Burg Reszel – Oberlandkanal – Polen Roadtrip 7

Polen Roadtrip.

Wir schlängeln uns um Seen und Flüsse der Masuren, fahren ganz unbeabsichtigt kleine Straße, die sich aber als perfekte Urlaubswege entpuppen.
Die Strecke von Lötzen nach Reszel wird so für uns ganz schnell zu unserem Geheimtipp für euch!
Leider gibt es kaum Parkbuchten oder Parkplätze am Weg, ansonsten könnte man hier Stunde, ja Tage verbringen, so schön ist die Landschaft.

Kleine Hügel, große Weite, darüber ein strahlenblauer Himmel und natürlich viele Alleen. Man kommt nicht schnell voran, aber wir sind ja im Urlaub und genießen die Fahrt.

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In Reszel erwartet uns eine mittelalterliche Backsteinburg und die große Kathedrale. Und dazu ein süßes, kleines Örtchen mit netten Geschäften, Caffes und Restaurants.

Wir haben kaum die Kirche betreten, als uns schon am Eingang ein Herr einen Schlüssel in die Hand drückt. Wir wissen gar nicht, was er will, schiebt er uns zu einer Seitentür, eine Treppe hinauf.
Offenbar hat er uns den Schlüssel zum hohen Backsteinturm gegeben und will, dass wir nach oben gehen.
Das Wetter ist trübe und eigentlich wollten wir gar nicht auf den Turm, da die Aussicht bestimmt nicht gut ist. Aber, wir ergeben uns unserem Schicksal, da der Mann nur polnisch spricht und erobern den Turm. Das müsst ihr euch einfach mal im Video auf YouTube anschauen. Abenteuerlich!

Der Turm stell sich als sehenswert heraus! Denn es gibt nur die gewaltigen Außenwände und ein innenstehendes Holzgerüst. Und dass bei dieser Höhe. Erstaunlich, dass das seit Jahrhunderten hält. Und so sind wir richtig froh, dass der Mann uns nach oben geschickt hat.

Von oben haben wir einen guten Blick auf die kleine Stadt und die Burg von Reszel.

Und kaum sind wir wieder im Kirchenraum der dunklen Kirche, eilt der nette Mann wieder herbei, nimmt unseren Schlüssel in Empfang, schickt uns in Richtung des Altars und eilt in eine Ecke der Kirche.
Warum er das tut, zeigt sich Sekunden später, als die Kirche in hellem Licht erstrahlt.
Er hat extra für uns alle Lampen und die intensive Beleuchtung des Altars angeschaltet.

Wir bedanken uns höflich bei ihm und spenden anständig im Opferstock und mach uns auf zum Marktplatz.
Ein wirklich schönes Städtchen erwartet uns. Nur einen Kritikpunkt haben wir: Die vielen Autos auf den Parkplätzen verdecken die schönen und sehenswerten Fassaden.

Wir parken unser Wohnmobil direkt an der Burg, zahlen erst jetzt unsere Parkgebühr und einige Euro Eintritt für die alte Burg. So alte Gemäuer erzählen bekanntlich immer eine Geschichte, aber der Schwerpunkt der Ausstellung ist (leider) ein ganz anderer: schaurige Folterinstrumente aus vielen Jahrhunderten dokumentieren die Praxis des Mittelalters und zeigen, wie Sünder, Hexen und Verbrecher geläutert, verstümmelt oder hingerichtet wurden. Und das alles sehr anschaulich und zum Teil zeitgenössisch plakatiert. Nichts für schwache Nerven und ganz sicher auch nichts für uns.

Insofern bleibt uns die Burg nicht in gutem Gedächtnis.

Wieder auf der Piste kommen wir an einem der besten Hotels in Polen vorbei: In einer sehenswerten Burg befindet sich das Hotel Krasicki in Lidzbark Warmiński.

Auch hier kann man wunderbar einige Tage verbringen, nette Caffes, Restaurants und natürlich Spaziergänge um die Burg und die Umgebung bieten sich an. Wer mutig ist, geht einmal ins Hotel und genießt die einmalige Atmosphäre eines First-Class-Hotels.

Weiter geht es in Richtung Marienburg. Nadja hat einen außergewöhnlichen Übernachtungsplatz ausgewählt: Ein verlassener Campingplatz am Oberdings Kanal, direkt an einem Unesco Weltkulturerbe.
Wir sind in Pochylnia Buczyniec

Hier werden die Schiffe auf Schienen geladen und durch eine ausgeklügelte Wassertechnik den Berg hinauf gezogen.
Leider endet die Saison schon im September, ansonsten fahren morgens ab 9 Uhr hier einige Ausflugsschiffe den Hügel hinauf und hinunter. So ist der Übernachtungsplatz perfekt: Ankommen, übernachten und am nächsten Morgen den Schiffen zuschauen, weiter fahren oder selbst eine Bootstour machen. Der Bootstrip kostet ca. 10 Euro pro Person.

Am alten Campingplatz haben wir zwar Wasserhähne entdeckt, leider kamen aus diesen kein Wasser. Es kann aber gut sein, dass man des nahen Winters wegen die Hähne schon abgeschaltet hat.

Noch ein Hinweis zur Grauwasserentsorgung: Auf manchen Plätzen konnten wir Wasser bekommen, das Klo in der normalen Toilette entsorgen. Aber auf die Frage hin, wo man das Grauwasser entsorgen solle wurde meist auf einen Abwasserkanaldeckel an der Straße verwiesen.

Für uns vielleicht ungewöhnlich, hier Normalität. Und so haben wir einfach am nächsten Gully oder Abwassergitter das Grauwasser entsorgt!

Wir fahren weiter nach Marienburg.
Darauf haben wir uns lange gefreut und sind sehr gespannt – denn diese Burg wurde nie erobert und seiner Größe wegen, meist nicht einmal angegriffen.
Dazu im nächsten Teil mehr.

Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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