Traumpaare auf ewig vereint – Abbaye Royale de Fontevraud – Schlösser der Loire – Teil 7

Was haben Richard Löwenherz und Eleonore von Aquitanien, König Heinrich II gemeinsam?

Wir sind in der Abtei Fontevraud

Schlösser der Loire

Im Vorfeld haben wir 37 Schlösser herausgesucht, die wir gerne besucht hätten.
Jedoch sind drei Wochen dafür einfach zu wenig Zeit.
Noch dazu gibt es hunderte große und kleine Schlösser in der Region.
Unbekannte, eher kleine Burgen, große Villen, alle sehenswert und mit viel (Familien-) Geschichte.
Wir konzentrieren uns daher auf die 10 schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten

Zum selberplanen könnt ihr eure Tour auf DigiCamper gestalten. Dort haben wir alle Schlösser für euch schon verlinkt. Link zum Planungstool

In unserem kleinen Appetizer seht ihr, wie schön es an der Loire ist.
Vielleicht finden wir die Zeit aus dem gesammelten Material noch einen kompletten Film zu machen.

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Abbaye Royale de Fontevraud

Ein Ort der Ruhe und Besinnung

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Die  Abtei von Fontevraud ist ein historisches Kloster in der Nähe von Saumur im Loire-Tal. Sie wurde im Jahr 1101 von Robert d’Arbrissel gegründet, einem wandernden Prediger, der eine Gemeinschaft von Männern und Frauen im Sinne der benediktinischen Regeln vereinen wollte. 

Die Abtei von Fontevraud erlebte im Mittelalter eine Blütezeit und entwickelte sich zu einer der einflussreichsten religiösen Gemeinschaften Europas. Im 12. Jahrhundert wurde sie von der mächtigen Eleonore von Aquitanien gefördert, die später dort beigesetzt wurde. Die Abtei war ungewöhnlich, da sie von Äbtissinnen geleitet wurde, die sowohl über die männlichen als auch über die weiblichen Konvente herrschten. Diese Praxis war in der mittelalterlichen Kirche einzigartig.

Im 18. Jahrhundert begann der Niedergang der Abtei, und während der Französischen Revolution wurde sie aufgelöst. Ab 1804 diente das Kloster als Gefängnis, eine Funktion, die es bis 1963 behielt. Seitdem wurde die Abtei restauriert und ist heute ein wichtiges kulturelles und touristisches Zentrum.

Der eigentliche Grund, warum wir unbedingt hierher kommen wollten, sind besagte Elleonore von Aquitanien, Richard Löwenherz und Heinrich der Zweite.
Denn alle drei wurden hier bestattet. Als vierte im Bunde liegt hier Isabella von Angoulême, die für ihre außergewöhnliche Schönheit berühmt war.

 

In der Abtei befinden sich die Sarkophage von Richard Löwenherz, König von England, und seiner Mutter Eleonore von Aquitanien. Richard Löwenherz starb 1199 und wurde in Fontevraud beigesetzt. Eleonore von Aquitanien, starb 1204 und wurde ebenfalls in der Abtei beigesetzt. Die Sarkophage sind kunstvoll gestaltet und gehören zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Abtei.

 

Richard Löwenherz

Richard Löwenherz, der berühmte Kreuzritter und König von England, starb 1199 an einer Wunde, die er während der Belagerung von Châlus im Limousin erlitten hatte. Richard hatte, ähnlich wie seine Eltern, eine starke Verbindung zur Abtei von Fontevraud. Seine Mutter, Eleonore, spielte wahrscheinlich eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung, ihn in Fontevraud beizusetzen. Die Abtei wurde damit zu einer Familiengrabstätte der Plantagenets und symbolisierte die politische und dynastische Macht der Familie.

Am meisten hat es uns aber Elleonore von Aquitanien angetan. Die gelehrte und belesene Frau wurde mit einem Buch in der Hand dargestellt. Ein unglaubliches Zeugnis aus dieser Zeit und Vorbild für uns alle!

Eleonore von Aquitanien

Eleonore von Aquitanien, eine der mächtigsten und einflussreichsten Frauen des Mittelalters, entschied sich, ihren Lebensabend in der Abtei von Fontevraud zu verbringen. Nach dem Tod ihres Mannes Heinrich II. und nach Jahren politischer Turbulenzen und Intrigen zog sich Eleonore in die Abtei zurück. Sie starb 1204 und wurde in Fontevraud beigesetzt, wo sie ihren Mann und später ihren Sohn Richard Löwenherz gesellte. Ihre Beisetzung in der Abtei war Ausdruck ihrer Frömmigkeit und ihrer engen Verbindung zu diesem spirituellen Ort.

Heute ist die Abbaye Royale de Fontevraud ein lebendiges kulturelles Zentrum. Es finden regelmäßig Konzerte, Kunstausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen statt. Die Akustik und die historische Atmosphäre der Abtei machen sie zu einem idealen Ort für musikalische Darbietungen. Das Festival „Les Grandes Heures de Fontevraud“ beispielsweise bietet ein vielfältiges Programm mit klassischer Musik, Jazz und zeitgenössischen Aufführungen. Wir haben das Glück an einer Probe teilnehmen zu dürfen, das eigentliche Konzert war schon seit langem ausverkauft.

