Trenntoilette ekelhaft? Teil 2

- Teil 2

Trenntoilette – die ungeschminkte Wahrheit! Das ultimative 3 Jahres Fazit -

Teil 1 findet ihr hier: Trenntoilette Teil 1

Eklig?

ja und nein.
Wir haben eine Sprühflasche mit stark verdünnter Zitronensäure. Damit sprühen wir die Schüssel immer mal ein.
Aber ja, Urin bleibt zurück.

Ekelfaktor Zwei:
Die Kloklappe steht auf, man kurbelt und schaut den Würstchen beim Verschwinden zu.
Nein, ehrlich. Man muss da immer mal rein schauen, um abschätzen zu können, wie voll es ist und noch wichtiger, ob sich ein Sumpfgebiet gebildet hat.

So nennen wir es, wenn immer mehr Feuchtigkeit im Eimer sich sammelt. Vielleicht weil die Toilette schräg stand – ist uns in Rumänien passiert – da lief offenbar viel Urin nicht in den Urintank. Wir standen aber auch wirklich sehr schräg.

Auf jeden Fall muss man das beobachten, denn ansonsten drückt es euch die braune Flüssigkeit an der Metallkurbel nach außen.
Das ist der Grund, warum wir lieber nach 10-14 Tagen entleeren, da kann das nicht passieren.

Jetzt nicht aufhören zu lesen!
Ja, ich habe ja eingangs erwähnt, dass die Trenntoilette nicht jedermanns Sache ist.

Aber mal ehrlich: Die Plumpsklos der normalen Toilette sind da auch nicht viel besser. Insbesonders wenn die Kassetten voll sind.

Die Plastikbeutel in der Trenntoilette haben natürlich den Charme: Beutel samt Inhalt entnehmen und weg damit.
Das ist bei unserer anders: Aufsatz abbauen, Deckel auf den großen Eimer und zur Entleerung tragen.

Der Eimer selbst ist nach der Leerung dreckig, verschmiert und unansehlich. Das lässt sich nicht vermeiden.
Meist reicht aber ein Zewatuch und etwas Wasser, dann ist es wieder ok.
Oder halt eine ausgiebige Reinigung –  das mache ich aber höchstens zwei, drei Mal im Jahr. Meist nach den großen Roadtrips.

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Dann seit ihr hier an der richtigen Adresse.
Seit einigen Jahren gibt es einen Spezialist für Trenntoiletten mit der größten Auswahl und allen Teilen, die man benötigt:

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Unser Tipp:

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Ach ja, Entsorgung.

Ich erzähle euch, wie es uns ergangen ist und ihr müsst für euch selbst entscheiden, wie schändlich ihr dieses Verhalten findet.
Um es klar und deutlich zu sagen:
Sollte die Trenntoilette eine Massenbewegung werden, muss die entsprechende Infrastruktur auf Stell- und Campingplätzen her. Derzeit ist das für die wenigen Wohnmobilfahrer mit Trenntoilette alles machbar, aber wenn hunderte und tausende entsorgen wollen, muss sich etwas ändern.

Wie läuft das im Regel bei uns:
Wir sind unterwegs, der Urintank muss geleert werden.
Erster Anlaufpunkt: Eine Toilette.
Dann ist alles easy.
Gibt es nicht: Gully
Auch meist kein Problem. Aber da schaue ich schon mal über die Schulter, ob mich keiner beobachtet. Nicht, weil ich bedenken habe. Da gehört Urin nun einmal hinein, sondern, weil der normale Mensch nicht weiß, was ich da ausgieße und es zu kontroversen kommen könnte.
Dritte Variante: Ein Abwasserrost.
Hm, jetzt wird es problematisch.
Zuhause bei uns fließt das Regenwasser über diese Roste in das gleiche Rohr, wie der Gully.
Das ist aber nicht überall so!
Was bei uns dann im Klärwerk landet, landet anderswo im nächsten Bach.
Ok, steinigt mich, aber meine 6 Liter Urin, werden den Bach nicht ruinieren.
Aber wie gesagt, wenn das tausende machen, wird es ein Problem.

