– Gastbeitrag von Hannes Schleeh –
HYMER VENTURE S – EIN OFFROAD VAN FÜR 225.000 EURO
Alles wird teuerer bei Wohnmobilen
Hymer stellt den neuen Hymer Venture S auf dem Caravan Salon 2022 vor. Ganz nah an der Studie aus dem Jahr 2019 und 2 Jahre früher als geplant und angekündigt. Aber bei dem Preis, da schluckt der „normale“ Wohnmobilbesitzer erst einmal, kräftig. Wobei die Preissteigerungen bei „normalen“ Fahrzeugen inzwischen auch aufhorchen lassen. So hat sich der Grundpreis unseres Eura Mobil Profila PT 695 EB in den letzten drei Jahren auch um schlappe 18.660,00 Euro von 60.990,00 Euro in 2019 auf 79.650,00 Euro in 2022 erhöht hat.
Aber über 200.000 Euro für einen Offroad Van?
Durch die allgemeinen Preissteigerungen im Wohnmobilmarkt relativiert sich der sehr hohe Preis schon etwas, denn unter 125.000 Euro gibt es sicher keine Hightech auf Mercedes Basis, mit Allrad und Hubdach vom Feinsten. Aber wofür sind dann die zusätzlichen 70.000 – 100.000 Euro, die der Hymer Venture S kostet?
Leider gibt es keine positive Überraschung beim Gewicht. Den Prospektangaben liegt der Hymer Venture S bei 3.880 bis 4.100 kg. Eine zulässige Gesamtmasse mit genügend Zuladung ist bei einem Allrad-Van mit Hubdach auch ohne extremen Leichtbau nicht machbar. Aber genau das hätte eine schlüssige Erklärung für den Mehrpreis sein können. Sonst ist der Hymer Venture S sicherlich sehr gut ausgestattet und die Materialien sind auch bestimmt, wie im Prospekt beschrieben „innovativ und wertig“. Auch das Konzept ist schmissig und modern, aber die Sonos Boxen, die Küchen- und Bad Ausstattung sind auch nicht viel mehr als Standard. Die 320 Ah Lithiumbatterien bekommt man heute auch schon unter 4.000 Euro und die „Coming Home Funktion“ der zusätzlich bestellbaren Markise baue ich mit Shellys für unter 100 Euro ein.
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Mehr InformationenDas Konzept stimmt und wird sicher Käufer finden
Aber insgesamt ist das Konzept gelungen und rund. Wer also einen voll ausgestatteten Offroad Van für zwei Personen sucht und beim Komfort keine Abstriche machen möchte bekommt für die 225.000 Euro ein Fahrzeug wie es das so nicht auf dem Markt gibt. Die pfiffige Dachhaubenlösung bietet derzeit auch nur die Schwestermarke Bürstner. Aber die muss sich erst noch im langjährigen Einsatz bewähren.
Auch muss man Hymer zugute halten, mit der Marktreife der Studie nicht lange gewartet zu haben. Mir gefällt sowohl das Konzept, als auch das Fahrzeug und die Raumaufteilung sehr gut.
Vergleich der Studie mit der Serie
Wir waren Anfang 2020 mit unserem damals noch neuen Eura Mobil im Hymer Museum in Bad Waldsee. Da stand die Studie von 2019 im Museum. Da habe ich die Bilder gefertigt. Die Bilder des Serienfahrzeugs stammen von Hymer aus der Presseabteilung. Viel Spass beim Vergleichen.
Aussenansicht Studie vs. Serie
Was denkt Ihr über dieses Fahrzeug? Schreibt es mir in die Kommentare.
Hannes Schleeh
Gastautor bei Womo.blog
www.schleeh.de
2 Antworten
Beim besten Willen, ich kann den Gegenwert von 225.000 Euro nirgendwo entdecken. Vielleicht liegt er in den Profilierungsgelüsten etwas „Besonderes“ zu fahren. Na dann, Bitte gern!
Nur hanz am Rande. Hymer sucht also eigentlich Beta-Tester, die für 225.000 Euro herausfinden dürfen, wann der Blasebalg vom leider immer vorhanden UV-Licht dann doch brüchig und rissig wird? 5 Jahre vielleicht? Abgesehen davon würde ich mich „bedanken“ schon mit den ersten Sonnenstrahlen im Voll-Licht liegen zu müssen. Innovation sieht bei mir anders aus, zumal der Offroader ohnehin schon über 3,5 t daher kommt, kann man sich so ein Blasebalg-Dach gleich ganz sparen