Kraniche – überall Kraniche

Masuren Roadtrip Teil 6 – Kraniche – Bierbza Nationalpark

Uns zieht es weiter gen Süden, zurück zu in die Masuren.

Habt ihr eigentlich meinen Fehler zu Beginn der Serie bemerkt?
Da schrieb und sprach ich von ‚nach Masuren‘, bis jemand mich aufklärte, dass Masuren kein Ort ist, sondern eine Landschaft und man „in die Masuren“ sagt.

Nadja gibt wieder das nächste Reiseziel vor: Der Biebrza Nationalpark.
Wie so oft, bin ich anderer Meinung und dann muss ein Mann auch mal hart bleiben. Wir diskutieren lautstark und ich fahre natürlich zum Biebrza Nationalpark!
Denn wenn ich eins in 35 Jahren mit Nadja gelernt habe: Sie hat meist den richtigen Riecher!!!

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Und obwohl der Zeltplatz am Nationalparkzentrum schon geschlossen ist und auch das Kajakfahren auf der Biebrza nach September nicht erlaubt ist, bleiben wir und finden einen noch viel schöneren Platz auf einem privaten Campingplatz in Goniądz.
Der Sohn des Besitzer spricht gutes Englisch. Der Campingplatz ist wirklich niedlich und die Hütten im vorderen Bereich und die Spielgeräte erzählen von Campingurlaub mit Kindern, langen Nächten am Lagerfeuer am Fluss.
Wir dürfen mit dem Wohnmobil direkt ans Wasser und so genießen wir wieder einmal einen tollen Sonnenuntergang, als hunderte Kraniche vorbeifliegen.

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Noch lange sitzen wir in der totalen Dunkelheit und schauen uns den großartigen Sternenhimmel an. Irgendwo muht eine Kuh, oder vielleicht doch ein Elch? Denn auf der anderen Seite des Flusses sollen morgens immer mal Elche auf der Wiese stehen.
Wir merken schnell, dass man hier mehr als einen Urlaub verbringen kann. Überall stehen Angler und im Fluss springen immer wieder Fische.
Die Stechmücken lassen uns weitgehend in Frieden.
Am nächsten Morgen überlegen wir eine Radtour zu machen, aber leider treibt uns der Zeitdruck weiter.
Aber auch so werden wir belohnt. Von der Straße aus sehen wir einige Kraniche auf einer Wiese stehen. Als wir parken, hält ein polnisches Auto an und erklärt uns, dass wir eine abbiegende Straße nehmen sollte, dort würden noch viel mehr Kraniche stehen.
Und tatsächlich: Hier stehen 50, vielleicht sogar 100 Kraniche auf der Wiese und nun lohnt sich wieder einmal das Spektiv, denn so können wir auch auf die große Entfernung hin, die Details der großen Vögel genau erkennen. Sie springen immer wieder in die Höhe, tanzen für uns.
Die Jungen flattern heftig mit den Flügeln, üben für den großen Flug in den Süden.
Überhaupt sind hier viele Jungvögel, zu erkennen an dem fehlenden farbigen Gefieder am Kopf, zusammen mit Altvögeln. Sie sammeln sich, fressen sich noch einmal ordentlich satt, bevor es los geht.

Hier im Biebrza Nationalpark sehen wir noch viele solcher Sammelstellen.
Überhaupt begeistert uns das Konzept: Durch den Nationalpark führt keine Straße, man muss Eintritt bezahlen, wenn man sich im Gebiet aufhält (gerade einmal 4 Zloty), dafür bekommt man unbegrenzt Natur, Natur, Natur.

Wir fahren nach Augustow über kleine Straßen, da die Hauptstraße wegen Bauarbeiten dunkelrot war, brauchen dementsprechend lange – diesmal muss ich sagen: kein lohnender Weg, auch wenn wir einige schöne Picknick oder Übernachtungsplätze gesehen haben.
Wir wollen nun nach Lötzen, doch unser Navi spielt uns einen Streich, was im Endeffekt ein Glücksfall ist, denn nun fahren wir die schönste Straße, die wir bislang gefahren sind. Kilometerlange Allen mit riesigen Bäumen! An jeder Ecke wäre ich gerne länger geblieben. Weit kann man in die unverbaute Landschaft schauen. Und an manchen Stellen wähnt man sich in einem gigantischen Park, breit gemähte Streifen an den Straßen, dazu die großen Bäume und die flach geschnittenen Felder machen alles zu einem Landschaftspark. Die tiefstehende Sonne taucht das Land in ein goldgelbes warmes Licht. So schön ist Polen!

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In Lötzen suchen wir den Grillplatz am See.
Zwar sind nur 2,5t für ein paar Meter ausgewiesen, aber ein Anwohner kommt aus seinem Garten und spricht uns an: Wir sollen ruhig fahren, dort sei es schön. Also fahren wir, wenn man uns schon so nett einlädt.
Und wirklich, wir haben wieder den perfekten ‚Caravaning-Reklame‘ Übernachtungsplatz gefunden.
Nicht ganz sauber, auch die jungen Polen werfen wie ihre deutschen Pendants gerne ihre Bierbüchsen und McDoof Verpackungen irgendwo in die Landschaft, obwohl überall Mülleimer stehen.
Und auch hier sollen, trotz der Nähe der Stadt immer mal wieder Elche auftauchen. Die Häufchen auf der Wiese bestätigen dies zumindest.
Ein sehr langer Tag geht zu Ende. Ein lohnender Tag. Und ein Tag, den man leicht auf eine Woche ausdehnen könnte!

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Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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3 Responses

  1. Wunderschön, danke für die tollen Bilder.
    Meine Mutter (jetzt 99 Jahre alt) stammt aus Königsberg/Ostpreußen. Sie hatte viele Verwandte in Masuren und hat dort ihr Pflichtjahr gemacht. Damals sagte keiner, wir fahren „in die Masuren“, es hieß damals wie heute „nach Masuren“ oder wir wohnen „in Masuren“. Wir wohnen ja auch „in Bayern“ und nicht „in den Bayern“ 😉 Diese Ausdrucksweise scheint jetzt Mode zu werden, seit dort nicht mehr Deutsch gesprochen wird. Schade, vieles gerät in Vergessenheit.

    1. Danke Gabi, so kannte ich es auch. Auch zu unserem hessischen Dialekt passt nach Masuren besser, also werde ich dahin zurückkehren. Grüße deine Mutter! Es ist es wunderschönes Land. Ich wüsste gerne wie es vor 100 Jahren dort war.

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