Jetzt Sinken die Preise bei Wohnmobilen?

Vor zwei Jahren hatte ich die These aufgestellt, dass der Campingboom in einem Preis-Crash enden würde.
Bislang fehlt davon jede Spur.
Dank des billigen Geldes der EZB bekommt fast jeder einen günstigen Kredit und die Zinsen bei fast 0 Prozent befeuern den Markt. Dazu eine solide Konjunktur, wenig Arbeitslose. Ein perfektes Umfeld für die Campingbranche.


Corona ändert die Parameter.

Das ändert sich natürlich nun in den Zeiten von Corona.
Die Hersteller produzieren nicht mehr oder stellen nicht so viele Wohnmobile fertig, wie erwartet. Das ist gut für den Gebrauchtmarkt.
Viele, die auf ihr Wohnmobil warten, verkaufen noch nicht.

weiterlesen: Hier kommen die Zahlen


Umgekehrt kaufen auch nicht so viele Menschen ein neues oder gebrauchtes Wohnmobil, weil sie gar nicht auf Reisen gehen können. Warum als jetzt schon kaufen? Wer weiß, wie es nach Corona weiter geht.
Und fast noch wichtiger:
Wer weiß, ob ich in einigen Wochen oder Monaten noch einen Job habe.
Auch Kurzarbeitergeld und der Einbruch der Einkünfte bei allen Selbstständigen und Unternehmern dürfte eine vorsichtigere Kalkulation zur Folge haben.

Erste Anzeichen sieht man an den aktuellen Zahlen:
Ich habe meine Statistik nun mit einem Chart versehen.
Noch ist der Trend nicht ausgeprägt, aber erkennbar:

Bei den Neuwagen ist es schon deutlich: Die Händler sitzen insbesondere auf den Teilintegrierten:

Im privaten Bereich lässt sich die Veränderung noch nicht so ausgeprägt ablesen:


Alle Zahlen stammen von mobile.de und sind sicherlich nicht repräsentativ.

NEUKastenwagenAlkovenTIIntegriert
13.11.2018444310456531278714806
18.11.2018449510726613283615016
11.12.2018475111447133302316051
21.12.2018487211987334311316517
23.01.2019480312327351305816444
04.02.2019488812547425305116618
14.03.2019465312147320298916176
08.04.2019449411497145289615684
26.04.2019429210766928284715143
15.05.201941399216462268814210
15.07.201934967376015253712785
08.11.201943808636792256014595
20.12.2019538210477608272016757
23.01.2020545310437692275116939
22.03.2020548110817594281916975
01.04.2020567811627724285017414
26.04.2020568512057914291517719
GebrauchtKastenwagenAlkovenTIIntegriert
13.11.2018398337395835358517142
18.11.2018397037005879360117150
11.12.2018402138526261353117665
21.12.2018379635335772360216703
23.01.2019327131775242327114961
04.02.2019345630915175323514957
14.03.2019331930445120320214685
08.04.2019328130495154323814722
26.04.2019337230845184337215012
15.05.2019334431315218333015023
15.07.2019326231995419338215262
08.11.2019346735655746328316061
20.12.2019329231135414310914928
23.01.2020319229515079297214194
22.03.2020325228434932311614143
01.04.2020333028505027309114298
26.04.2020365331305365339515543

Und hier gehts weiter zum Artikel:
PREIS-CRASH BEI WOHNMOBILEN: DAS ENDE DES WOHNMOBIL-BOOMS!

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11 Antworten

  1. Lieber Jürgen, der alte und der neue Artikel sind beide sehr interessant. Stefan und ich hatten gestern erst auch die Diskussion. Wir hängen gerade zimelich viel bei Mobile und Kleinanzeigen herum, da wir selbst auf der Suche sind (allerdings ein ganz bestimmtes Modell). Sein Eindruck war, dass die Preise sinken. Das konnte ich nicht feststellen, aber ich finde die Angebote der selbstausgebauten Kastenwagen nehmen zu.

    Bleibt die Frage wie sich die Krise auswirkt, sorgen die Aussicht auf Beschränkungen bei Auslands-Pauschlareisen für einen Aufschwung des Womo Trends? Dazu ist die Aussicht auf weiterhin günstige Zinsen. Dies würde gegen einen Preisverfall sprechen.

