Umbau der Thetford C 260-Toilette in eine Trockentrenntoilette – DIY

–  von Wolfram Kaier –
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Seit über zwei Jahren mache ich mit meiner selbst umgebauten Trockentrenntoilette beste Erfahrungen. Der TTT-Selbstbau funktioniert und ich möchte ihn nicht mehr missen.

Der Umbau war einfach und kostengünstig. Deshalb möchte ich hier allen, die einen Umbau denken, ermutigen, sich selber ans Werk zu machen.

Das ist Vergangenheit

Von der werkseitig verbauten Thetford C 260 – Toilette hatte ich buchstäblich die Nase voll. Besonders die häufige Entleerung auf Camping- und Stellplätze empfand ich mehr und mehr als olfaktorische Zumutung.

 

TTT als Alternative

In einer Trockentrenntoilette sah ich eine Alternative. Den Umbau als erfahrener Heimwerker wollte ich selber machen, zumal die Angebote auf dem Markt nicht gerade kostengünstig sind.

 

Nur Mut für den Umbau

Im Folgenden schildere ich den Umbau, liefere jedoch keine ausgesprochene Anleitung. Vielmehr soll mein Beitrag eine Anregung für alle handwerklich begabten Camper sein.

Keine optische Veränderung

 

 

Die umgebaute TTT sieht von außen nahezu wie die ursprüngliche Thetford aus. Nur ein kleines Loch für die Kurbel auf der Vorderseite verrät den Umbau. (Bild 1)

Den oberen Teil der Thetford habe ich heraus genommen und durch einen Separett-Einsatz ersetzt. (Bild 2)

Diesen habe ich passend gesägt und den Urinabflussstutzen mittels einer Heißluftpistole nach hinten gebogen, damit der Einsatz in der Schüssel Platz hat. (Bild 3)

Den Toilettensitz samt Deckel musste ich am Scharnier etwas bearbeiten, damit er mit dem Separett-Einsatz zusammenpasste. (Bild 4)

Das „Innenleben“ der Thetford habe ich komplett entfernt. (Bild 5)

Dazu hat es schon Mut gebraucht. Die Verkabelung hätte ich aber drin lassen sollen, denn danach funktionierte die Frischwasserpumpe nicht mehr. Ich musste deshalb ein neues Kabel von der Batterie zur Wasserpumpe und allen Wasserhähnen legen. Vorsicht also: die Verkabelung der Thetford  drin lassen und geschützt in einem Hohlraum neben dem Toilettenfach aufbewahren!

Für den Urinabfluss verlegte ich einen Schlauch an der Innenwand des Toilettenfachs entlang zu dem aus HT-Rohren gebauten Unterflurtank. (Bild 6)

Für die festen Ausscheidungen baute ich einen 20 Liter Wasserkanister um. Dafür sägte ich den oberen Teil ab, machte daraus ein passendes Teil, das ich als Deckel auf die entstandene Öffnung mittels Lötkolben „schweißte“. (Bild 7)

 

Im Inneren des Feststoffbehälters installierte ich aus einem Metallrohr eine Achse, die ich mit 4 „Rotoren“ aus dem restlichen Kunststoff des Tankdeckels versah (Bild 8 und Bild 9).

Mit der Kurbel lassen sich dann die Ausscheidungen mit dem jeweiligen Trockenstreu vermischen. Ich verwende dazu Kokosziegel, habe aber auch schon getrocknete Blumenerde oder Katzenstreu genommen.

 

Um die Kurbel von der der Toilette aus drehen zu können, habe ich in die Verkleidung der Toilette ein entsprechendes Loch gebohrt. (Bild 10)

Die Kurbel lässt sich abnehmen und neben der Toilette aufbewahren. (Bild 11)

Von innen sieht man auf das Rührwerk. (Bild 12)

Damit nichts danebengeht, habe ich aus einem kleineren Kunststoffeimer eine Verbindung geschaffen, die die Toilettenschüssel verlängert und in den Feststoffbehälter hinein ragt.

Die vorhandene SOG habe ich so modifiziert, dass der Luftansaugstutzen beim Schließen der Klappe in die Öffnung am Feststofftank ragt. (Bild 13)

Den ehemaligen Lüfter habe ich allerdings durch einen leistungsfähigeren ersetzt, um ihn gegebenenfalls länger laufen lassen zu können. Der Lüfter lässt sich von der Toilette aus betätigen.

