WOHNMOBIL MYTHOS NO. 3 – HAUS-SOLARMODULE AUF DEM WOMO GEHEN KAPUTT

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– Gastbeitrag von Hannes Schleeh –

WOHNMOBIL MYTHOS NO. 3 – HAUS-SOLARMODULE AUF DEM WOMO GEHEN KAPUTT

 

Wird mal wieder Zeit mit einem Mythos in der Welt der Wohnmobile aufzuräumen. Immer wieder bekommt man zu hören, das normale Glas-Solarmodule, wie man sie auf Hausdächern nutzt, auf Wohnmobildächern kaputt gehen. Angeblich halten sie die Erschütterungen auf dem Wohnmobildach nicht lange aus.

Okay, ein Haus bewegt sich nicht, außer bei einem Erdbeben. Insofern klingt das erst einmal plausibel. Sicher haben die Hersteller solcher Module nicht drauf geachtet, das die Module starke Vibrationen auch wirklich aushalten.

Zudem sind die Hasudachmodule meist um einiges größer als die oft halb so großen Solarmodule für Wohnwägen und Wohnmobile. Deshalb kommt oft noch das Argument, das es bei der Fahrt Verwindungen geben könnte, die dann zu Rissen in den Modulen führen sollen. Auch das klingt zunächst plausibel und nachvollziehbar. Aber wie sieht es mit den Unterschieden bei der Produktion aus? Werden die größeren Hausdachmodule anders, als leichter oder weniger stabil hergestellt als die Solarmodule für die Wohnmobilbranche?

Hausdachsolarmodul auf dem Wohnmobildach von oben
Hausdachsolarmodul auf dem Wohnmobildach von oben

Im Wohnmobilforum habe ich mit Usern zu dem Thema diskutiert. Wir haben nachgefragt. Wie lange haben User schon Hausmodule im Einsatz? Gab es mit diesen Hausdach-Modulen schon Probleme und wenn ja, welche? Hier ein paar aus meiner Sicht fundierten Meinungen dazu:

Auf meinem alten Karmann waren ganz normale Hausdachmodule 12 Jahre lang drauf. Fahrzeug wurde 2014 verkauft und die Dinger laufen heute noch.
Auf meinem jetzigen habe ich ein Panel mit 340 Wp und auch das ist ein ganz normales Modul – Es gibt keine reinen Fahrzeugmodule. Und wenn, wären sie unbezahlbar.

User cinzano01 auf https://www.wohnmobilforum.de/w-t134297.html

Nur meine Meinung zu allen Mythen
zu 1: zu unspezifiziert: Was ist groß, von welchem Fahrzeug reden wir und wie sind die Module befestigt??????
300Wp mit 1,7×1,1m = 1,8m2 oder 600WP Modul mit 2,3, x1,3m = 3m2 ?????
zu 2: Die Hausdach Module verwinden sich nicht, sondern der Rahmen und deshalb komt es darauf an ob die Module nur mit Querspoiler oder mit drei Quer/Längsrails befestigt werden.
Außerdem ist es ein Unterschied ob das Panel ein Glasdeckschicht hat (stabiler und schwerer) oder nur ein Oberfläche aus ETFE/PTFE. Die ganz supergünstigen haben eine Deckoberfläche aus PE bzw. PET (recycelte Getränkeflaschen) sind nicht UV beständig und trüben mit der Zeit ein.
Zu 3: Die Module selbst sind nicht anders aufgebaut, aber die Schutzschichten darüber oder darunter variieren (siehe 1+2)
Letzendlich sind die Begriffe “Hausdachmodul/Womo Modul nur Marketingbegriffe und orientieren sich höchstens an den mechanischen Abmessungen.
Meine Meinung, Gruß Andreas

User Andwein auf https://www.wohnmobilforum.de/w-t134297.html

Wie in meinem Blogpost “Solar-Hausmodul mit 400 Watt Peak auf dem Wohnmobil-Dach beschrieben, fahre ich nun seit einem Jahr mit einem 1,70 Meter mal 1,05 Meter großem Solarmodul auf meinem Wohnmobil-Dach durch die Gegend. Bisher hält es noch. Aber wie lange werde ich mich noch daran erfreuen können? Wann muss ich mit Rissen oder anderen Schäden durch die Erschütterungen während der Fahrt rechnen? Da sind Langzeit-Beispiele gefragt. Im Wohnmobilforum gibt es einige User, die es wie ich gegen alle Unkenrufe gewagt haben, sich so ein Modul auf’s Wohnmobildach zu kleistern. Dort habe ich ja auch die Idee und geniale Umsetzung her.

Bisher hat, bis auf einen Offroad-Fahrer, noch niemand berichtet, das ein Hausmodul auf dem Wohnmobildach nur durch die “ortsfremde” Installation kaputt gegangen wäre. Bei flexiblen Solarmodulen sieht das schon anders aus. Die sind wesentlich anfälliger für Defekte.

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Mein Großes Modul ist auf 10! K2 Schienen auf allen vier Seiten fixiert. Wenn dann müsste sich mein GFK-Dach schon sehr stark verwinden, damit es dann zu Spannungsrissen kommen könnte. Eine Ausdehnung des GFK ist sicher nicht so groß um zu Spannungsrissen zu führen, auch gibt es keine Dehnungsfugen auf dem Dach wie bei Herman Unterwegs. Wir fahren auch nicht in extremes Gelände wie ein Offroad-Wohnmobil, daher erwarte ich eine lange Lebensdauer des Solarpanels. Sollte es wider Erwarten dennoch defekt werden, ist es bei meiner Befestigungsart sehr schnell gegen ein neues Modul tauschbar und wie wir wissen sind Hausdachmodule wesentlich günstiger als die kleinen für Wohnmobile!

