Angst vor Übergewicht: Dann nehmt diese Waage

Eine Haushaltswaage wird wohl nicht reichen, wenn ihr euer Wohnmobil wiegen wollt.  Die nächste öffentliche Fahrzeugwaage ist kurz vor der Urlaubsfahrt auch immer zu weit entfernt. Doch es gibt glücklicherweise eine Wohnwagen- und Wohnmobilwaage von Reich, die ziemlich genau das Gewicht ermittelt, wenn…. … man es richtig macht! Das Internet ist voll mit vernichtenden Erfahrungsberichten. Ungenau, nicht verifizierbar, immer andere Ergebnisse. Taugt die Waage wirklich nichts?  Wir haben sie nicht nur getestet, sondern uns auch vor bei Menschen informiert, die die dahinterstehende Technik verstanden haben uns erklären konnte, was man falsch machen kann und viel besser: Wie man es richtig macht. Zuerst einmal: Mit der Reich Waage kann man sehr wohl und ziemlich genau das Wohnmobil Gewicht ermitteln! Mit einer selbstgebastelten Auffahrhilfe klappt es noch besser und bringt immer wieder verifizierbare Ergebnisse.
Die Fahrzeugwaage von Reich gibt es in zwei Varianten:
Eher für Wohnmobile (max 1500 pro Rad)*
Eher für Wohnwagen (max 1000kg pro Rad)*
Wir benutzen die 1500kg Variante
Was man wissen muss: Die Waage weist am Display das höchste gemessene Gewicht aus. Bei unserer Personenwaage schaut man sich das Gewicht erst an, nachdem man ruhig auf der Waage steht. Stellt euch vor, ihr springt mit Wucht auf eure Personenwaage, dann wäre das (höchste gemessene) Ergebnis mit Sicherheit nicht
euer tatsächliches Gewicht. Das sollte man bedenken, wenn man die Reich Waage benutzt. Dementsprechend darf man nicht mit Schwung über die Waage brausen, dies verfälscht das Gewicht. Aber auch beim langsamen Fahren kann es zu Fehlern kommen, wenn die Waage nicht eben aufliegt. Schotterwege, unebener Asphalt, ein Steinchen. Immer für Fehler gut. Daher ist es am Besten, wenn man mit einer kleinen Rampe auf die Waage fährt und auch wieder herunter und die Waage auf einer Unterlage steht, die Unebenheiten ausgleicht. Wir bauen uns daher aus Brettern eine entsprechende Auffahrhilfe und testen die Genauigkeit: Wichtig ist, dass die seitlichen Bretter tiefer liegen, wie die Waage. Die Reich Wage bewegt sich unter dem Gewicht des Reifens seitlich nach links und rechts. Entsprechend Platz muss man der Waage lassen. Außerdem sollte der Reifen, wenn er auf der Waage steht, nicht auf den Brettern stehen, das würde das Ergebnis natürlich auch beeinflussen. Mit 2,1 cm Bretterhöhe lassen wir der Waage genug Spielraum. Beim Überfahren testen wir ca. 20 mal das Ergebnis. Erstaunlich: die Ergebnisse sind deutlich höher, wenn man schnell über die Waage fährt. Offenbar gibt es dann durch den Schwung eine Gewichtsspitze. Fährt man hingegen langsam, sehr langsam über die Waage, sind alle Ergebnisse ähnlich. Abweichung um 1%-2% Hat man jeden Reifen gemessen, lässt sich das Ergebnis pro Seite, pro Achse oder Gesamt anzeigen: Da wir eine LKW Wagge ganz in der Nähe haben, fahren wir diese gleich einmal an und sind begeistert: 3100 KG. Gerade einmal 17 Kg Unterschied. Bei all unseren Tests lagen die Ergebnisse übrigens zwischen 3078 kg und 3105 kg. Als nächstes testen wir mit dem gewonnenen Wissen einmal die Waage ohne unsere Auffahrhilfe. Wir suchen uns eine sehr glatte saubere Asphaltstraße,legen die Waage vor den Reifen und fahren sehr, sehr langsam über die Waage. Und Überraschung. Der Wert ist fast identisch mit dem anfangs gemessenen Wert mit Auffahrhilfe. Fahren wir jedoch schnell über die Waage, ist die Abweichung gewaltig. Im nu kommen wir auf ein Gesamtgewicht von 3300kg und einmal sogar auf 3500kg. Entscheidend ist offenbar, dass man sehr, sehr gleichmäßig über die Waage fährt. Natürlich haben wir uns gefragt, warum die Firma Reich dann nicht gleich eine Auffahrhilfe für die Waage mitliefert und haben bei Reich nachgefragt. Die Antwort ist bestechend: Man wolle eine kleine, leichte Waage anbieten, die es ermöglicht, auch mit in den Urlaub genommen zu werden. 3,5 Kg passen ganz sicher noch in jeden Caravan oder ins Wohnmobil. Eine große Auffahrhilfe, die dann vielleicht mehr als die ganze Waage wiegt, würden die Camper eher zu Hause lassen. Ein Tip für alle Wohnwagen liefert Reich in dem Gespräch noch dazu: Mit dem Mover über die Fahrzeugwaage fahren. Das sein die ideale Geschwindigkeit für ein gutes Wiege-Ergebnis!
Unser Fazit: Vor dem Urlaub werden wir in Zukunft ziemlich genau wissen, ob wir überladen sind und fast noch wichtiger: ob wir vernünftig geladen haben; die Achsen sinnvoll belastet sind.
Die Reichwaage können wir empfehlen – für Wohnmobile sinnvollerweise die größere mit 1500kg. Für Wohnwagen reicht i.d.R. die 1000kg Version. *Dieser Artikel enthält Affiliate Links / Werbelinks zu verschiedenen Produkten
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Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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17 Antworten