    Dagegen spricht unter anderem die Anzahl der Käufer die ihren Traum auf Basis von Vermietung finanziert haben. Es sind nun schon die Einkünfte durch die Osterreisen weggebrochen.
    Dagegen sprechen auch Existenzängste, die Besitzer dazu treiben den teuren Spaß schnell loswerden zu wollen und die Aussicht auf noch vollere Stellplätze dieses Jahr. Das würde zu einem Überangebot und Preisverfall führen.

    Ich bin extrem gespannt, wie es weiter geht,

    1. Ja Dagmar,
      momentan sind wir noch am Anfang. Einige Monate hält das jeder noch aus. Je länger aber die Zahlungseingänge fehlen, desto größer wird die Not.
      Solange die finanzierenden Banken mitmachen (es gibt je jetzt sogar Kredite, die für die Banken quasi garantiert sind, DAMIT solche Risiken überhaupt noch finanziert werden. Ansonsten hätten die Banken längst den Hahn abdrehen (müssen).
      Das ganze ist für mich ein weiteres Experiment der EZB, eine Operation am offenen Herzen – mal sehen, ob der Patient es diesmal auch wieder schafft. Bei der Finanzkrise konnte man den Patienten bis lang ja am Leben erhalten. Das wird auch jetzt gelingen. Aber dabei wird es Collateralschäden geben. Wohl dem, der genug Geld hat oder einen krisenfesten Job.

  2. Denke mal es hängt entscheidend davon ab wie lange Ausgangsbeschränkungen und Grenzsperren noch anhalten.
    Selbst wer unbedingt wollte konnte in den letzten Wochen nur auf Umwegen ein Wohnmobil bestellen oder übernehmen. In Summe gibt es gerade mehr Fragen als Antworten. Beispiele

    Was passiert im Vermietgeschäft?
    Im Herbst 2020 viele junge Gebrauchte als Rückläufer mit wenig Einsatzkilometern? Schnäppchen? Behalten die Vermieter die Flotten über den Winter? Das muss dann finanziert werden? Was ist dann im Frühjahr 2021 wenn die Höfe noch voll stehen? Verminderte Neu-Produktion 2021?

    Was passiert im (teil-)gewerblichen Nutzer Bereich? Auch wenn es die wenigsten offen zugeben, nicht wenige Womos vom 12m Dickschiff bis zum California Beach laufen als Firmenwagen. Wenn akute Insolvernz droht wird man hier versuchen aus Leasingverträgen rauszukommen. Was ist mit den Rückläufern? Schnäppchen?

    Selbst bei den Ruheständlern gibt es derzeit viele Unwägbarkeiten außer vielleicht bei Pensionierten ab gehobenem Dienst. Werden Betriebsrenten oder Mieteinnahmen wegfallen? Müssen ggf. Kinder oder Enkel unterstützt werden? Haben selbst die dann Interesse an – Schnäppchen?

    Was passiert bei den Herstellern? Hymer, Trigano sind groß genug sich bei der Politik Gehör und finanzielle Mittel zu beschaffen. Viele Anbieter sind so auf Expansionskurs, dass wenig bis keine Rücklagen vorhanden sind. Wirverinnetn uns dass z.B. die Knaus-Tabbert Gruppe die Krise 2008 nur ganz knapp überstanden hat und in der Folge viele Marken verschwunden sind oder de facto zu reinen Austattungslinien wurden. Umgekehrt könnten kleinere Familienbetriebe flexibler auf neue Anforderungen und Kundenwünsche reagieren.

    Auch die andere Seite des Angebotes hat einen Einfluss. Wie viele Stell- bzw. Campingplätze werden über viele Monate mit strengen Hygieneregeln wirtschaftlich überstehen? Werden eher neue Angebote entstehen weil sich beim Camping Distanzmaßnahmen sogar besser umsetzen lassen.

    1. Stimmt, die Vermietflotte ist ein Teil des (kommenden) Problems.
      Aber denk auch mal an die Abnahmeverpflichtung der Händler.
      Das kann so nicht funktionieren und das wissen auch die Hersteller.
      Das wird ein sehr spannendes Jahr!

  3. Ich schliesse mich der Sichtweise an, dass ein Käufermarkt entstehen wird. Sowohl bei neuen, die 2019 bestellt wurden und die Händlerhöfe nun auffüllen, als auch bei gebrauchten. Es wird wahrscheinlich ein paar Monate dauern, bis sich das richtig zeigt – ein Trend bei den Gebrauchten scheint schon mal erkennbar. Angesichts des enormen Ausmasses dieser Krise wären deutlich fallende Preise zu erwarten.