Nächste Variante: Wiese, Wald und Co: Abseits aller Fußgänger oder Anwohner.
Ja, machen wir so, wenn es nicht anders geht.
Natürlich weit ab jeder Behausung und nie in Städten.

Das Video zum Bericht:

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Fäkalien:

Da wird es schwierig: Selbst Hundekot darf bei uns nicht auf den Biomüll. Der Bakterien wegen.
Einschlägige Bioseiten empfehlen einen eigenen Komposthaufen, der nach mehreren Jahren wohl den allerbesten Humus liefert. Nur hat nicht jeder einen Garten.
So ein Komposthaufen ist daheim die beste Wahl.
Unterwegs haben wir schon beim Bauern auf dem Misthaufen entsorgt – natürlich hatten wir gefragt.
Auf Autobahnraststätten nehmen wir gerne die großen Mülltonnen an.
Und im Sack verpackt geht es einfach in den Hausmüll. Babywindeln haben auch nicht mehr Füllung.
Und ja, im Wald haben wir es auch schon vergraben, weil es keine andere Möglichkeit für uns gab und ich denke nicht, dass es dem Wald geschadet hat. Dazu bin ich aber gute 1000 Meter gelaufen, um sicher zu sein, dass das nie jemand findet.

Was aber wirklich gegen die Trenntoilette als Trendsetter für die breite Masse spricht:
Ihr verabschiedet euch noch einmal von euren Hinterlassenschaften. Beim Ausleeren flutsch die Flüssigkeit auch nicht schnell in die Entsorgungsröhre und wird schnell weggespült. Das ist wir hundert nasse Hundehaufen und Erde auf einmal.
Glücklicherweise bin ich ländlich aufgewachsen und habe da keine Berührungsängste. Und wer Kinder oder einen Hund hat, der hat so einiges auch davon abbekommen.
Und früher war beim Campen der berühmte Eimer im Vorzelt des Nachts die Normalität.

Aber für viele moderne Camper ist das sicher nicht akzeptabel.
Vor einigen Jahren hatten wir auf einem Kindergeburtstag Kinder dabei, die beim Waldspaziergang nicht im Wald ihr Geschäft machen konnten, weil es ohne Porzelanklosett einfach nicht ging.

So ist das heute nun einmal.

Für alle anderen, die keine Berührungsängste haben, ist die Trenntoilette allemal besser wie jede Nasstoilette.

Völlig im Widerspruch ist dabei die Tatsache, dass die Trenntoilette und deren Hinterlassenschaften viel, viel weniger riecht, wie jede normale Campingtoilette. Egal ob mit Chemie, Amovit oder SOG. Die Wasserklos stinken spätestens bei der Entleerung! Und oft auch im Gebrauch.

Es stimmt übrigens nicht, dass die Trenntoilette nicht riecht!

Aber sie stinkt nicht.

Es riecht erdig.
Und manchmal, nach langem Gebrauch, leicht nach Urin.
Aber nie nach Fäkalien oder nach Pisse wie auf dem Autobahnrastplatz.

Auch beim Entleeren riecht der Fäkalienbehälter nur nach feuchter Erde und nicht nach Hundekot.
Der Urin riecht beim Ausleeren schon eher. Kommt drauf an, was ihr gegessen habt. Ihr kennt das, wenn ihr Spargel gegessen habt.
Und am nächsten Tag riecht der Tank wieder gar nicht.
Das ist immer ganz unterschiedlich, aber in keinem Fall ekelerregend.


Bei unserer Trenntoilette…

 saugt übrigens ein kleiner Ventilator alle Gerüche nach draußen. Das passiert bei den kleinen und vielen Selbstbauten oft nicht.
Dafür sind eigentlich alle Trenntoiletten komplett mit Gummis abgedichtet, damit sich der Geruch nicht ins Fahrzeuginnere ausbreiten kann. Es ist zwar ein Geruch nach Waldboden, aber den will man vielleicht auch nicht haben.