  1. Wäre es dann nicht sinnvoll gewesen eine Waage zu bauen bei der ich Auffahre und dann einschalte wenn ich genau draufstehe ?

    1. Wann weiß ich, dass ich hinten rechts genau drauf stehe?
      Ich denke mit der Spitzenmessung ist es einfacher. Besonders, wenn man alleine ist.

  2. Alles richtig und gut gemacht.
    Nur unter das achsgeiche Rad sollte auch auf andere Seite bei dem „Darüberrollen“ ein gleich hohes Brett, dann wären die Werte noch genauer.

      1. Nur um das achsgleiche oder alle anderen?

        Ich hab einen Tandemachser Wohnwagen, soll ich dann unter die anderen 3 Räder Ausgleichsbretter legen damit quasi alle 4 Räder auf gleicher Höhe sind oder nur achsgleich?

        1. Ich halte das für Nebensächlich.
          Frag mal bei Reich – mein Physikwissen sagt mir, bei der Breite und der geringen Höhe hat das überhaupt keine Auswirkung

          1. Ich denke auch, dass es bei 2cm Höhenunterschied unterhalb der Messunsicherheit der Waage ist. Und zu den zu hohen Gewichtsanzeigen bei zu schneller Fahrt darüber: die Federung der Achse gibt dann einen zusätzlichen Druckimpuls auf den Druckaufnehmer. Man muss unbedingt vermeiden, dass das Fahrzeug einfedert.

    1. Stimmt, genau so steht es auch in der Bedienungsanleitung. Unter das achsgleiche Rad gehört ein gleich hohes Brett damit beide Räder das selbe Niveau haben.

  3. Sehr guter Beitrag, danke.
    Nachdem unser Nachbar auch ein Wohnmobil besitzt, haben wir gemeinsam beschlossen, eine Bodenwaage zu kaufen. Ist vielleicht für den ein oder anderen auch eine Option.

  4. Hallo alle zusammen,

    danke für den interessanten Blogpost über die Reich Wohnwagen- und Wohnmobilwaage. Es ist super, eine praktische Möglichkeit zu haben, das Gewicht unseres Fahrzeugs vor dem Urlaub zu überprüfen.

    Eure Tipps und Experimente, wie man die Waage am besten nutzt, sind sehr hilfreich. Die Idee einer selbstgemachten Auffahrhilfe ist clever und scheint gut zu funktionieren. Auch die Erkenntnis, dass die Geschwindigkeit beim Überfahren der Waage die Ergebnisse beeinflusst, ist interessant.

    Insgesamt scheint die Reich Wohnwagen- und Wohnmobilwaage ein nützliches Tool für Camper zu sein. Vielen Dank, dass ihr eure Erfahrungen geteilt habt.

    Viele Grüße,
    Markus

    1. Hallo Markus,
      danke für die netten Worte.
      Aber das klingt so gestelzt, dass ich fast einen ChatGPT vermute. Noch dazu, da in dem Teil „Webseite“ eine fremde Waagen Homepage eingetragen wird.
      Vielleicht weißt du es ja nicht, aber wenn man in Kommentaren versucht Werbung für ein Unternehmen einzubauen, erkennt Google das und straft das gnadenlos im Ranking ab.
      Da haben schon Firmen später um Löschung gebeten.

      Viele Grüße
      Jürgen

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