Für kürzere Ausfahrten benütze ich statt des Feststoffbehälters mit der Kurbel einen passend gemachten Farbeimer, in den ich einen Plastikbeutel mit etwas Streu lege (Bild 14) und nach jeder Benutzung kommt etwas davon oben drauf.

Die Vorteile meiner DIY – Lösung:

 

  1. Die seitherige Thetford-Toilette bleibt optisch unverändert. Der ehemalige Einschub für den Fäkalientank wird allerdings radikal entfernt.

 

  1. Der neue Feststoffbehälter (Umbau eines 20 Liter Wasserkanisters) fasst mehr Inhalt. Wenn ich alleine unterwegs bin, hält er bis 5 (fünf) Wochen.

 

  1. Der unterflurige Urintank aus HT-Rohr fasst ca. 15 Liter und muss daher seltener geleert werden.

 

  1. Die Entleerung erfolgt wie das Grauwasser mittels Kugelhahn unter dem Camper.

 

  1. Die Kosten sind unschlagbar niedrig. Der Preis des Separett-Einsatzes schlägt dabei mit um die 100 Euro am höchsten zu Buche. Heute gibt es günstigere Angebote.

 

Picture of Wolfram Kaier

Wolfram Kaier

Leidenschaftlicher Camper fährt mit seinem Amundsen 540 durch die Welt

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19 Antworten

    1. Hi Ronald!
      Ist bei vielen auch nur ein Hype.
      Wer regelmäßig auf Stell- und Campingplätzen steht, der braucht auch keine Trenntoilette.
      Das dürften die allermeisten sein.

      Wer nur selten an eine Entsorgung kommt, der hat schon Vorteile, denn ansonsten heißt es Umwege in Kauf nehmen. Ist uns öfters passiert, es geht aber natürlich auch mit der normalen Toilette.
      Das einzige, was wirklich gut ist, die Fäkalien und der Urin stinken niemals so, wie eine voller Toiletten-Bongo. Das ist bei der Entsorgung angenehmer.

  1. Das Thema wurde doch schon des Öfteren besprochen und auch da hatte ich die Vermutung geäußert, dass es sich (natürlich sollte es jeder so halten wie er will) um einen Hype handelt, welcher nur in den allerwenigsten Fällen notwendig ist. Ein bestehend gutes System umzubauen und das damit zu begründen, dass es der Umwelt dient, ist zu kurz gedacht. Wohin mit der alten Toilette, wohin der Restabfall usw. üblicherweise sieht man diese dann im Gebüsch oder sonst wo.

    1. Nein, Josef,
      das glaube ich nicht.
      Die Menschen, die sich eine Trenntoilette einbauen, haben sich mit dem Thema und ganz besonders mit der Entsorgung auseinandergesetzt.
      Die sind es nicht, die ihren Müll irgendwo „vergessen“

      1. Das sehe ich nicht so, wir sind seit ca. 45 Jahren mit Zelt, Bus ,Campingbus und Motorrad unterwegs und egal, wo auch immer wir waren und sind, war das Thema Sauberkeit und die Hinterlassenschaften nicht weniger, sondern immer mehr geworden. Feststofffäkalien, jetzt erst in Ventimiglia auf einem Stellplatz nehmen immer mehr zu.

        1. Diese Art der Entsorgung in der Natur macht man gehäuft. Sie indirekt denen zu unterstellen, die auf TTT umgestellt haben und durch längere Intervalle dies gar nicht nötig haben, naja. Nun könnte der geneigte Leser auf den Gedanken kommen, wie entsorgt man, wenn man mit Zelt und Motorrad unterwegs ist. Also immer einen CP anfahren.

  2. … und der Urin wird mit dieser Lösung in der Grauwasserrinne entsorgt?
    Nicht gerade appetitlich!
    Wenn das jede/r machen würde??

  3. Hallo,
    Die Draufsicht auf das Innenleben sieht aus, als wenn des männliche Gt.gsr keinen Platz mehr hat.
    Spritzt man sich bei einem harten St..al nicht voll?
    Wo entsorgt man den Pipi?
    Im Gulli?
    Wohin darf man die festen Stoffe entsorgen?
    Im Wald hätte ich schiss beobachtet zu werden.
    Die Kunststoffteile zersetzen sich ja nicht.
    Vielleicht sollten wir das Thema mal von der Entsorgungsseite beleuchten.
    Bitte !