Sollte eure Trenntoilette keinen Ventilator haben, lässt sich so etwas aber leicht nachrüsten. Und für die Nachbarn haben wir extra einen SOG-Kohlefilter außen angebracht, so riecht es dort auch nur ganz leicht nach Erde, aber nie nach Fäkalien.

 

 

SOG Filtergehäuse

 

Weder im Hochsommer, noch nach langer Benutzung der Trenntoilette.

Ist sie frisch mit Humus bestückt, riecht sie eh nicht.
Also sollte es mal bei euch riechen, wird es vielleicht einfach Zeit zu leeren.
Aber wie gesagt, nach 10-14 Tage ist da bei uns nichts.

Aufpassen müsst ihr mit Fliegen. Unser Trenntoilette ist rundherum dicht, wenn man den Deckel schließt. Alle Öffnungen, alle Schläuche sind mit feinen Gittern gesichert, damit keine Insekten sich einnisten können. Die nutzen dann gerne die Fäkalien für ihre Brut.
Sollte euch das passieren: Komplett sauber machen, auch die Schläuche und wirklich alles, neu mit Humus füllen und weiter geht’s. Uns ist das glücklicherweise noch nicht passiert.

Viele werden bis hierhin wahrscheinlich nicht durchgehalten haben und ihr, die ihr jetzt noch schaut, werdet euch wahrscheinlich demnächst eine Trenntoilette einbauen.

Denn die Trenntoilette ist das Beste, was uns je passiert ist.

Tage, Wochenlang autark zu sein, nicht jeden Tag nach einer Entsorgungsmöglichkeit suchen zu müssen, haben uns in den letzten Jahren die Urlaube noch viel schöner gemacht.
Ich weiß noch, wie verzweifelt wir manchmal waren, weil kein Stell- oder Campingplatz in der Nähe war. Wir dann dreißig, ja fünfzig Kilometer Umweg fahren mussten

 

Alles passé.

Schaffen wir es heute nicht zu entleeren, wird es halt morgen oder übermorgen oder in einer Woche.
Denn nach 10 Tagen haben wir immer viel Luft dazu und somit nie Stress.
Die Entleerung dauert zwar länger, wie bei einer Kassettentoilette, ich plane immer so 20 Minuten dafür ein, aber dafür passiert das Entleeren im Urlaub sehr selten.

Den Urin entleeren ist unproblematisch – da findet sich immer eine Möglichkeit. Und mit meinem Kanister in eine öffentliche Toilette zu gehen, oder eine Raststätte, kein Problem.

Noch ein Praxistipp für das Ansetzen des Humus:

Ich zerschneide und hacke die Humusziegel erst in Streifen und dann zerbreche ich das Ganze in kleine Stücke – 2 Euro Größe ist perfekt.
Das kommt in einen Eimer, eine Schüssel.
Anschließend koche ich Wasser auf und spritze Tropfenweise das heiße Wasser auf die Humusstücke.
Ihr könnt sofort sehen, wie sich am Rande der Brocken die Fasern stellen.
Nur so viel Wasser nehmen, dass der Kokos in der Lage ist, die nächste, kommende Feuchtigkeit aufzusaugen.
Mit dieser Methode haben wir die besten Ergebnisse erzielt.

 

Durchfall

Ach und bevor wir das Thema Durchfall vergessen:

Auch das ist uns schon passiert. Und ja, es ist nicht anders, wie daheim. Dann landen Spritzer in der Schüssel und der Fäkalieneimer ist relativ schnell voll.

Dementsprechend muss man eher entsorgen und natürlich mit unserem Zitronensäurewasser mehr spritzen und mit der Klobürste putzen. Das war es aber auch schon. Unschön, aber unproblematisch.
Wenn es nur einmalig war, muss man auch nicht gleich den Behälter entleeren, der Kokos saugt das auf. Wenn es wirklich eine längere Geschichte ist, wird man entsprechend oft entleeren müssen.

