Traumschloss im Wasser – Chenonceau- Schlösser der Loire #4

Es ist eins der schönsten Schlösse an der Loire. Und seine Geschichte ist unvergleichlich. Vom Mittelalter bis zum zweiten Weltkrieg ranken sich Legenden um Chateau Chenonceau

Schlösser der Loire

Im Vorfeld haben wir 37 Schlösser herausgesucht, die wir gerne besucht hätten.
Jedoch sind drei Wochen dafür einfach zu wenig Zeit.
Noch dazu gibt es hunderte große und kleine Schlösser in der Region.
Unbekannte, eher kleine Burgen, große Villen, alle sehenswert und mit viel (Familien-) Geschichte.
Wir konzentrieren uns daher auf die 10 schönsten Orte und Sehenswürdigkeiten

Zum selberplanen könnt ihr eure Tour auf DigiCamper gestalten. Dort haben wir alle Schlösser für euch schon verlinkt. Link zum Planungstool

In unserem kleinen Appetizer seht ihr, wie schön es an der Loire ist.
Vielleicht finden wir die Zeit aus dem gesammelten Material noch einen kompletten Film zu machen.

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Château de Chenonceau

Das Traumschloss im Wasser

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Wir fahren vom kleinen Stellplatz beim Winzer Pierre Auguste (siehe unten) mit den Fahrrädern in 5 Minuten zum Schloss. Der Schlossparkplatz ist auch für große Wohnmobile geeignet, aber zur Übernachtung ist es beim Winzer viel netter.
Das Château de Chenonceau ist eines der bekanntesten Schlösser in der Region und wird oft als „Schloss der Damen“ bezeichnet, da es vor allem von Frauen maßgeblich geprägt wurde. Auch dazu später mehr.

Tipp:
Am Morgen früh zuerst die Räumlichkeiten im Schloss besuchen – dann sind die Warteschlangen nicht so lang und man hat die Chance, die Räume mit wenigen Menschen zu teilen.

Das ursprüngliche Château de Chenonceau war ein kleineres Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert, das 1411 von der französischen Krone zerstört wurde, weil der damalige Besitzer gegen die königliche Macht rebellierte. Im Jahr 1513 erwarb Thomas Bohier, ein wohlhabender Finanzier und Beamter unter König Franz I., die Ruinen und das umliegende Land. Bohier und seine Frau Katherine Briçonnet leiteten den Wiederaufbau des Schlosses, der zwischen 1514 und 1522 stattfand. Katherine war maßgeblich an den Bauarbeiten beteiligt und prägte das Schloss mit ihrem Geschmack und Stil, wodurch es zu einem prächtigen Beispiel der Renaissance-Architektur wurde.

Die Geschichte von Chenonceau ist besonders von den Frauen geprägt, die das Schloss bewohnten und erweiterten.

Diane de Poitiers war die erste prominente Bewohnerin des Schlosses. Als die Mätresse von König Heinrich II. erhielt sie das Schloss 1547 als Geschenk. Diane war für ihre Schönheit und ihren Einfluss auf den König bekannt. Unter ihrer Aufsicht wurden die prachtvollen Gärten angelegt, die noch heute bewundert werden. Sie ließ auch die berühmte Brücke über den Fluss Cher bauen, die das Schloss mit dem gegenüberliegenden Ufer verband. Diane war nicht nur eine einflussreiche Politikerin, sondern auch eine begeisterte Förderin der Künste und der Gartenkunst.

 

Catherine de’ Medici, die Witwe von Heinrich II., übernahm Chenonceau nach dessen Tod und nutzte es als Residenz und für prächtige Festlichkeiten. Ihre großartige Apotheke kann noch heute bewundert werden.
Catherine de’ Medici fügte die Galerie über der von Diane gebauten Brücke hinzu, die den Fluss Cher überspannt und das Schloss zu einem einzigartigen Bauwerk macht. Diese Galerie diente später während des Zweiten Weltkriegs als wichtiger Fluchtweg. Catherine de’ Medici war eine machtbewusste Regentin, die Frankreich in einer turbulenten Zeit regierte. Sie veranstaltete viele beeindruckende Feste im Schloss, darunter eines der ersten Feuerwerke in Frankreich zur Feier der Thronbesteigung ihres Sohnes François II.

Louise de Lorraine, die Witwe von König Heinrich III., zog sich nach dessen Ermordung 1589 nach Chenonceau zurück. Der Tod ihres Mannes traf sie schwer, und sie lebte die restlichen Jahre ihres Lebens in tiefer Trauer. Ihr Schlafzimmer im Schloss war in düsteren Farben gehalten und mit Symbolen der Trauer geschmückt, ein Ausdruck ihrer tiefen Verbundenheit und ihres Kummers.

