Ein Museumstag muss im Urlaub immer sein.
Das kann zäh und träge enden, in Schweden ist es immer ein Erlebnis!
Denn die schwedischen Museen sind echte Kunstwerke , informativ und oft spannend für große und kleine Besucher.
Das Wasa-Museum in Stockholm gehört dabei für uns zum Pflichtprogramm!
In Schweden kennt natürlich jeder die Geschichte der Galeone Wasa, aber auch im Rest der Welt ist sie mittlerweile gut bekannt.
Der König braucht 1628 für seine Machtansprüche und den nächsten Seekrieg, ein noch größeres Schiff und noch während des Baus will er es noch höher und mit mehr Kanonen ausgestattet wissen.
Das Ende vom Lied ist ein Schiff, dass für seine Höhe nicht breit genug gebaut wurde – eine Katastrophe für die Seeleute und das am Ufer staunende Volk, heute unser großes Glück.
Denn durch die Fehlplanung sinkt das Schiff bei der Jungfernfahrt noch in der Hafenausfahrt nach knapp 1000 Metern und verbleibt dort mit abgeschnittenen Masten im Sand für 333 Jahre. Dank Ostseewasser und fehlendem Schiffswurm wird es wieder entdeckt und 1961 gehoben und kurzerhand ein Museum drumherum gebaut.
98% des Schiffes sind Original – nirgendwo sonst auf der Welt hat man somit die Möglichkeit, vor einem Schiff aus dem 17. Jahrhundert zu stehen
Das Wasa Museum hatten wir vor 25 Jahren schon einmal besucht und damals war die Ausstellung schon kurzweilig, mittlerweile ist sie noch informativer und attraktiver geworden.
Wer die Geschichte des Großsegelschiffs Wasa noch nicht kennt, dem sei der Zweiteiler in der Mediathek der ARD oder bei Youtube empfohlen, denn es ist schon heftig, was die Taucher in den 60er Jahren auf sich nahmen, um in schmalen Gängen unter dem Schiff zu graben und das alte, aber immer noch schwimmfähige Schiff am Ende zu bergen.
30 Jahre wurde es dann vorsichtig getrocknet und auch heute ist es im Museum relativ kalt (also warme Klamotten anziehen) um das alte Holz so lange, wie möglich zu erhalten.
Eine Zeitreise der ganz besonderen Art findet sich dann auch einer der Etagen, in der die Fundstücke ausgestellt wurden. Erst durch die Wasa konnte viele Details des alltäglichen Lebens ergründet werden und ganz besonders finden wir, dass sogar die Originalsegel und viele Kleidungsstücke die im Schiffswrack gefunden wurden, ausgestellt sind.
Im Keller stehen wir dann Auge im Auge der Besatzung gegenüber: Anhand von Knochen und Schädeln hat man sie rekonstruiert und auch die feinsten Details nicht vergessen. Irgendwie aufregend und ein wenig gruselig!
Tip: Das Museum ist extrem gut besucht, daher lohnt es sich, morgens schon sehr früh zur Eröffnung zu kommen. Im Tagesverlauf werden Scharen von Bustouristen in langen Schlangen vor den Türen stehen!
Öffnungszeiten: Im Sommer ab 8:30h, ansonsten ab 10h
Stellplätze: Auf allen 24h-Parkplätzen der Djurgarden-Insel ist das Übernachten erlaubt. Am schönsten parkt man am Ende der Insel (3 km mit dem Rad zum Museum ca. 20 Minuten durch einen wunderschönen Park – oder mit dem Linienbus in 5 Minuten): Blockhusuden. Parkgebühren zwischen 15-30 Euro pro Tag