Wir haben übrigens auf einem vier Wochen Trip immer 4-6 Ersatzziegel dabei. Wenn alle Stricke reißen kann man auch einfach im Tierbedarf Hobelspäne oder Kleintierstreu kaufen. Das funktioniert ebenfalls.
Eine Bitte habe ich an euch: Seit achtsam mit dem was ihr tut.
Niemals solltet ihr andere Menschen durch das Entleeren stören. Nie eure Toilette entsorgen, wo ihr andere, die nach euch kommen, in Misskredit bringt!
Nirgends illegal entsorgen!
Meist ergeben sich gute Möglichkeiten, wenn man einfach fragt. Hier ein Container, dort ein Misthaufen – wir haben das schon so oft erlebt.

Auf Campingplätzen solltet ihr fragen!
Viele Campingplätze können mit dem Thema noch gar nicht umgehen und lehnen es ab, weil sie gar nicht wissen, was Trenntoilette bedeutet. Redet mit den Betreibern und ihr werdet eine Lösung finden. 50 Babywindeln sind auch nicht weniger Müll.

Unser Fazit ist eindeutig:

Einmal Trenntoilette – immer Trenntoilette.
Aber für die breite Masse an Wohnmobilfahrern ist die Trenntoilette nichts.
Wer oft auf Stell- und Campingplätze geht, braucht keine Trenntoilette, dem reicht eine Zusatzkassette für seine Toilette.
Für alle anderen, die lange Zeit unabhängig sein wollen, ist es eine gute Alternative. Akzeptiert wird die Trenntoilette aber nur, wenn wir alle sorgsam bei der Entsorgung sind.
Die Camping- und Stellplätze müssen erst noch die Infrastruktur aufbauen, sollte die Trenntoilette sich in Zukunft weiter verbreiten. Dazu wünsche ich mir die Lobbyarbeit der Hersteller.

Ihr kennt jetzt alle Internas und könnt selbst entscheiden, ob ihr das Thema Trenntoilette für euch entdecken wollt. Es hilft nichts darüber zu reden – das muss man wirklich ausprobieren.

Einige Camper halten in Foren große Reden gegen die Trenntoilette. Fragt sie einfach mal, ob sie es wirklich längere Zeit ausprobiert haben.
Und wenn ihr es ausprobiert habt und seit anderer Meinung wie wir, dann würde es uns freuen, wenn wir ins Gespräch kommen.

Picture of Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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14 Antworten

  1. Hallo Jürgen,

    ich habe mir dein Video und die zwei Teile deines Fazits angesehen bzw. durchgelesen. Dazu fand ich doch einige Punkte, bei denen ich widersprechen muss. Zur Erklärung: Ich besitze einen Selbstbau mit Separett-Einsatz, motorbetriebenem Rührwerk und eine Geruchsverschluss zum Urintank. Ich kann dir gerne ein Foto meines Selbstbaus schicken, da ist eher nichts mit rustikalem Verbau.

    Zum Urin:

    Bei der Benutzung durch zwei Personen den Tank an jedem Tag mit etwa 6 Liter Flüssigkeit entleeren zu müssen – meinen Respekt, denn wenn man davon ausgeht, dass der Mensch täglich 700 – 900 ml Flüssigkeit über Haut und Atmung ausscheidet, lässt das nur den Schluss zu, dass ihr beide jeden Tag gemeinsam ca. 8 Liter Flüssigkeit zu euch nehmt. Das werden die meisten Wohnmobilfahrer nicht schaffen. Ich entsorge für zwei Personen mit einem 10 Liter Kanister meist am dritten Tag.

    Von der Entsorgung in einen Gully würde ich prinzipiell abraten, weil man zumeist nicht weiß, wie die Anlage angelegt ist, es vorwiegend illegal ist und es außerdem zu einer verheerenden Außenwahrnehmung kommt.

    Zum Feststoffbehälter:

    Das mit den vierzehn Tagen Entsorgungsintervall kann ich so bestätigen, wobei wir aber das Papier mit einwerfen und das Volumen dadurch zwar vergrößert wird, aber nicht so signifikant, dass dieser Intervall auf 4 Tage schrumpfen würde. Wobei ich schon zugebe, dass, wenn meine Frau lediglich auf die kleine Seite geht, dieses Toilettpapier in einen extra Behälter geht.