  4. Ich möchte nochmals kommentieren. Das Pössl Forum verweigerte mir gegenüber sofort meine Stellungsnahme zu Corona und Preiszerfall. Fertig freie Meinungsäusserung dort. Sagt alles! Auf dem noch offenen Promobil Forum wird man diesbezüglich rechthaberisch und sogar beleidigend belehrt (der Boom gehe weiter…blablabla), Ich vermute, es wird zu einem gravierenden Preiszerfall kommen. Es bleibt spannend, ja.

  5. Hallo Jürgen. Kürzlich stellte ich fest, dass ich nach dem Pössl Forum nun auch im ProMobil Forum wegen meiner Überlegungen zu einem drohenden Preiszerfall von Wohnmobilen gesperrt wurde. Dies wurde mir nicht mal mitgeteilt, ich komme einfach nicht mehr drauf, meine Internetadresse wurde wohl geblockt. Als freien Schweizer besorgt mich so etwas. Erfreulicherweise gibt es aber Foren wie deins.

  6. Hallo Jürgen, habe jetzt gerade deinen Beitrag gesehen und mich über die offene Art gefreut. während der Krise habe ich mir überlegt dass jetzt die beste Zeit wäre sich einen kastenwagen selbst auszubauen da die fertigen Autos eigentlich jenseits von Gut und Böse sind und nichts mehr mit irgendwelchen vernünftigen Träumen zu tun haben. Gerade zu dieser Zeit bin ich leider so durcheinander dass ich nicht weiß ob ich mir nicht einfach wieder eins mieten würde weil es ja doch bloß vier Wochen im Jahr sind und die andere Zeit dieses Fahrzeug eigentlich nur rumsteht und ich es natürlich nicht vermieten möchte. Mal schauen was passiert wobei ich glaube dass die Cleverness der Händler und Hersteller so stark ist dass die alles überspielen können. Nochmals danke für den Beitrag und uns allen eine gute Gesundheit.

    mit freundlichen Grüßen Gerd

    1. Hallo Gerd,
      als ich mit meinem Ausbau damals fertig war, war ich glücklich, viel über die Technik gelernt zu haben und wirklich jedes Problem mit eigenen Händen lösen zu können. Insofern ist Selbstausbau eine gute Erfahrung.
      Festgestellt hatten Nadja und ich aber schnell, dass es preislich am Ende nicht günstiger war. Im Gegenteil. Ein vernünftig ausgestattetes Wohnmobil wäre gebraucht preislich sogar günstiger gewesen. Ok, von Vorteil war, dass wir ausbauen konnten, wann immer Geld dafür da war. Wir waren ja noch jung, hatten nicht viel Geld und wollten keinen Kredit aufnehmen.
      Ach, wie herrlich blauäugig wir waren.
      Aber ein Vorteil hat das eigene Womo – egal ob Kasten-, Weißware oder Luxusklasse: Man kann immer und einfach losfahren. Einfach so und sei es nur zum Abendessen bei Sonnenuntergang auf die Wasserkuppe in der Rhön mitten im tiefsten Winter. Man, war das schön…

  7. Ein wirklich interessanter Gedanke. Und für mich sehr aktuell. Letzten Sommer waren meine Frau und ich zum letzten Mal mit unserem WOMO unterwegs und waren geschockt, wie viele Camper auf einmal unterwegs waren. Rein subjektiv sind da plötzlich Massen dazugekommen. Wohl dank C dachten wir uns. Wir befürchteten, dass anschließend genauso große Massen an Campern/WOMOs zurück auf den Markt gehen würden und die Preise völlig einstürzen würden. Da unser Plan schon länger feststand unser WOMO vor der nächsten HU zu verkaufen, besorgte uns das. Deshalb haben wir dann auch noch einmal überdacht, sind aber letztlich beim Verkauf geblieben. Wir wollten schon lange ein neues Fahrzeug und der Zeitpunkt erschien uns passend. Zunächst versuchten wir es privat. Das war jedoch alles andere als einfach. Am Ende haben wir dann etwas unfreiwillig auf einen Händler (https://www.wm-aw.de) zurückgegriffen und haben dann überraschend ziemlich genau das dafür bekommen, was wir uns in etwa erhofft hatten. Bislang scheint der Markt also wirklich noch da zu sein. Was allerdings passiert, wenn alle wieder in Ägypten am Meer liegen und die Camper überflüssig werden, wird sicherlich spannend zu sehen…

  8. Achja, deine Seite schmeißt übrigens am Ende gerade folgenden Fehler:
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