Das Skigebiet von Ischgl ist weltberühmt. Die Reichen und Schönen geben sich hier die Klinke in die Hand und der Apres Ski hat spätestens mit dem Ski-Schuh-Verbot Weltruhm erlangt.
Für Wohnmobilisten hingegen ist es schwer hier zu landen.
Der eine oder andere Bauer hat ein paar Parkplätze, meist gut gehütete Geheimnisse, manche Pension bietet einen Stellplatz.
Stellplatzsituation
Anschluss an die Bahnen
Ver- und Entsporgung
Seit einigen Jahren hat in Mathon ein kleiner Stellplatz geöffnet. Alles rudimentär, einfach und da es stark geregnet hatte, ziemlich matschig.
Damit kommen wir klar und freuen uns mit den gut 12 Wohnmobilen im Tal einen (erlaubten) Platz zu haben.
Der Chef erzählt uns noch, dass sein Antrag auf einen 80 Plätze Stellplatz abgelehnt wurde – sehr schade!
In der Nacht kommen wir um 1 Uhr in Ischgl völlig übermüdet an und übernachten am Parkplatz der Silvrettabahn.
Am nächsten Tag dann schon die Belehrung.
Das damit nicht zu spaßen ist, sehen wir einige Tage später:
Uns erklärt später ein netter Herr, dass das Problem die Schneeräumung ist. Wenn in der Nacht Autos dort stehen und es schneit, kann der Platz nicht vernünftig von den großen Maschinen geräumt werden. Also: Die großen Parkplätze vor Ischgl nicht zum Dauerparken beutzen.
Bei einer Nacht drücken die Herren ein Auge zu und hängen einen Zettel an, bei der zweiten Nacht wird es teuer!
Den Tag genießen wir bei strahlendem Sonnenschein auf der Piste und fahren Abends nach Mathon zum einzigen Stellplatz im ganzen Tal..
Die Bedingungen sind wirklich grenzwertig. Durch das Tauwetter stehen wir im tiefen Matsch. Aber auch hier hat der Besitzer zumindest ein Hilfsangebot und legt und einen Teppich vor den Eingang und eine lange Kabeltrommel hat er zudem.
Schon ist alles nicht mehr so schlimm und wir freuen uns auf Ruhe und Erholung im Patznauntal.
Überhaupt hat man am Stellplatz sogleich Familienanschluss. Der Seniorchef kommt mehrmals am Tag vorbei und fragt, ob alles recht sei. Die Versorgung erfolgt an einem Haus in der Nähe, die Entsorgung über den Gulli der Straße, für die Toilette gibt es einen Ablauf am Haupthaus.
Nicht der neuste Stand, aber es funktioniert. Der Chef hätte es gerne auch moderner, aber bislang ist ein Ausbau wohl nicht genehmigt.
Für uns passt das Angebot und wir sind froh überhaupt untergekommen zu sein. Jeden Abend kommen Wohnmobile und stellen jeden Meter zu oder finden gar keinen Platz.
In der Umgebung gäbe es zwar ein paar Stellplätze an Pensionen, erfahren wir und den ein oder anderen Freisteh-Platz finden wir ebenfalls, jedoch ohne Ver- und Entsorgungsplatz macht das alles nicht viel Spaß und einen Campingplatz gibt es im Tal leider auch nicht. Offenbar hat die Hotel-Lobby hier das sagen.
Überhaupt findet in Ischgl ein einziges Schaulaufen statt.
Die idyllischen Bars und Hütten sind hoffnungslos überfüllt. Und das nicht erst nach dem Skifahren. Hier beginnt der Apres Ski schon morgens und dauert bis spät in die Nacht.
Daher ist das Laufen in Skischuhen nach 20 Uhr auch mit Strafe verboten und man sieht immer wieder Menschen in Strümpfen durch die Straßen laufen, die ihre Skischuhe tragen, um die Strafe zu umgehen.
Die Skibusse fahren nur 100 Meter vom Stellplatz entfernt im 15 Minuten Takt nach Ischgl oder ins kleinere Skigebiet nach Galltür.
Wir entscheiden uns für die große Arena und sind froh, sehr früh gestartet zu sein, denn an den Aufstiegsbahnen ballen sich die Massen.
Auf den weitläufigen Pisten verläuft es sich aber schnell und da es Neuschnee gab, genießen wir morgens die schwarzen Pisten, die perfekt präpariert sind.
Der Tagesskipass ist mit fast 50 Euro nicht günstig, die Preise auf den Hütten gar nicht so teuer.
Bei Dauerregen sitzen wir am nächsten Tag im kuscheligen Wohnmobil. Lesen, spielen, essen. Mehr geht nicht.
Gut, dass wir nur Tageskarten kaufen – wir sind zu Schönwetter-Skifahrern mutiert und planen von Tag zu Tag. Manchmal hat das Alter auch seine guten Seiten 🙂
Wir wissen, am nächsten Tag wird es wieder sonnig und gönnen allen anderen heute die freien Pisten und das fahren im Schneegestöber. Wenn es heute schneit, haben wir morgen Tiefschnee!
Deswegen sind wir auch am nächsten Tag noch früher unterwegs und haben dafür die Traumpisten schlechthin.
Ischgl – perfekter SkitagDa für den nächsten Tag schon wieder Dauerregen angesagt ist, entschließen wir uns in Richtung Heimat zu fahren und machen Station in der (Noch ein Tip: ) Badewelt Sinsheim.
Diese Therme ist nicht nur riesig, sondern auch vom allerfeinsten.
Die Saunen geräumig und ausgefallen gestaltet. Man liegt unter Palmen – und wir freuen uns noch mehr, dass es draußen den ganzen Tag regnet.
Noch dazu ist der Stellplatz nicht weit entfernt und auch dieser ist perfekt! In diesem Jahr wird sogar eine Bistro mit Terasse direkt am Stellplatz eröffnet und im Sommer kann man direkt nebenan ins Freibad gehen.
Auf nach Sinsheim – wir kommen sicherlich wieder.
Ach, ein Bild noch zum Schluss:
Dinos hatten wir in der Nähe auch noch zu Besuch:
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3 Antworten
Super Bericht, hilft uns weiter. Wollen nächste Woche dort hin.
Dann wünschen wireuch viel Spaß und gutes Wetter. War ein nettes Gespräch
Ich bin etwas irritiert, was die WoMo-Stellplätze in Ischgl betrifft. Ich war selbst noch nie mit dem WoMo dort, sehe aber von unserem Hotel aus jedes Jahr mehrere Wohnmobile auf dem Parkplatz gegenüber der Silvretta-Bahn stehen. Sind das alles nur Tagesgäste?