    Warum du von Umbaumaßnahmen bei Campingplätzen sprichst, ist für mich nicht nachvollziehbar, weil die Feststoffe ganz normal in einem Biomüllsack im Restmüll entsorgt werden können. Da stinkt und müffelt nichts. Kompostieren würde ich nicht raten, weil in menschlichen Stoffwechselprodukten einfach zu viele Spurenelemente vorhanden sind, die nicht in die Nahrungskette gelangen sollten. Verbrennen ist die einfachste Vernichtung – daher Restmüll.

    Du sprichst und beschreibst eine Entsorgungsdauer von etwa 20 Minuten. Bei mir dauert dieser Vorgang tatsächlich nicht länger als 3 Minuten und es bleiben auch keine Papierfetzen im Rührwerk hängen. Wenn du allerdings das Ansetzen der neuen Kokosfasermasse mit einrechnest, könnte es mit der Dauer hinkommen, wobei ich das aber nicht zur Entsorgungszeit rechnen würde.

    Das mit der Flüssigkeit kann ich nicht nachvollziehen, denn dafür, dass braune Flüssigkeit auch bei schräg abgestelltem Fahrzeug über die Kugellager aus dem Behälter tritt, müssen schon einige Liter in den Feststoffbehälter gelangen, das mir aber noch nie so untergekommen wäre. Vielleicht beruht das auch ursächlich auf der Konstruktion der Fertigtoilette, weil sowohl Urinauffangteil und Feststofföffnung kleiner als beim Separett-Einsatz sind.

    Durch diese unterschiedliche Konstruktion ergibt sich auch, dass es selbst bei Durchfall bei uns kaum Verschmutzungen am Trenneinsatz gibt und der Kokosfaserhumus mit der Flüssigkeit sehr gut zurecht kommt. Wichtig ist meiner Meinung nach ein starker Lüfter, der Gerüche absaugt und für eine gute Durchlüftung des Humus‘ sorgt. Wir haben keine Dichtung am Sitzdeckel, weil ich genau mit dem Spalt diesen Luftdurchsatz bewerkstellige.

    Das einzige Problem, das ich nach dem Umbau sah, war manchmal der Geruch, speziell nach dem frischen Ansetzen des Humus, weil dieser anfänglich doch noch relativ viel Feuchtigkeit beinhaltet und vielleicht doch kurzfristig einen leichten Zoogeruch aufkommen lässt. Ich bekam das mit einem sehr guten Lüfter in den Griff, der bei mir während der Nutzung 24 Stunden läuft.

    Stimmt, ich denke auch, dass es zu Problemen käme, wenn ein Großteil der Camper auf Trenntoilette umstiege, weil es dadurch auch vermehrt zu falschen Benutzungen und Entsorgungen käme.

    Dein Fazit kann ich nur unterstreichen, hier ist alles richtig, was du da schreibst und sagst, wobei ich die Bemerkung …..einmal Trenntoilette, immer Trenntoilette……. ganz dick unterstreichen möchte :-).

    Mit freundlichem Gruß

    Franz

  2. Hallo Jürgen,
    Klasse Bericht. Wir haben seit einem Jahr eine TT und sind total begeistert. Keine Jauche mehr, die stinken kann. Das Feste wird vom Flüssigen getrennt, so einfach ist das.
    Gruß
    Bernhard

  3. Wir haben ebenfalls seit 1 Jahr eine TTT, meine Frau war am Anfang skeptisch, aber das hat sich sehr schnell erledigt. Wir haben eine Natures Head und sind zufrieden, gut, optisch könnte sie für das Geld besser daherkommen, aber was solls. Einziges Manko ist, dass der Trennsteg zwischen dem Urinablauf und dem Fäkalienteil höher sein dürfte. Fazit nach einem Jahr: die beste Toilette in unserem 40jährigen Camperleben!

