Norwegen 2016: Und wieder am Geiranger

Um drei Uhr bin ich aufgestanden. Sterne fotografieren. So hoch am Berg sollte das doch funktionieren. Nur wenige Stunden Dunkelheit so hoch im Norden. Soweit die Theorie. Die Realität ist schönstes helles Himmelblau, der Mond scheint noch dazu. Auch hier wird es schon nicht mehr dunkel. Fluchs verschwinde ich wieder im warmen Bettchen. Dann halt keine Sternenbilder.

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Am Morgen fällt dann die Entscheidung, doch direkt nach Geiranger zu fahren und keine weitere Nacht in den Bergen zu verbringen. Aus dem letzten Norwegen-Urlaub wissen wir noch, dass es kritisch ist, erst am Nachmittag am Geiranger-Fjord nach Übernachtungsplätzen zu fragen. Viele starten nach dem Frühstück und so scheint 10h, 11h, gerade richtig zu sein.

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Und tatsächlich: dieses Jahr bekommen wir sofort auf unserem Lieblingsplatz für drei Nächte einen schönen Platz in der ersten Reihe, direkt am Fjord. Glück gehabt.

Unter Wohnmobilisten geht ja der Dauerwitz um, mit den Campern, die als allererstes nach dem Ankommen die Satellitenschüssel kreisen lassen.
Bei uns dauert es etwa genauso lange bis einer auf dem Dach steht und die Kajaks nach unten reicht. Zumindest, wenn Wasser in der Nähe ist.

Eine halbe Stunde später umschippern wir die ‚Mein Schiff 1‘, die an derzeit im Hafen von Geiranger liegt.
Ankommen, Tisch und Stühle aufstellen, ein Bierchen in der prallen Sonne genießen. Nach 10-18 Grad in der Höhe sind 25 Grad fast schon zuviel. Am Nachmittag verziehen wir uns in den Schatten. Zum Einkaufen paddeln wir mit zwei Booten nach Geiranger. Wobei wir unterschätzt hatten, dass die Hitze sich in der beschaulichen, aber immer völlig überfüllten kleinen Stadt staut. Dazu die vielen hektischen Bootsausflügler und die Tagestouristen. Im kleinen Supermarkt lange Schlangen. Schnell einkaufen und nichts wie zurück zum ruhigen Campingplatz.

Natürlich fährt das Kreuzfahrtschiff los, als wir auf dem Wasser sind. Nadja mag es gar nicht, wenn im engen Fjord die großen Schiffe Wellen schlagen. Vielleicht liegt es am Zweier-Kajak, im Einer merkt man davon gar nichts.

Wenn man tagelang alleine und frei steht, ist ein Campingplatz eine große Herausforderung. Insbesondere, wenn die Nachbarn grillen und dazu den Holzkohlegrill anfeuern. Es gibt dabei Zeitgenossen, die verstehen ihr Handwerk. Da qualmt nichts. Aber manch einer schafft sogar mit dem teuersten Hightech-Grill eine Qualmwolke, dass sämtliche Indianerstämme Nordamerikas noch Nachrichten daraus lesen könnten. Dazu achten sie in keinster Weise – vorher – woher der Wind kommt und ob vielleicht andere davon gestört werden könnten.

An solchen Tagen wünsche ich mir, das Grillen mit Holzkohle verboten wird.
Wobei es auch unter Gasgrillern ganz besondere Koryphäen gibt.
Dann doch lieber der Norweger nebenan. Zwei Holzgrills, Ordentlich Grillanzünder über die Holzkohle. Zack – ordentlich Feuer im Grill und nach zwei Minuten geht es los. Völlig rauchfrei. So geht es halt auch.

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