Chenonceau war nicht nur ein Wohnsitz, sondern auch ein Ort bedeutender Feste und Ereignisse. Unter Catherine de’ Medici erlebte das Schloss eine Blütezeit des höfischen Lebens. Catherine veranstaltete extravagante Bälle, Bankette und Theateraufführungen, die den Ruhm des Schlosses weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt machten. Ein besonders berühmtes Fest war das Maskenball, der 1577 zu Ehren von König Heinrich III. stattfand. Dieses Ereignis zog Adelige und Würdenträger aus ganz Europa an und unterstrich die politische und kulturelle Bedeutung des Schlosses.

Während der Französischen Revolution wurde das Schloss beschlagnahmt. Louise Dupin, die damalige Besitzerin, war eine bemerkenswerte Frau, die es schaffte, das Schloss vor der Plünderung zu bewahren. Sie war eine intellektuelle Persönlichkeit der Aufklärung, die viele bedeutende Denker und Schriftsteller ihrer Zeit in Chenonceau empfing. Ihr Salon war ein Zentrum der intellektuellen und literarischen Diskussionen, und sie förderte aktiv die Aufklärungsideale von Vernunft und Fortschritt.

Im Zweiten Weltkrieg spielte das Schloss eine wichtige strategische Rolle. Der Fluss Cher, der das Schloss durchquert, markierte die Grenze zwischen dem von den Deutschen besetzten Teil Frankreichs und dem freien Vichy-Frankreich. Die Galerie des Schlosses, die über den Fluss führte, wurde zu einem Fluchtweg für viele Menschen, die versuchten, der Besatzung zu entkommen.

 

Das Schloss diente auch als Krankenhaus, das von Simone Menier, einer der Besitzerinnen, betrieben wurde. Simone Menier war eine bemerkenswerte Frau, die eine zentrale Rolle bei der Pflege der Verwundeten spielte und für ihre humanitären Bemühungen hochgeschätzt wurde. Ihre Arbeit und das Engagement des Personals retteten vielen das Leben und machten das Schloss zu einem Symbol der Hoffnung und Menschlichkeit in einer dunklen Zeit.

Stell- / Campingplatz

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Das Weingut Pierre Auguste bietet sich als Stellplatz förmlich an. Da nur wenige Plätze vorhanden sind, am besten am Vormittag anreisen, dann hat man gute Chancen einen Platz zu ergattern.
Und UNBEDINGT den wirklich guten Wein probieren (und uns einen Kasten Sauvignion oder Chenin mitbringen 😎 nehmt Kontakt mit uns auf, denn der Versand aus Frankreich ist unendlich teuer)

Strom ist am Platz, Entsorgen über die Toilette möglich und ein Wasserhahn zum Auffüllen des Wassertanks ist ebenfalls vorhanden.
Perfekt, um bei einem guten Wein noch eine weitere Nacht zu bleiben und die Gegend zu erkunden!

Für Gruppen gibt es ebenfalls Weinproben, einfach den Chef einmal darauf ansprechen!

Ausflug / Lohnenswert

Mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf die andere Seite des Flusses Cher laufen oder fahren. Dort am Ufer entlang in Richtung Schloss und nach dem Schloss wieder die Seite wechseln und zurück durchs Dorf und an der Landstraße entlang oder direkt am Wasser.
Fotografen Tipp:
Auf diesem Weg kommt man auf die für Fotografen schönere Seite, um den perfekten Blick auf das Schloss zu bekommen. Am besten gegen Abend, dann liegt diese Seite des Schlosses in der Sonne!

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Mehr davon

Wenn man sich einmal in die Schlösser der Loire verliebt hat, will man immer mehr davon sehen, denn sie sind zum Teil so unterschiedlich! Landschaftspark oder streng geometrische Figuren, Renaissance oder Barock. Geplant oder über Jahrhunderte gewachsen.

Das nächste Schloss ist immer das Schönste.
Für uns geht es nun zum Schloss Amboise und zum Château du Clos Lucé, in dem Leonardo Da Vinci seine letzten Jahre verbrachte. 

Weiter zum Teil 5: Schlösser der Loire

Schlösser der Loire

In DigiCamper könnt ihr eure eigene Route basierend auf unseren Einträgen erstellen.
Dann einfach in Google Maps übertragen und losfahren.
DigiCamper ist kostenlos!

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Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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