    Guido

  4. Servus Jürgen

    Allererst ein Dankeschön fürs annehmen des „heikeln Themas“ und darüber ausführlichtst zu Berichten.

    Bin im Zuge meiner Aus / Umbau Recherchen schon über viele Kommentare gestolpert wie immer im Leben liegt die Wahrheit oft zwischen den Zeilen es muss sich nur jeder das für sich relevante rauspicken, in deinen Erfahrungsbericht der ja auf mehreren Jahren basiert werden schon Themen angerissen die sicher nicht jedermanns (frau) Sache ist.
    Meine bzw. unsere Entscheidungen auf eine Trenntoilette in unseren FM2 Shelter Ausbau zu setzen wurden dahingehend nur bestätigt.
    Über die Sachlage wohin mit den gebrauchten Papier muss jeder für sich individuell entscheiden meiner Meinung nach hat das den geringsten Einfluss auf den Entsorgungs-Rythmus.

    Gruß Norli

  5. Hallo Jürgen,
    danke für den sehr informativen Beitrag. Für uns ist klar, dass wir eine Trenntoilette in unserem ersten Campervan haben wollen. Kannst du uns sagen, ob es auch Fahrzeughersteller von Kastenwagen gibt, die Trenntoiletten direkt verbauen oder muss man das immer selbst umrüsten bzw. umrüsten lassen?
    Danke schon mal vorab für deine Antwort
    Viele Grüße
    Isabel

    1. Isabel, mir ist keiner bekannt, wobei mir immer wieder gesagt wird: Ja, wir nehmen dieses interessante Thema auf. Ab und an findet man es in den Zubehörlisten, aber am Ende willst du eine andere Toilette, wie angeboten und wirst doch selbst tätig. Also such dir lieber erst das passende Womo oder Kasten aus und bastel dir dann das passende ein.
      LG
      Jürgen

  6. Deine Erläuterungen zur Trenntoilette hat mir sehr gut gefallen. Vor allem Deine Deutlichkeit über dieses Thema zu reden. Wir haben ein Gartengrundstück auf dem mein Großvater schon jahrelang gelebt hatte. Da gab es immer wieder den „toten Hund“ zu begraben. Hätte ich damals schon gewußt was ich heute weiß… Mein Großvater (geboren 1880) wäre dankbar gewesen. Der „tote Hund“, es war ein 30l Emaileimer, wurde immer begraben wenn er randvoll war, bei schrägem Wiesengelände – naja – Kopfkino – ja das ist bei feuchter Wiese immerwieder passiert… flutsch und heute musste nicht mehr gegraben werden, dafür auswaschen weil man keine Wechselklamotten dabei hatte.
    Heute habe ich eine Komposttoilette im Außenbereich gebaut und für im Häuschen eine Trockentrenntoilette. Hier werden wir jetzt in der Wintersaison mal Erfahrungen sammeln. Deine Anregungen werden wir gerne übernehmen.
    Für unseren VW-Bus haben wir einen Portapotti seit Jahren im Einsatz. Aber auch hier ist die Alternative Trenlino überlegenswert. Ich finde nur dass dieses Teil sehr teuer ist.

