Nun sind wir schon einige Tage zuhause und es war Zeit den Urlaub noch einmal Revue passieren zu lassen:
Wir sind 7200 km gefahren, mit Fähren waren es 8000 km.
860 Liter Diesel haben wir getankt, rund 1300 Euro waren das.
Die Fähre nach Schweden schlug mit 260 Euro zu Buche und wir waren froh eine Kabine zu haben und zu duschen oder einige Stunden zu schlafen. Das war sehr erholsam. Bislang hatten wir auf eine Kabine immer verzichtet.
Eingekauft haben wir häufig. Brot, Milch, Eier, Butter, Äpfel, Paprika und ein wenig Obst. Dabei empfanden wir die Preise nicht als teuer, zahlten aber i.d.R. das Doppelte wie in Deutschland. Das weiche Brot hing uns bald zum Hals heraus und wir waren froh einige Packungen Vollkornbrot, z.T. in Dosen, dabei zu haben.
Unsere riesigen Vorräte schrumpften zusehends, wobei wir zu viel Nutella und Marmelade dabei hatten. Oft, wenn es schnell gehen musste, gab es Nudeln und sofern das Wetter gut war, grillten wir.
Das Bier reichte exakt bis Schweden. Perfekte Planung! Ergänzt mit Radler, da unter 2,5% durften wir davon ja zusätzlich mitnehmen. Am Ende hatten wir noch einige Dosensuppen und Müsliriegel übrig. In Summe vielleicht 5 kg zuviel dabei gehabt. Wenn wir all unsere Vorräte in Norwegen gekauft hätten, wären wir nicht weit gekommen! Es lohnt sich – insbesondere bei vier Personen – genau zu planen.
Wir standen fünf Mal auf einem Campingplatz und zahlten dann zwischen 25 – 30 Euro. In Südschweden waren es 35 Euro.
Für die Entsorgung der Toilette zahlten wir sechs Mal: Zwischen drei und vier Euro. Einmal hätten wir gerne bezahlt, aber der Laden hatte zu.
Die Mautgebühren in den Städten und manchen Tunnels und Brücken, werden wir noch bezahlen: Wir haben uns NICHT vorher im Internet angemeldet und voraus bezahlt. Da dies nicht zwingend ist und auch nicht billiger, lassen wir uns die Rechnung schicken. Ich bin gespannt, was da insgesamt abgerechnet wird. Ich rechne mit nicht mehr als 50 Euro. Das war vor zwanzig Jahren deutlich teurer!
Ein einziges Mal mussten wir an einem Automaten direkt bezahlen.
Die Inlandsfähren belasteten meist zwischen 10 – 30 Euro die Urlaubskasse. Von Bodo nach Moskenes waren es rund 100 Euro. Wir liefen immer unter 6m. Einmal hat bei einer kleinen Fähre der Mann uns mit 7 Meter taxiert, anschließend aber die Kids vergessen abzurechnen. Hat sich somit wieder ausgeglichen.
Überall wurde Kartenzahlung (Mastercard) akzeptiert. Sogar im kleinsten Laden an der Trolltunga hatte das Mädel ein Gerät, bekam aber nur Verbindung, wenn sie vor die Tür ging. Mehrfach haben wir bei Geschäften gefragt und uns wurde bestätigt: Die Norweger zahlen auch einen einzelnen Kaugummi mit Karte! Sogar auf dem kleinen Kutter bei der Besichtigung der Vogelinsel zog der Schiffer seine Maschine aus der Tasche und verbuchte alles online und mit Ausdruck. Bei den meisten Fähren lief das genauso.
Zwei Mal brauchten wir in Norwegen Bargeld: z.B. Im Bus in Bergen und die Parkgebühren am Gletscher. Wobei andere Parkautomaten in den Bergen mit Karte funktionierten.
In Schweden am Campingplatz in Fjällbacka mussten wir ebenfalls bar bezahlen.
Wir hatten insgesamt 200 Euro in Bargeld dabei – abgehoben am ersten Geldautomat in Norwegen. Gebraucht haben wir allenfalls 50 Euro.
Eine wichtige statistische Zahl hat uns viel Nerven gekostet:
Wenn das Navi 120 km Entfernung anzeigt und zwei Stunden Fahrzeit, sollte man lieber mit 3 Stunden rechnen. Und bei 380 km sind 5 Stunden und länger völlig normal. Auf kleinen Straßen ist 70 erlaubt und wir kamen höchstens mit 50 km/h voran. Und allenthalben wollten wir aussteigen und uns irgendetwas anschauen. Also immer einen großzügigen Zeitpuffer einplanen.
Entsorgungsstationen werden viele ausgewiesen: Etliche waren gesperrt oder nicht vorhanden, abgebaut oder in einem schlimmen Zustand!
Entsorgen war dort kein Problem, aber Frischwasser wollte ich dort nicht bunkern, weswegen wir häufig bei Tankstellen aufgefüllt haben.
Einige Wohnmobilisten haben es vielleicht nicht kapiert, dass die Entsorgung ihrer Toilette in einem Bodenloch vor der Anlage erfolgen sollte und haben ihre Toilette IN das Häuschen entleert. Dort war dann auch der Wasserhahn für das Frischwasser. Ihr könnt euch vorstellen, wie das dort aussah.
