Auf dem Weg. Und ganz unverhofft eine Stabkirche. Kvikne Kirche. Auf den zweiten Blick dann die Erkenntnis: Das ist keine Stabkirche! Aber trotzdem einen Halt wert.
Diese alten Kirchen sind einfach wunderbar.
Warum braucht man in Norwegen eigentlich so lange für eine im Grunde kurze Strecke?
Die Antwort ist nicht: weil man nur 80 fahren darf und meist nur 70 fährt, sondern: weil ständig irgendetwas tolles zu sehen ist.
So halten wir vorm Dovrefjell noch in Magalaupet. Einem Wasserstrudel unweit der Straße. Tief hat sich der Fluss in den harten Fels gegraben und richtige Wellen geformt.
Dann ein Stück weiter der Pilgerweg Varstigen.. Einige Kilometer kann man hier neben der Straße mitpilgern. Ich setze meine zwei Begleiterinnen am ersten Parkplatz ab, die die 6 Kilometer flußaufwärts wandern. Ich fahre das Wohnmobil zum nächsten Parkplatz, hier kommt der Pilgerweg wieder vorbei und wandere dann meiner Frau und Tochter entgegen zum ersten Parkplatz. So hat am Ende jeder 6 Kilometer gewandert und zumindest eine Partei ist wieder am Auto und kann den anderen abholen. Dazu hat Pilgern etwas mit Kontemplation und Stille zu tun und es tut uns einmal gut, alleine zu sein. Das schönste an der Idee: Wir machen nicht, wie so oft, einen Rundweg.
Steil geht der Weg nach oben und zieht sich dann hoch oben dem Tal entlang. Einige Höhenmeter muss man überwinden, mehrfach auf und ab. Wunderbare Bilder prägen sich ein. Obwohl es kalt und bedeckt ist, zeigen sich kleine Bäche und viele Blumen von ihrer schönsten Seite. Als dann auch noch die Sonne hervorkommt, verzaubert das Licht alles in eine Wunderwelt.
Auf halber Strecke treffen wir uns und erklären uns jeweils den vor uns liegenden Weg. Für mich geht es jetzt nur noch bergab, trotzdem ist die Abwärtsstrecke m.E. die anstrengendere. Die Aufwärtspassagen sind steiler.
Am ersten Parkplatz bin ich daher wesentlich früher wie die Mädels und statt mich von diesen (die ja am zweiten Parkplatz am Wohnwagen ankommen) abholen zu lassen, trampe ich am Lappenlager wieder zum zweiten Parkplatz. Ein norwegisches Wohnmobil nimmt mich mit und das nette Paar erzählt mir auf den wenigen Kilometern, dass sie im kommenden Jahr nach Deutschland wollen.
Ich begrüße meine Mädels mit einem frischen Kaffee und jetzt macht sich das Womo wieder einmal bezahlt: Frisch geduscht nach der anstrengenden Wanderung, ein Kaffee, toller Ausblick – einige Kilometer weiter finden wir ein ruhiges Plätzchen für die Nacht.