Norwegen 2016: Trelleborg und der ideale erste Stellplatz

Gut, dass wir am Abend noch ein wenig im Internet gesurft hatten. Auf der Internetseite der TT-Linie fanden wir den Hinweis, dass kurz vor dem Fähranleger eine Baustelle den Anreiseverkehr deutlich staut. Daher fahren wir schon um 7 Uhr los, kaufen im nächsten Dorf noch einige Brötchen und tatsächlich, ganz kurz vor dem Anleger warten wir einige Zeit in einer Autoschlange. Das kann Nerven kosten, wenn man eh schon knapp ist. Im vergangenen Jahr hatten wir uns bekanntlich in der Abfahrtszeit geirrt und waren nur wenige Minuten vor Abfahrt eingetroffen – das würde in diesem Jahr schief gehen.

Die gebuchte Fähre ist in dieses Mal die Peter Pan und wir haben wieder ein günstiges Paket mit Kabine ergattert. So können wir in Ruhe duschen, uns immer mal zurück ziehen und ausgiebig den Tag verschlafen. Erst im Tagesverlauf bemerken wir, dass die Fähre rund drei Stunden langsamer ist, wie im vergangenen Jahr. Liegt das am Schiff? Oder fährt man derzeit langsamer, um Sprit zu fahren?
Die Fähre ist nur mäßig voll. Wir starten an einem Dienstagmorgen und die fast alle Bundesländer haben doch schon Ferien. Das erste Mal, dass wir keine schulpflichtigen Kinder mehr haben und dementsprechend ungeplant starten können.

Erst gegen 20 Uhr kommen wir vom Schiff und unser ursprünglicher Plan, bis Oslo zu kommen, ist somit Makulatur. Oberhalb von Göteborg, mitten im Wald an einem See – dort standen wir 2015 eine Nacht. Vielleicht schaffen wir es ja. Das erste Ziel heißt dieses Jahr Lillehammer und bis dahin wollen wir rasch reisen, um danach um so mehr Zeit für all die kleinen Abenteuer und Ausflüge zu haben.

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Dank einiger Baustellen und einer ausgiebigen Abendessenpause werden wir doch vernünftig und suchen uns schon vor Göteborg ein ruhiges Plätzchen. Fündig werden wir abseits der Autobahn, 15 Kilometer im Landesinneren auf einem Wanderparkplatz (56°30’29“ N 13°11’59“ E) an einem See. Einige Schweden stehen dort mit Wohnwagen und Sack und Pack. So macht man hier Urlaub. Einfach mitten im Wald an einem See, Lagerfeuer, Boot, Kinder, die im für uns viel zu kalten See noch lange nach Sonnenuntergang planschen.

Wir sitzen noch lange am See und genießen die Blue Hour, die Stunde nach Sonnenuntergang, wenn der Himmel von rot nach violett nach blau wechselt. So hoch im Norden dauert die Phase um einiges länger. Und dann diese Stille. Diese unendlich laute Stille. Wir Stadtmenschen sind das einfach nicht mehr gewohnt.

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