Einmal, an einer Tankstelle, musste erst mit schwerem Gerät ein Gullideckel angehoben werden (man hatte dort extra einen Hebel auf Rädern nebenan stehen). Die meisten sind weitergefahren – wir fragten an der Tankstelle und bekamen das System erklärt. Wirklich etwas Besonderes. An einer großen Tankstelle in Leckness öffnete sich eine Tür und man schüttete den Toiletteninhalt auf einen Teller mit Ablauf. Da traf man noch einmal gute alte Bekannte, bevor das System beim Schließen der Tür alles abspülte.
Andere Länder – andere Sitten 🙂
Wasser holten wir daher meist an den Tankstellen. Oft bekamen wir einen Vierkantschlüssel für den Wasserhahn, nie haben wir dafür zahlen müssen. An einer staatlichen Straßenwacht gab es eine tolle Entsorgungsstation. Nur leider hatte irgendwer den Hebel des Wasserhahns abgebrochen. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich in der Nähe unseres Wasserschlauchs eine kleine Zange liegen, um die Wasserhähne öffnen zu können. Die nächste Anschaffung ist ein Vierkantschlüssel, da häufig kein Drehknopf oder Hebel vorhanden war. Einmal war dementsprechend der Vierkant durch das Öffnen und Schließen mit Zangen schon deformiert und fast rund.
In den wenigsten Fällen benötigte ich unseren 10 Meter Schlauch. Daher werde ich zukünftig noch einen Schlauch mit drei Metern Länge dabei haben. Das hätte in 95% der Fälle gereicht. Gute Dienste verrichteten auch die Gardena Wasserhahn-Adapter. Dabei habe ich 1x 1/2 Zoll, 2x 3/4 Zoll und 1x 1 Zoll. In Deutschland benötigt man häufig 3/4 Zoll. Da ich gerne einen liegen lasse, habe ich zwei davon an Bord. In Norwegen brauchten wir aber regelmäßig an den Wasserhähnen den 1/2 Zoll Adapter! Einen Wasserdieb brauchten wir nie! Wann immer es ging (bis auf ein Mal am Camping in Geiranger) habe ich meinen eigenen Wasserschlauch benutzt!
Zwei Mal hatten wir auf den Campingplätzen Landstrom. Und das auch nur, da eine Gasflasche leer war und wir den Kühlschranks so mit Strom betreiben konnten, um Gas zu sparen. Ansonsten reichte unsere Solaranlage bzw. die Tatsache, dass wir jeden Tag mehr als 100 km fuhren und die Batterien dabei geladen wurden.
Auf der Fahrt lief dann oft auch der Wechselrichter für Nintendo, Fotoakkus oder sonstiges Spielzeug.
Wir hatten auf den Vesteralen und Lofoten Temperaturen zwischen 4 und 16 Grad. In der Sonne beim Wandern war es auch heiß, aber die Heizung lief nachts eigentlich immer.
Wir hatten zwei 11kg Gasflaschen dabei. Eine war immer angeschlossen und versorgte das Wohnmobil, die andere benutzten wir am Grill. Als die erste nach über zwei Wochen leer war, realisierte ich den Planungsfehler. Denn nun konnten wir nicht mehr gleichzeitig den Herd benutzen und kochen. Besser wäre gewesen, eine Flasche dreiviertel zu leeren und dann nur noch für den Grill zu benutzen und die volle Flasche für die Womo-Versorgung verwenden.
Da es südlich von Narvik zunehmend wärmer wurde und unterhalb Trondheim regelrecht warm (und in Schweden HEISS – 32 Grad) brauchten wir insgesamt rd. 17 kg Gas. Also eine halbe Flasche hatten wir am Ende übrig.
Wegen der Grillproblematik versuchte ich in Südnorwegen eine Gasflasche zu füllen – einen entsprechenden Adapter hatte ich dabei. Leider fand ich nirgendwo einen Laden, der dies machen wollte. Ok. Ich hatte auch keinen Druck und bin daher auch nur sporadisch auf die Suche gegangen. Jedoch einfach dürfte dies nicht werden. Besser dann eine norwegische Flasche an einer Tankstelle nehmen und vor der Heimfahrt wieder abgeben. Wird wahrscheinlich kaum teurer sein.
Am allerbesten hat mir die Geschichte mit der Statoil-Tasse gefallen, wobei gesagt werden muss dass die „Best“-Tankstellen ein ähnliches Angebot hatten. Jedoch fanden wir auf dem Land eher Statoil (und in den Städten eher Best). Schade, dass es so eine Aktion nicht in Deutschland gibt und auch in Schweden die Statoils die Tassen schon nicht mehr akzeptierten. Ich habe nun unsere Tassen einer befreundeten Familie gegeben, die in den nächsten Tagen nach Norwegen fährt. Eigentlich müsste man die Tassen gut handeln können 🙂
Die gesamte Fahrstrecke habe ich eine Kamera mitlaufen lassen, die alle drei Sekunden ein Bild gemacht hat. Daraus werde ich nun einen Zeitrafferfilm erstellen und hier demnächst einstellen. Ich habe keine Ahnung, ob das von nutzen ist. Aber schon bei den ersten Strecken ist mir aufgefallen, dass jemand, der vielleicht von Flam nach Borgund fahren will, sich anhand des Zeitraffers ein Bild von der Tour machen kann. Oder wer zum Briksdalbren fahren möchte, es sich aufgrund der engen Fahrbahn vielleicht noch einmal überlegt.
Außerdem habe ich alle Ausflüge und Strecken als kml (Google Earth) gespeichert. So kann man die Strecken analysieren und sich anschauen.
Auch diese Daten werde ich noch überarbeiten und anschließend hier einstellen.
Vorab ein Beispiel: Die Wanderung zur Trolltunga als KML und GPX:
Viel Spaß beim mit wandern.
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