Norwegen 2016: Schweden im Schnelldurchgang

Weiter geht die Reise. Die ersten 1000 Kilometer haben wir hinter uns. Mit der Fähre sind es schon 1700km. Die Reise führt uns auf der E6 weiter in Richtung Oslo.

Am Morgen sind wir früh aufgestanden, um nach einem kurzen Frühstück das Kajak vom Dach zu holen und eine Runde zu paddeln. Einer konnte immer einige Runden um die kleinen Inseln in der Nahe paddeln, wer gepaddelt war, ging duschen. Grandiose Organisation.

Gegen 10 Uhr sind wir wieder auf der Autobahn und haben unser Sportprogramm schon absolviert.
Der Himmel begrüßt uns Skandinavisch: Ab und an ein Schauer, viele kleine Schäfchenwölkchen und dazwischen tiefblauer Himmel. An der norwegischen Grenze dann doch noch einmal Aufregung, das Wohnmobil vor uns wird herausgewunken. Lächeln, Pässe zeigen, durchatmen und weiter. Wir haben nicht viel Alkohol dabei, aber die erlaubten 2,5 Liter haben wir am Ende doch überschritten. Zu guter letzt kam noch etwas Hugo dazu – und Nervosität an der Grenze.

In Oslo erwartet uns der erste größere Stau und wir fahren durch die Stadt, was sich am Ende als sinnlos herausstellt: Da jeder versucht der Autobahn zu entgehen, sind schnell auch die kleinen Straßen verstopft.

Kurz hinter Oslo ist es dann soweit: alle mitrollenden Autos scheinen fluchtartig die Autobahn zu verlassen und wir fahren lange Zeit völlig alleine. Völlig entspannt. Vielleicht ist es das, was wir an Skandinavien so lieben: Die Leere. Oder auch die Gelassenheit der Autofahrer. 90 sind erlaubt. Und jeder fährt auch 90. Ganz selten überholt mal jemand. Und wenn, dann ganz ohne drängeln und Lichthupen und völlig ohne Aggression.

Die letzten 200 Kilometer vergehen wie im Flug und wir fahren in Hamar ein. Spontan halten wir am größten Wikingerschiff in Norwegen, der Eissporthalle von Hamar. Wir kennen sie natürlich nur von Bildern der Olympischen Spiele oder der Übertragung von Eisschnelllaufevents im Fernsehen.

So ist es erstaunlich, dass man sich „erinnert“ – als wäre man schon einmal hier gewesen.
Wir wandern auf dem weitläufigen Gelände umher und finden den Gedenkstein, auf dem auch Claudia Pechstein als Olympiagewinnerin verewigt wurde.
Der Presseraum zeigt, dass die Stadien nicht oft genutzt werden (und Printmedien wohl nicht mehr zeitgemäß sind)

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Printmedien sind offenbar out!

Bei einer Fahrt durch die Altstadt erhaschen wir tatsächlich einen Blick auf den alten Raddampfer, mit dem von hier auch nach Lillehammer fahren kann.
Fast noch wichtiger ist der Besuch der ersten Statoil Tankstelle. Vor drei Jahren hatten wir Statoil-Kaffeebecher gekauft und so die Möglichkeit, in jeder Statoil kostenfrei Kaffee mitzunehmen. So wurde unser Norwegen zu einer Tour de Statoil. Jede Tankstelle wurde mit großem Hallo begrüßt und ein Kaffee geholt. Capuccino, Latte Macciato, Espressi. Was die Maschine so her gab. Damals sagte man uns, dass man im nächsten Jahr nur einen neuen Deckel für die Tasse kaufen muss, um wieder ein Jahr kostenlos Kaffee zu bekommen

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Statoil „K“ – Tasse 2016, kostenloser Kaffee überall

In diesem Jahr waren wir seit Oslo an nicht einer Statoil-Tankstelle vorbei gekommen. Hier nun an der ersten Statoil dann die Ernüchterung:

1. Statoil heißt meist nicht mehr Statoil, sondern nun Circle „K“.

  1. Die alten Tassen gibt es nicht mehr, wir müssen
  2. neue Tassen kaufen und in den Folgejahren dann nur neue Aufkleber.

Leider hatte sich Inga beim Preis verhört und so staunten wir am Ende nicht schlecht: Eine Tasse  kostet 221 Kronen plus 78 Kronen für die Jahres-Banderole. Also 300 Kronen für Urlaubskaffee.
Das ganze mal drei. 100 Euro für Kaffee. Eigentlich hätte ich mich ärgern müssen, aber passiert ist passiert. Sollte also jemand dieses Jahr noch nach Norwegen fahren, können wir gerne über eine Tassen-Leihe verhandeln. Und so werden wir den Rest des Urlaubs wohl wieder jede K-Tankstelle ansteuern, damit sich der Spaß halbwegs rechnet. Ein gutes hat es: Der Kaffee ist wirklich gut.

Gegen Abend kommen wir in Lillehammer an und da der frühere freie Stellplatz in Maihaugen mittlerweile gesperrt ist, übernachten wir an der Hakons-Halle. Schön ruhig und zu empfehlen und nicht verboten.4

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