisches Radio.

Alois Huber, von antretter-huber.com, hat uns eine seiner Antennen geschickt und im Gespräch versichert: „Ist heute alles ganz anders. Ja, in der Anfangszeit wurden da viele Fehler gemacht, aber heutzutage ist die Technik ausgereift und man bekommt eigentlich überall guten Empfang. Auch auf der grünen Wiese oder im Wald. Probiert es doch einfach mal aus.“

Gesagt, getan.

Wir haben eine attraktive Aufstell DVB-T2 Antenne und eine Klebeantenne dabei und testen während unserer Tour de Weihnachtsmarkt.
Im Winter schauen wir eher einmal Abends TV und in dieser Woche wechseln wir täglich den Übernachtungsplatz.
Die richtige Gelegenheit DVB-T2 auszuprobieren.

Standfuß

Wichtiger Hinweis: Natürlich funktioniert DVB-T2 auch im Ausland, aber deutsche Sender wird man dort nicht bekommen. Wer also viel im Ausland unterwegs ist, dem hilft DVB-T2 nur bedingt.
Alle, die sich weitgehend im Inland aufhalten können von Flensburg bis Bad Reichenhall deutsche Sender bekommen.
Wenn denn überall gesendet wird. Das war ja das große Problem bei DVB-T und soll mit DVB-T2 nun endlich behoben sein.

Wie funktioniert nun die neue Technik bei uns:
DVB-T2 Antenne aufstellen, Kabel in den TV (oder externen Receiver) einstöpseln und los geht’s.
Für die Klebeantenne haben wir uns einen Platz in einem unserer Schränke gesucht. Bei einer GFK Außenwand reicht es, die Antenne innen (!) und damit nicht sichtbar auf die Wand zu kleben. Bei Alu-Wänden ist es besser, die Antenne auf der Außenseite anzubringen. Das Loch für das Kabel können wir uns dank GFK Wände sparen.

DVB-T2 Antenne im Kleiderschrank

Eine andere Antenne lässt sich dank Akryl-Bild dekorativ im Wohnraum aufstellen oder aufhängen.
Der Vorteil dabei  könnte sein, dass man sich den „besten Platz“ suchen kann. Sprich: Wir testen, ob es einen Unterschied macht, wo man die Antenne hinstellt.

Beide Antennen sind technisch identisch, wir starten unseren Fernseher und gehen in den Menüpunkt „Sendersuchlauf“.
Und nach einigen Minuten die erste Überraschung: Kein Sender gefunden.
Ja, natürlich!!! Herr Huber sagte ja, dass es AKTIVE Antennen sind. Und das muss der Fernseher natürlich auch wissen.

Klebeantenne

Wir finden in den Einstellungen den Menüpunkt „Aktive Antenne +5V“ und aktivieren die Einstellung. Das kann bei euch natürlich ganz anders heißen.
Erneut Sendersuchlauf starten und nach rund 5 Minuten hat unser TV rund 40 Sender gefunden.
Die meisten davon sind gesperrt. Die Firma Freenet vertreibt ein Abo für weitgehend alle Privatsender: Kosten um die 6 Euro pro Monat, dafür erhält man auch die Privatsender in HD Qualität.
Uns reichen für den Alltag die öffentlich rechtlichen Programme, für Heute und Tagesschau und die meisten Sportsender allemal.

Erste Erfahrungen:
Wir stehen in Quedlinburg auf dem Stellplatz. Die Sat-Antenne hat Empfang, aber auch mit der DVB-T2 Antenne bekommen wir nach 5 Minuten die wichtigsten Sender.
Die Qualität ist ausgezeichnet, kein Flimmern, kein Rauschen. Perfekt.
Wir stehen mitten in der Stadt, alles andere hätte uns gewundert.

Goslar. Wir stehen mitten im Wald, die Stadt war uns zu wuselig.
Die Sat-Antenne bekommt keinen Empfang, zu dicht stehen die Bäume um uns herum.
Obwohl nur wenige Kilometer vom letzten Standort entfernt müssen wir die Sendersuchwahl wiederholen.
Auch jetzt findet das System anstandslos die Sender und wir können auch mitten im Wald fernsehen.

Wir fahren weiter und stehen auf einer Wiese mitten im Harz.
Wir starten den Sendersuchlauf – offenbar ändern sich die Frequenzen schon nach wenigen Kilometern – und bekommen wieder alle Sender.

Alden Sat-Anlage – Huber DVB-T2 Antenne

Auf einem Supermarktparkplatz in Hildesheim bekommen wir kein ZDF. Alle anderen Sender schon.
Ich starte den Sendersuchlauf erneut und diesmal ist auch ZDF und Co mit dabei.
Die Sender sind aber nicht sehr sauber. Daher wechsele ich auf die variable Antenne. Bislang gab es nie einen Unterschied. Egal, ob variabel oder verklebt, die Ergebnisse waren stets gleich.
Hier ist es anders: Die variable Antenne direkt ans Fenster gestellt bekommt auf der Südseite den besten Empfang.
Dies bestätigt sich auch später noch einmal: In wenigen Fällen ist es also gar nicht schlecht, wenn die Antenne variabel ist.

Hameln auf dem Stellplatz:
Wir stehen direkt vor einer Fabrikwand – 8 Meter hoch. Unsere Sat-Antenne hat keine Chance.
Wir können trotzdem Tagesschau gucken – die DVB-T2 Antenne funktioniert.

Fazit:
Bislang haben wir einfach verzichtet. Mit einer DVB-T2 Antenne, zumindest in Deutschland bekommen wir auch dann Empfang, wenn die freie Sicht auf den Satellit versperrt ist.
Wer nur in Deutschland unterwegs ist, braucht nur DVB-T2, muss dann aber für die Privatsender ein Abo abschließen und ggfls. ein Zusatzgerät kaufen.
Im Ausland lassen sich zwar Sender empfangen, jedoch keine Deutschen. Wer der fremden Sprache nicht mächtig ist, dem bleibt nur die Sat-Anlage als Alternative.

Wir haben eine Sat-Anlage werden aber in Zukunft auch die DVB-T2 Antenne dabei haben, denn immer wieder fehlt der freie Blick auf den Satellit und da ist es gut, eine Alternative dabei zu haben.

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Eine Antwort

  1. Hallo,

    Danke für den Beitrag; ist vielleicht für unseren nächsten Trip auf die britischen Inseln interessant.

    Wir nutzen derzeit eine Fritz!Box 6850 5G LTE und schauen über das Internet Fernsehen. Das geht mit Waipu, Zattoo und Co. auch in der Free-Variante sehr gut. Da wir einen Handyvertrag mit unlimitiertem Datenvolumen haben, gibt es im Deutschen Netz keine Probleme. Lediglich im Ausland ist Fernsehen etwas mehr ein Luxusdienst, da das Datenvolumen dort auf 50 GB/Monat beschränkt ist; da will schon überlegt sein, ob man wirklich jedes Angebot wirklich nutzen (sehen) muss.

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