Schon lange fahren wir haarscharf an der 3,5t Grenze unseres Wohnmobils. Und schon vor ein paar Wochen haben wir uns entschieden, unser Fiat Ducato Wohnmobil aufzulasten.
Unter Auflasten versteht man die Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts. Das hat für viele Wohnmobilfahrer den großen Vorteil, dass sie endlich mit mehr Gewicht unterwegs sein darf und nicht ständig befürchten müssen, irgendwo Strafe zu zahlen, bei einem Unfall Mitschuld zu bekommen oder bei einer sponaten Wiegeaktion an der Autobahn ausladen zu müssen, sollte sie überladen sein.
Video-Blog: Auflastung
Mit einer Erklärung der Technik am Ende
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Mit einer mobilen Waage kann man vor der Abfahrt gut sein eigenes Gewicht prüfen, aber auch viele Speditionen und Unternehmen lassen ein Wohnmobil für einen kleinen Obulus auf ihre Waage.
Und wie ich schon in unserem Mehrteiler „Wie finde ich das richtige Wohnmobil“ geschrieben habe: 7 Meter Wohnmobil, zwei Erwachsene, zwei Kinder, Fahrräder, Spielzeug, Klamotten und Fressalien – da ist die Überladung vorprogrammiert.
Aber auf den Hochglanzseiten der Hersteller prangen viele hundert Kilo Zuladungsmöglichkeit: Erst wenn man für den Urlaub voll geladen hat, kommt das große Erwachen!
Und fast noch schlimmer: da passt das zulässige Gesamtgewicht, aber die Achslasten, als das Gewicht pro Achse, ist überschritten. Dass kann, wie unten stehenden Kommentar zu entnehmen ist, auch Wohnmobilen > 3,5t passieren!
Der passende Führerschein
Unter 3,5t – über 3,5t – die Unterschiede:
Ganz wichtig: Habt ihr den Führerschein vor 1999 gemacht, könnt ihr mit eurem Führerschein beides fahren. Erst oberhalb 7,5t (zzgl. Anhänger) ist Schluss.
Für Wohnmobile größer 3,5t und Führerschein nach 1999: Ihr benötigt mindest den Führerschein C1.
Jährlich zum TÜV
Ein wichtiges Thema ist die Hauptuntersuchung:
Müsst ihr mit dem „unter 3,5t“ Wohnmobil alle zwei Jahre zum TÜV oder zur Dekra, geht es bei den Wohnmobilen mit mehr als 3,5t ab dem 6ten Jahr jährlich zur Hauptuntersuchung.
Was ihr noch beachten müsst:
Welche Strafen ihr (Stand 2017) befürchten müsst, wenn ihr überladen erwischt werdet:
Bußgelder bei Überladung
Wobei die Berichte von Menschen, die überladen erwischt wurden von „Wasser ablassen, Lebensmittel wegwerfen“ bis zu „Entladen und mit zusätzlichem Mietwagen weiterfahren“ reichen. Wir selbst haben das noch nie erlebt, können daher nur die „Stammtisch-Gespräche“ weitergeben.
Maut
Ein immer wichtiger werdender Faktor ist für viele die Maut. Wir empfehlen, sich beim ADAC über sein Urlaubsziel zu informieren. Wobei wir der Meinung sind, dass das Thema Maut im Verhältnis zum Wert eines Wohnmobils von 40, 50 tausend und mehr Euro und hunderten Euro Spritkosten pro Urlaubsreise kein echtes Entscheidungskriterium für eine Auflastung sein sollte
Einige Beispiele:
Steuern und Versicherung
Wir haben uns zwar bemüht, aber über Steuern und Versicherung eine allgemein gültige Aussage zu bekommen, ist nur schwer möglich:
Am besten vor dem Kauf / vor dem Auflasten fahrzeugspezifisch erfragen.
Möglichkeiten der Auflastung:
Weiter geht’s im Teil II: Unsere Auflastung des Fiat Ducato
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6 Antworten
Mein Hinweis auch zum zul. GG:
Bisher habe ich mir auch nie Gedanken über das Gesamtgewicht gemacht, bis wir uns vor einigen Monaten ein Wohnmobil mit 4,5 Tonnen GG zugelegt haben. Da dachte ich, super, keine Gewichtsprobleme mehr ( mit dem Womo, nicht bei mir persönlich ?)
Also kaufte ich mir eine Rollerbühne für die Heckgarage, den Roller endlich im Innerern transportieren.
Dann, im Urlaub hatten wir eine Undichtigkeit an einer der Luftfedern. Bei Goldschmitt wurde dann das Luftfederbrin getauscht und in diesem Zuge wurde das Womo gewogen, nebst beider Achslasten. Und dann kam Erschreckendes raus: das Gesamtgewicht passte wunderbar, es waren knapp unter 4,5 Tonnen, aber die Achslast lag hinten bei 2.700 kg, zulässig sind jedoch nur maximal 2.400 kg. Aufgrund der Bauweise unseres integrierten Carthagos liegen hinten die Wassertanks, die große Heckgarage lädt zum Einladen ein, die Unterflurklimaanlage ist hinten drin, die Anlage unserer Hydraulischen Hubstützenanlage ist ebenfalls in der Heckgarage. Mit Rollerbühne (48kg) und dem Roller (105 kg) und das normale Campinggepröttel haben wir zu viel eingeaden, weil wir dachten, das passt schon. Also bitte nicht nur auf das Gesamtgewicht achten, sondern auch auf die Achslasten, die Tragfähigkeite der Felgen und der Reifen sind auch sehr wichtig.
Ich denke auch über eine Auflastung nach. Die Goldstein Luftfederung ist drin. Aber die Reifen sind original. Reifen meiner Grüße gibt es (laut Reifenhändler) nicht. Also neue Felgen und Reifen. Aber welche.
Der Reifenhändler meint das gibst nicht. Platz währe. ???
Selbst wenn ich nicht auflaste währe ich technisch auf der sicheren Seite.
Was alles muß noch geändert werden ??
Bei meinem alten Iveco musste ich bei der Auflastung von 3.100 kg auf 3.500 kg die Bremsbeläge hinten und Bremszylinder vorn vergrößern.
Tue dir einen Gefallen und kontaktiere in einem so komplizierten Fall die Profis direkt: Die Damen und Herren bei Goldschmitt werden dir sicher sagen können, was geht und was nicht.
Hallo Jürgen Rode,
schon, dass Du so gute Erfahrungen mit der Luftfederung hast -> habe ich auch. Seit 6 Jahren ein gutes Gefühl beim Fahren.
Jetzt habe ich die turnusmäßige HU und der Prüfer sagt:
– die Luftbälge müssen raus
– Frage von mir: warum? ich habe keinen Druckabfall, der Balg ist nicht porös, keine Schleifspuren, etc.
– Prüfer: ich stelle fest was porös ist.
– ich: bitte dann zeigen Sie mir doch….
– Prüfer: wenn Sie eine HU – Stempel haben wollen, werden die Dinger gewechselt. Punkt!
Ich lassen wechseln und mir die gebrauchten Teile mitliefern. Gern möchte ich jedoch den Zustand der Teile prüfen lassen.
Frage: wo ist das möglich?
Danke im Vorab für die Infos! Ggfs. auch von anderen.
Immer gute Fahrt,
Freundlichst,
Der Uli
Also, da würde ich doch erst man zum Hersteller fahren. Von wem sind deine Luftfedern?