    1. Jürgen, danke für den ausführlichen und sehr informativen Bericht über ein Thema, dass
      für viele Grossstaftmenschen, so ekelerregend ist, dass man nicht mal drüber reden kann 😉
      Ich habe allerdings zwei Söhne großgezogen, und ich bin seit 20 Jahren Hund-Katze-Maus-Besitzerin. Da verschwinden viele Berührungsängste. Ausserdem hatten wir in meiner Kindheit ein kleines Wochenendhäuschen, das völlig „off the grid“ war – es gab nämlich weder Strom noch fließendes Wasser 😀😃🙂 Das Trinkwasser wurde mit Eimern rangeschleppt, gewaschen haben wir uns im Fluss, und wir hatten Pinkeleimer für die Nacht und ein separates Chemie-Plumpsklo in einem Klohäuschen. Es gab also nicht das Komfort-Level, auf das viele Camper und Tiny-HouseBewohner heute nicht mehr verzichten wollen. Aber wir haben das Häuschen über alles geliebt!
      Auf das Thema „Trockentoilette“ bin ich erst vor einigen Jahren gestoßen, nachdem ich einen kleinen Oldtimer-Wohnwagen angeschafft habe. Der hatte eine niedliche kleine Badezimmerkabine mit einem Waschbecken, aber kein Klo. Aber da war genug Platz für ein Eimerklo, welches mich von Campingplätzen und öffentlichenToilettenanlagen unabhängig machte. Und da ich seit meiner Kindheit wusste, dass Chemie-Plumpsklos erbärmlich stinken, kam für meinen kleinen Wohnwagen nur eine Trockentoilette infrage. Die mehr oder weniger zuverlässige Trennung von fest und flüssig wurde mit einem separaten kleinen Pinkeleimer erreicht. Als Einstreu habe ich Rindenmulch und Kleintierstreu benutzt. Ich war total überrascht, wie gut das funktionierte. Schlechte Gerüche gab es nur kurz nach jedem Stuhlgang. Aber das lässt sich selbst mit den luxuriösesten Wasserklos im Penthouse nicht vermeiden!
      Das Ganze hat kaum mehr als 30 Euro gekostet. Der Urin wurde von mir jeden Morgen in ein Wasserklo oder in einen Gulli entsorgt, oder ich habe den Urin verdünnt als Bewässerung der umliegenden Vegetation benutzt. Der zugeknotete Müllbeutel mit den festen Hinterlassenschaften wurde ganz unzeremoniell in der nächsten Mülltonne entsorgt. Wenn keine Mülltonne in der Nähe war, habe ich die „Kackbeutel“ in meiner gut schliessenden eigenen kleinen Mülltonne zwischengelagert. Daher war ich tatsächlich völlig unabhängig von den oft wirklich ekelerregenden Entsorgungsstationen, und mein kleiner Wohnwagen war frei von dem ekligen Chemie-Klo-Gestank. Umweltschonender ist das Ganze natürlich auch – solange es nicht alle so machen.
      In meinem neuen kleinen Wohnmobil ist leider eine Kassettentoilette fest verbaut. Aber ich werde sie bei der nächsten Gelegenheit ausbauen und durch eine Trenntoilette ersetzen. Da das Wohnmobil aber wirklich klein ist, werde ich keine fest eingebaute Trenntoilette wählen. Denn es hat jede Menge Vorteile, wenn die Box, in der die Toilette untergebracht gebracht ist, noch bewegt werden kann, und dass man sie einfach wegschieben kann, wenn sie stört. Ansonsten ist sie zum Duschen vor allem bei grossen Menschen sehr nützlich, weil die Toilettenbox prima als Sitzgelegenheit beim Duschen dienen kann. So stößt man nicht an die Decke der Badezimmerkabine 😉
      Um die Zeit zu überbrücken, bis die Kassettentoilette ausgebaut wird, werde ich einfach einen dieser praktischen Trenneinsätze verwenden, die man in die Kloschüssel stellt. Das Feste wird in einer kleinen Plastikschüssel „abgefangen“. Die Schüssel wird mit einer Plastiktüte und etwas Kleitierstreu ausgekleidet, die nach jedem Stuhlgang zugeknotet und dann sofort im Restmüll entsorgt wird. Und der Urin fließt ganz normal vom Klo in die Kassette, die dann nur als Urinbehälter dient. Daher muss man die Kassette nicht mehr in einer Entsorgungsstation leeren. Und da der Kot abgefangen wurde, wird die Kassette auch nicht so