Wumms. Wieder ein Schlagloch und mit einem harten Schlag, der von hinten ins Führerhaus schalt, erschreckt uns unser Wohnmobil.
So ein 3,5t Wohnmobil fährt eigentlich immer am Limit. Die Basisfahrzeuge sind zwar für 3,5t ausgelegt – doch die Handwerkerautos, für die die Fahrzeuge eigentlich konstruiert werden, fahren sicherlich nicht dauerhaft voll geladen. Die Anforderung an Motor, Getriebe, Bremsen und Chasis sind u.E. völlig anders.
Überladen
Wir stellen einmal die These auf: Fast alle Wohnmobile unter 3,5t fahren überladen in den Urlaub!
Vielleicht passt ja noch das zulässige Gesamtgewicht, aber spätestens bei den Achslasten wird es spannend.
So hatten wir am letzten Stellplatz das Thema „Aufsetzen“ der Hinterachse angesprochen. Schon bei geringen Bodenunebenheiten, Gullideckeln, Löchern, schlägt der Gummipuffer unter der Blattfeder auf die Hinterachse. Dieser Anschlagpuffer ist gewollt und dient als Schutz der Feder. Aber ein regelmäßiges Anschlagen ist für uns ein Indiz dafür, dass etwas nicht stimmt.
Vielleicht technisch (Feder nicht mehr in Ordnung),
aber eher wahrscheinlich: falsch beladen oder einfach überladen.
Erstaunlich, dass fast jeder Ducatofahrer das kannte, die meisten es als normal erachteten und sich nicht einmal fragten, ob nicht vielleicht das Gewicht des Wohnmobils der Grund sein könnte.
Wir haben dann mittels unserer Achswaage einmal nachgemessen. Und wenn nicht das Wohnmobil schon deutlich über 3,5 Tonnen lag, waren die Gesamtgewichte fast alle sehr, sehr nahe dran und meistens auf der hinteren Achse sogar zu stark belastet.
Wir selbst hatten zu diesem Zeitpunkt 3350 kg auf der Waage.
Alles im grünen Bereich. Nicht mal die Kajaks dabei und wenig sonstiges Spielzeug. Doch durch falsche Verteilung der Gewichte, schlug der Gummipuffer bei jedem Schlagloch gnadenlos an. Jedesmal ein Erschrecken, jedes Mal das ungute Gefühl, dass kann nicht gut für das Fahrzeug sein.
Auflasten
Und genau hier kommt nun das Thema Auflasten ins Spiel:
Bislang haben wir das Thema „Auflasten“, also mehr, wie 3,5t eintragen zu lassen, ausgeschlossen: Die höheren Mautgebühren im Ausland, der jährliche TÜV (nach dem 6ten Jahr), gelegentliche Streckenverbote, Brückenverbote schrecken uns. Die 100km/h Beschränkung nicht, fahren wir doch selten schneller.
Technisch muss unser Wohnmobil dann nachgerüstet werden, ggfls. braucht es auch neue Reifen.
Doch das Thema „Folgen einer Auflastung“ werden wir noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Wie sieht es denn aus, mit Versicherung, Steuern, Führerschein usw. – coming soon-
Nachgerüstet werden könnte ein z.B. ein Goldschmitt Luftfedersystem hinten und neue Stoßdämpfer vorne – und wir könnten sogar auf 4,25t aufrüsten.
Nur mit Luftfedern hinten wären schon für 3,85t gut.
Das hätte zur Folge, dass das System hinten so eingestellt werden könnte, dass es nicht mehr aufschlägt, und man als Nebeneffekt das Fahrzeug am Stellplatz in gewissen Maß nivellieren könnte.
Goldschmitt
Das Risiko überladen in der Gegend herum zu fahren, fiele zudem weg und das gute Gefühl, dass man dem Fahrzeug nicht zu viel zumutet, ist einiges wert!
Deswegen werden wir kommende Woche zu Goldschmitt nach Walldürn fahren und uns eine Luftfederung einbauen lassen.
Wir sind sehr gespannt, wie das geht und was es uns am Ende bringt. Natürlich halten wir euch auf dem laufenden!
Mehr zum Thema: Überladen
3 Antworten
Grüß Euch,
also zum Thema überladen möchte ich mich dem Verfasser inhaltlich anschließen. Es gibt jedoch bei der Auflastung ,Luftfederung usw. ein Problem und zwar die verschiedenen Aufbauten zB. Handwerker Busse die für mehr Lasten ausgelegt sind und natürlich auch bessere Bremsen und mehr KW benötigen da höhere Lasten. Das trifft bei einem normalen 3,5t Wohnmobil nicht zu. Auflasten bringt nur unter diesen Voraussetzungen etwas. Aber Goldschmitt weiß da bestens Bescheid. Ich habe alles bei Goldschmitt machen lassen,da in Österreich kein Fachbetrieb zu finden ist es wird nur sinnloses Zeug verkauft keinerlei Fachwissen vorhanden.
Auflastung bei mir: Luftfederung, verstärkte Federn vorne, andere Bremssättel und Bremsscheiben. Basis, Mercedes, 4,2t 180PS mit Chip. Allrad. in Österreich (Saalfelden)
gefertigt.
Freundlich Grüßt
Roman
Das Hauptproblem ist meistens die Achslast hinten (bei mir) Wenn man die zulässigen Achslasten vorn und hinten addiert kommt man (bei mir ) auf etwa 3, 85 t . Das bedeutet m.A. dass das Womo für dieses Gewicht ausgerüstet ist. Dies wurde mir auch vom Hersteller bestätigt. Aber hinten sind nur 2 t erlaubt. Ich denke die Luftfederung bringt dann den Rest. Soweit ok. Aber … die Reifen sind nur je für ca. 1 t zugelassen. Ich habe neue Reifen mit höherer Tragkraft, welche gerade noch auf die Felgen passten aufgezogen und die Freigabe beim Hersteller (Sunligt) erhalten und eintragen lassen.
Jetzt gehe ich davon aus, dass das Auto jetzt bis etwa 3,8 t in Ordnung ist.
Ob ich eine Auflastung eintragen lasse überlege ich noch.
Bei all dem zuvor genannten sollte man nicht vergessen das auch andere Teile wie die Radlager, Bremsen det Achsschenkel usw. über das Maß belastet werden. Mir sind beim Ducato 230 zweimal die Lager regelrecht zerbröselt was zur Folge hatte das ich einmal das Hinterrad „verloren “ und ein zweites Mal beinahe!!