Langweilig könnte man es nennen. Beschaulich. Schwedisch.
Niedlich. Unaufgeregt. Herzerfrischend. Ruhig.
Öregrund war für uns ein Zufallsfund und wie blieben vier schöne lange Tage.
Mit etwas Glück bekamen wir am Morgen einen Stellplatz mitten im Ort. Am Hafen gibt es vier Wohnmobilstellplätze und am nördlichen Parkplatz. Alle anderen müssen auf die Parkplätze am Rande der Stadt ausweichen. Insbesondere sehr lange Wohnmobile haben im Ort kaum eine Chance.
Aber der nördliche Parkplatz hat es uns sogleich angetan: Eine kleine Bucht, direkt an der Ostsee. Die Insel Gräso in Sichtweite, glatte Felsen auf denen man stundenlang den Wellen zuschauen kann.
Dazu ein kleines Dorf mit vielen alten Holzhäusern, verspielten Winkeln und nett gestalteten Gärten. Herrschaftliche Häuser, die
sich mit Fischerhütten abwechseln. Viele Fenster liebevoll dekoriert.
Ein kleiner Marktplatz mit Supermarkt, ein hervorragendes Cafe, dass immer voll mit Besuchern ist.
Öregrund ist nicht groß, nicht weltbekannt bekannt. Und genau das macht seinen Charme aus.
Im Örtchen finden sich viele nette Flecken mit alten Gebäuden und so können wir uns kaum satt sehen an den vielen Details und Dekorationen.
Eine Kaffeepause gehört natürlich immer dazu: Die Schweden lieben Kaffee und dementsprechend nett ist es dann im Cafe direkt an unserem Stellplatz.
Mit dem Kajak fahren wir zur Insel und dem kleinen Leuchtturm. Das offenen Meer beginnt erst hinter der Insel und so ist das Meer relativ ruhig.
Aber das Meer kann hier auch ganz anders sein und wie in Schweden so häufig, zieht eine gewaltige Wolkenfront auf – über einen hinweg – die Welt geht unter und eine halbe Stunde später, als sei nie etwas gewesen, scheint wieder die Sonne.
Vor Öregrund liegt die kleine Insel Gräso.
Auch hier findet sich keine Urlauberhochburg.
Ein gut besuchter Campingplatz, einige Badestellen und ansonsten sehr viel Natur.
Wir nehmen die Fahrräder und per Fähre geht es auf die Insel.
Zu den Hauptverkehrszeiten (morgens von der Insel und Abends auf die Insel) bildet sich ein langer Stau, ansonsten stehen nur wenige Autos in der Warteschlange.
Wir fahren eine Stunde an der Landstraße entlang, biegen immer mal wieder zum Meer und einer Badestelle ab, finden tatsächlich ein kleines Cafe und bewundern die Farbenpracht im Straßengraben.
Natur, Natur, Natur.
Wie gesagt: Völlig unaufgeregt und so herrlich entspannend. Es ist warm, die Vögel singen. Himmlische Ruhe.
Zurück in Öregrund stellen wir fest, dass man hier und auf Gräso einen ganzen Urlaub verbringen kann – wenn man Ruhe sucht und bereit ist, dem hektischen Treiben der Großstädte abzuschwören.
Am südlichen Rand von Öregrund gibt es einen großen Parkplatz und eine Entsorgungsstation für Wohnmobile.