Das Leben der Mönche und Nonnen in der Abtei von Fontevraud war streng geregelt und von den benediktinischen Regeln geprägt. Sie verbrachten ihre Tage in Gebet, Meditation und Arbeit. Die Nonnen und Mönche lebten in getrennten Bereichen des Klosters und hatten nur begrenzten Kontakt zueinander. Die Äbtissin hatte eine bedeutende Rolle und Verantwortung innerhalb der Gemeinschaft.

Das tägliche Leben umfasste die Teilnahme an mehreren Gottesdiensten, die über den Tag verteilt waren, sowie die Pflege der Gärten, die Herstellung von Lebensmitteln und Handwerk. Bildung und Abschriften von Manuskripten waren ebenfalls wichtige Tätigkeiten. Das Kloster war weitgehend autark und die Mönche und Nonnen lebten in bescheidenem Wohlstand, unterstützt von Ländereien und Schenkungen der Adeligen.

Stell- / Campingplatz

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Lost Places?
Nein, das ist tatsächlich ein Campingplatz. Früher wahrscheinlich ein ganz großer.
Nun stehen wir fast völlig allein und fühlen uns auf der großen Wiese richtig gut.
Ein wenig Abenteuerfeeling hat es schon, aber uns gefällt es außergewöhnlich gut!
Nach einem heftigen Gewitter mit dicken Hagelkörnern ist der Platz voll mit herabgeschlagenen Blättern und der „Lost Place“ Charakter kommt noch mehr zur Geltung.

Die Besitzer sind super nett, es lohnt sich, hier zu übernachten und man ist mit den Rädern dank einer schönen Radtour in 30 Minuten am Kloster.

Wer es nicht ganz so urig möchte: Direkt in Fontevraud gibt es auch einen Stellplatz mit ca. 10 Plätzen, jedoch eher für Kastenwagen oder kurze Wohnmobile. Ver- und Entsorgung vorhanden.

Ausflug / Lohnenswert

Radtouren in alle Richtungen.
In 30 Minuten am Kloster Fontevraud.
Chateau Montsoreau, Château de Targé sind ebenfalls nicht weit entfernt.

Das Beste kommt zum Schluss!

Statt einfach nach Hause zu fahren, empfehlen wir euch einen Umweg über eine mittelalterliche Burg, die gerade mitten im Bau ist. Mit den Möglichkeiten und Werkzeugen, die es auch im Mittelalter schon gab, wird hier seit Jahrzehnten eine Burg gebaut. Und man steht direkt nebendran und sieht den Handwerkern, Schmieden, Steinmetzen über die Schulter. Wirklich sehenswert und den Umweg wert.

Weiter gehts: Guedelon – wir bauen eine mittelalterliche Burg – Loire Teil 8

Schlösser der Loire

In DigiCamper könnt ihr eure eigene Route basierend auf unseren Einträgen erstellen.
Dann einfach in Google Maps übertragen und losfahren.
DigiCamper ist kostenlos!

Picture of Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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Eine Antwort

  1. Das ist ein toll ausgearbeiteter Bericht über die Reise an die Loire. Er gibt einen gut fundierten Überblick über die Highlights der Gegend. Die Geschichte dieser Gegend ist sehr abenteuerlich, und mich hat bei unserer eigenen Reise gewundert und fasziniert wie unterschiedlich und ästhetisch die einzelnen Schlösser und Parks gestaltet sind. Eigentlich hatten wir die Reise unter anderem aus beruflichen Gründen zum Gartenfestival Domaine de Chaumont-sur-Loire angetreten, jedoch darüber hinaus die Schönheit der abwechslungsreichen Gegend, wo es soviel atemberaubend schöne Schlösser und Parks gibt , wie sonst nirgends auf der Welt entdecken können.
    Bei unserer Reise an die Loire mit einem Wohnmobil Anfang Mai letzten Jahres ,die leider nur 4-5 Tage ging, hatten wir unter anderem einen traumhaft tollen Stellplatz unterhalb des Gartenfestivals im Schloss Domaine de Chaumont-sur-Loire. Fast allein an den Ufern der Loire unter hohen Bäumen. Die Fischotter waren unsere Nachbarn.
    Die Gegend ist mehr als eine Reise wert, und in dieser Landschaft mit den vielen Schlössern und atemberaubend schönen Parks kann man die Schönheit unserer europäischen Kultur tief erfahren und genießen. Wir freuen uns nach unserer eigenen Reise hier jemand gefunden zu haben, der die Begeisterung über die Gegend mit uns teilt. Anfang Mai ist ein guter Zeitpunkt. Die Ferien in Frankreich haben noch nicht begonnen und dort herrschen in dieser Zeit sehr angenehme Temperaturen. Stellplätze gibt es dann ausreichend. Im Sommer kann es dagegen sehr voll werden und auch sehr trocken, hat uns eine ,,Einheimische„`erzählt.

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