    1. Feststoffe im Beutel in den Restmüllbehälter. Da landen auch die Babywindeln und die Hundebeutel mit den gleichen Inhalt.
      Flüssiges in die Toilette oder Entsorgungsststion.

      1. Wenn man weiß wo der Abwasserkanal ist kann man es auch da rein schütten. Da landet ja auch alles aus der Wohnung / Haus.

        1. Das ist eine Möglichkeit wenn ich genau weiß welcher Gulli der Abwasserkanal ist. Vor der eigenen Haustüre ist das eventuell möglich. Unterwegs kam das niemand wissen. Ich würde aber generell abraten etwas in die öffentliche Kanalisation zu kippen. Wenn das jemand beobachtet sieht das immer wie Umweltverschmutzung aus. Es gibt ausreichend Toiletten an der Autobahn und ausreichend Entsorgungsstationen.

    2. Guten Morgen,
      Selbst bauen ist super,
      Ich würde eine Trenntoilette einbauen,
      Wenn es mehr als 2 Personen sind.
      Und man viel auf Plätzen steht die Kosten los sind.
      Eine fertige Toilette wäre besser, z.b. eine ogo Toilette.
      Der urin kann in den Kanal runder Gulli Deckel, und die feststoffe / mit einem torfblock werden elektr.
      umgerührt . Dieses kann in den normalen Haushalt entsorgen.
      Ein Vorteil auch wenn man im Winter unterwegs ist, es friert nicht ein.

  4. Mit meiner Anregung zum Umbau in eine Trenntoilette habe ich anscheinend einen emotional wunden Punkt einiger Leser getroffen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es Camper gibt, die anscheinend noch nie von der Möglichkeit des Gebrauchs einer Trenntoilette in Womos oder Kastenwägen gehört haben.
    Dennoch möchte ich mich hier nicht an dieser Diskussion beteiligen. Dafür gibt es genügend andere Foren. Wenn aber jemand etwas zu meiner Bastelei wissen möchte, antworte ich gerne.

  5. Wenn man weiß wo der Abwasserkanal ist kann man es auch da rein schütten. Da landet ja auch alles aus der Wohnung / Haus.

  6. Ich habe mir auch mal Gedanken gemacht Über TT. und festgestellt, dass ich nicht sehr oft Bedarf hätte.
    Habe dann irgendwoh ein Tip gelesen der mir gefallen hat. Man muss nur nicht so pingelig mit seinen eigenen Kot umgehen. Das geht so :
    Ein Plastiksieb (ich weiss nicht mer für was das war) passend in die Toilette (über das Loch zur Kasette) Toilettenpapier o.Ähnliches geknüllt darüber. Fertig.
    Der Ürin läuft in die Kasette wie bisher , der Kot bleibt im Papier über dem Sieb. Wie Rausholen bleibt jedem überlassen . Der Klumpen Kot im Papier kommt separat in einen Eimer mit irgend einem Streu und dichten Deckel. Bei Gelegenheit entsorgen, wie oben beschrieben.
    Die Kasette kann (sagte man mir) z.B. im Wald sntsogt werden.
    In der Prxsis habe ich das nicht oft verwendet und konnte regulär entsorgen.

    1. Könnte es sein dass der Tipp ein Spaß sein sollte ? Oder Camper Comedy?
      Das klingt sehr aufwendig und macht den Prozessablauf unnötig kompliziert. Der Gedanke daran ist schon abschreckend. Wenn jemand sich auf diese Art dem Thema TrockenTrennToilette nähert, dann wird er wohl keine Vereinfachung darin sehen und auch kein Interesse dafür entwickeln.
      Eine echte TrockenTrennToilette ist sauber, geruchsfrei und einfach zu bedienen.

      1. Es ist kein Scherz. Ich habe das so gemacht und benutzte es bisher auch nur selten und kurzzeitig. Im Prinzip hast Du recht. Wenn man eine TT für ständige Benutzung will ist das nix. Ich habe aber eine einfache Möglichkeit wenn’s mal nicht anders geht. Da muss ich nicht extra losfahren und eine Entsorgung suchen.
        Wenn’s Dich stöhrt, vergiss es einfach.

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