schnell voll! Das Ganze ist für viele vermutlich etwas gewöhnungsbedürftig. Aber es ist letztlich nicht ekliger als das Säubern von Wickelkindern oder das Aufsammeln und Entsorgen von 🐕-Kot! Und die meisten Menschen scheiden ja auch nur einmal am Tag „Feststoffe“ aus. Und ansonsten wird die eingebaute Toilette ganz normal zum Pinkeln benutzt. Die Wasserspülung wird übrigens nach dem Pinkeln NICHT betätigt, damit der Frischwassertank nicht so schnell leer und die Kassette nicht so schnell voll wird. Man kann stattdessen die Kloschüssel nach dem Pinkeln kurz mit einem feuchten Tuch abwischen.
      Jürgen, Du hast es auch schon angesprochen. Wenn die Trenntoiletten immer beliebter werden, muss man sich darüber im klaren sein, dass man bei der Entsorgung unserer festen und flüssigen Ausscheidungen daran denken sollte, dass nicht nur Chemie die Umwelt belastet. Wenn jeder seinen Urin auf eine viel benutzte grüne Wiese kippt, wird die sehr schnell versifft. Auch das Ausleeren in einen Bach, Fluss oder See schadet absolut nicht, solange das nur von wenigen Menschen gemacht wird. Das Gleiche gilt für die Entsorgung von Kot im Restmüll. Wenn es alle so machen würden, gäbe es ein massives Umwelt- und Hygieneproblem, und wir würden in die gar nicht immer so guten alten Zeiten vor der Erfindung von Kanalisation und Wasserklos zurückversetzt, als vor allem die Großstädte in Müll und Fäkalien ertranken und regelmäßig von Cholera-Epidemien heimgesucht wurden. In London gab es im 19. Jahrhundert Zeiten im Sommer, die als „The Big Stink“ in die Geschichte eingingen. Da selbst die wohlsituierteren Bürger den Gestank in der Nase hatten, haben diese stinkenden Zeiten die Politiker und die Ingenieure dazu gebracht, eine gut funktionierende Kanalisation zu bauen. Moderne Errungenschaften sind eben nicht immer schlecht! Und während man im eigenen Garten – wenn er gross genug ist – problemlos kompostieren und mit verdünntem Urin düngen kann, denke ich, dass es ist zurecht verboten ist, Trenntoiletten routinemäßig in Stadtwohnungen zu betreiben! Es wäre allerdings nicht schlecht, wenn wir nicht mehr nach jedem Pinkeln die Wasserspülung betätigen und wertvolles Trinkwasser verschwenden würden! Das System ist im Grunde nicht mehr zeitgemäß, und selbt die Spülstop-Taste verhindert das Verschwenden von Trinkwasser nur unzureichend . Denn Wasser wird auf der ganzen Welt immer knapper. Für mich persönlich könnte ich mir durchaus vorstellen, auch zuhause zum Pinkeln einen Pinkeleimer mit Deckel zu verwenden, der den Urin sammelt, und der dann, wenn er voll ist, einfach in die normale Wassertoilette entleert und weggespült wird. Das würde jede Menge kostbares Trinkwasser sparen, ohne dass man die Umwelt mit wegekipptem Urin belasten müsste.
      Ich könnte mir vorstellen, dass viele Menschen diesen Weg gehen würden, wenn Trinkwasser immer teurer werden wird. Erfahrungsgemäss findet ein breites Umdenken oft erst statt, wenn bestimmte Verhaltensweisen den eigenen Geldbeutel immer stärker belasten 😉

      1. Puh,
        Du sprichst mir aus der Seele.
        Ganz natürliche Dinge werden oft dramtisiert. Und dann komplizierter, als es sein müsste.
        Wenn alle Trenntoilette hätten, bräuchten wir ein dazu passendes Entsorgungssystem.

  7. Hallo Jürgen.
    Vielen Dank für die „schonungslose“ Darstellung. Gerne möchte ich unsere Thetford im Womo gehen eine TT umtauschen. Aktuell ist mir noch nicht klar ob ich tatsächlich ein Rührwerk benötige. Sollte nicht ein Eimer mit Humus und ein Urintank genügen wenn der ehemalige SOG-Ventilator direkt nach der Benutzung ein wenig läuft und dafür der Eimerinhalt in einem Beutel einfach entsorgt wird? Viele Grüsse, Holger

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