Was haltet Ihr von dem Mythos? Habt Ihr ein “Hausdachmodul” auf Euerem Wohnmobil? Kam es schon zu Defekten? Schreibt es mir in die Kommentare.

Hannes Schleeh

Hannes Schleeh

Gastautor bei Womo.blog
www.schleeh.de

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8 Antworten

  1. Grundsätzlich finde ich die Idee reizvoll und ich teile Deine Meinung, dass es eigentlich auch genauso halten sollte, wie die kleinen Module.

    Nun ist es aber leider so, zumindest auf meinem Mobil, dass die Hersteller das Dach so ‚zerklüftet‘ bauen, dass man auch schon Probleme bekommt die kleineren Module dort unter zu bekommen.

    Ganz zu schweigen, dass es mittlerweile auch effizientere Module gibt, die bei mehr (theoretischer) Leistung bzw. höherem Wirkungsgrad auch noch kleiner sind.

    Ich bin gerade dabei mir den Markt soweit möglich anzuschauen und stelle dabei fest, dass es eben zum Beispiel Module mit 140Wp gibt, die 1,7m x 0,54m groß sind und dann andere Module mit 175Wp, <1,60m x 0,54m.

    Die Händler bieten einem in der Regel das an, was sie über ihren Einkaufsverbund angeboten bekommen und weigern sich dann zum Teil sogar die besseren Module zu verbauen oder die Garantie zu übernehmen.

  2. Interessantes Thema, aber im Grunde kein Problem!
    z.B. verkauft „solarV“ monokristalline PERC Module mit 10 busbars um kleiner 81 Euro.
    Die haben die Maße 1110 x 400 mm.
    Oder bei „autobatterienbilliger“ ähnlich gelagerte Größen.
    Selbst auf einen fertig gekauften Kastenausbau (5,40m) mit 2 HEKI haben wir das alte 100Wp gegen 535Wp getauscht.
    4x ECTIVE MSP 90 Black á 110,- (1350mm x 335mm)
    1x ECTIVE MSP 175 Black á 210,- (1324mm x 676mm)
    Eine 230Ah LiFePO4 rundet das update ab.
    Montage über der Länge nach verklebte 40x16mm Aluprofile (Sikaflex) und quer mit 40x40Alu.
    Über Z-Winkel hängen die Paneele an Blindnieten und haben daher „etwas“ Spiel, wenn sich das Auto verwinden würde.

  3. Seit mehreren Jahren verwenden wir auf unserem Wohnmobildach gebrauchte normale Solarzellen. Also keine speziellen Wohnmobilsolarzellen. Diese sind mit Winkelschienen und zusätzlichen Gummipuffern befestigt. Bisher keine Schäden an den Zellen festgestellt und alle laden auch nach Jahren noch mit ausreichender Leistung. Eine Zelle ist ca. 2,00 x 0,80 cm ( 200 Watt ) und hat bisher alles überstanden. Sturm, Hagel und Schnee. Die gesamten Zellen ( 4 Stück = 570 Watt ) haben insgesamt 450 Euro gekostet. Also es geht auch günstiger .

  4. Nachtrag zu meiner Wortmeldung vom 06.04.2023
    Vielmehr würde ich mir Gedanken machen, wie es bei „großen“ Modulen mit der Teilverschattung und dem damit verbundenen einbruch der Leistung machen.
    Ein weiteres Problem wird der MPPT-Laderegler sein.
    Hat das Modul keine >20V Leerlaufspannung, kann es passieren, (da ich mehrere Module dann ja nicht entsprechend verschalten kann) dass der MPPT-Laderegler erst sehr spät freischaltet. Victron sagt „Batteriespannung +5V = Startspannung“
    Das kann dann schon dazu führen, das der Strom aus dem Modul erst sehr spät zu fließen beginnt.

    1. Hallo Georg,

      mit Teilverschattung hatte ich bisher noch keine Probleme. Das Modul hat eine Leerlaufspannung von über 60 Volt. Es bringt schon bei wenig Licht eine hohe Spannung und bei Bewölkung ist immer noch genug Ausbeute drin.

      Gruß Hannes

  5. An Jörg, Georg und Dieter,

    vielen Dank für Eueren Input. Das mit der Größe und dem zerklüftetem Dach kann ich bestätigen. Auf mein Dach hat genau das eine Modul Platz. Mehr von der Größe bringe ich nicht unter. Aber für uns reicht das von März bis Oktober vollkommen aus. Im Winter wäre das Doppelte an Modulen wahrscheinlich auch nicht ausreichend.

    Gruß Hannes

  6. Hallo Hannes.
    Meine Erfahrung mit Flexiblen Modulen.
    Hatte drei Mal 100Watt auf das GFK Dach geklebt. Nach zwei Jahren sind sie der Reihe nach ausgefallene. Jetzt das Hauptproblem. Das Dach auf dem Wohnmobil zeigte unter den Modulen eine braune Verfärbung und es entstanden kleine Risse im GFK. Vermutlich durch die hohe Temp im Sommer ohne Hinterlüftung.

    1. Hallo Wolfgang,

      bei flexiblen Modulen gibt es aus meiner Sicht die meisten Probleme und die kürzesten Laufzeiten. Da sind Hausdachmodule wesentlich besser, denn die werden nicht vollflächig verklebt und sind damit hinterlüftet.

      Gruß Hannes

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