Ist Glamping noch Camping? Camping muss spartanisch sein?

Neu beim Camping und alles soll perfekt sein! Der Urlaub darf auf keinen Fall ein Reinfall werden und wird deswegen minutiös geplant und die komplette Ausrüstung soll schon beim ersten Mal allen Ansprüchen genügen.
Oder:
Einfachste Ausrüstung, einfach mal aus der Küche zwei Teller und Besteck mitgenommen, zwei Stühle, Tisch und der Kaffee wird wie früher aufgebrüht. Mehr braucht es wirklich nicht um den Luxus „Camping“ zu genießen.

Die Meinungen treffen aufeinander

Ich merke es immer wieder in Gesprächen und auch in den Kommentaren findet ihr viel dazu auf Womo.blog
Sowie man ein neues Tool, ein Gadget, eine smarte Technik vorstellt, geht ein Aufschrei durch die Puristenschar:
Camping ist die Besinnung auf das Wesentliche.
Das braucht man nicht und es macht den Urlaub auch nicht schöner.
Besser sei es, weniger mitzunehmen, sich zu begnügen und mit der Leichtigkeit (im Sinne des Wortes) dessen, was man hat, zurecht zu kommen. Es sei schon Luxus genug, dass man trocken schläft und ein warmes Bett hat und auch bei Regenwetter drinnen sitzen, ja sogar sich waschen, duschen und die Toilette an Bord zu haben.

Eigentumswohnung auf Rädern

Auf der anderen Seite die, die sich ein Fahrzeug anschaffen und deren größte Freude es ist, es sofort so perfekt, wie nur irgend möglich zu machen.
Heimelige Atmosphäre durch Lämpchen oder Vorhänge, Bilder an den Wänden, Blümchen, Deko usw.
Und technisch auf dem höchsten Stand, mit vier-, sechs-, achthundert Ah LiFePo4 Batterien, Mit einem vollständig zugepflasterten Dach mit Solarzellen, dazu zusätzliche Solartaschen.
Wechselrichter, die in der Lage sind die Klimaanlage zu betreiben, die Waschmaschine, den Thermomix, den Kaffee-Vollautomat.
Alles, wie zuhause. 
Und nach Möglichkeit autark für lange Zeiten.

Streit ist vorprogrammiert

Vielleicht ist das der Grund, warum ich immer häufiger böse Kommentare und Mails erhalte, die sich über ein neues Gadget, neue Technik, neue Spielereien aufregen.
„Das hat doch nichts mehr mit Camping zu tun!“ 
So lautet meist die Antwort.
Aber wer bestimmt eigentlich, wie Camping auszusehen hat?

Hat das mit „Früher“ zu tun oder den eigenen Möglichkeiten, auch finanzieller Natur?
Wie war das denn früher?
Ich bin nun lang genug unterwegs, um nach 60 Jahren, davon 57 als Camper sagen zu können: Auch früher gab es die im Zelt und die im Wohnwagen. Und die im Wohnwagen? Da waren ganz kleine, ganz schlicht ausgestattete und die langen Schiffe mit riesigen Vorzelten. 
Ich habe das alles miterlebt, wie man in den 60ern / 70ern aufrüstete. 
Wohnwagen zu klein, Doppelachser muss her.
Vorzelt, fester Fußboden im Vorzelt, Vorzeltheizung. 
Fernseher – das war immer ein Erlebnis, wenn der Herr im Haus draußen die Antenne drehte und Madame drinnen gut, besser, schlechter schrie. Nicht selten fand sich dann die Nachbarschaft ein, mit guten Tipps für den besten Empfang.
Und für manche, war das damals schon kein Camping mehr.
Fernseher im Urlaub. Unmöglich. Manche hatten damals noch einmal einen daheim. 
Die Meinungen gingen auseinander, damals wie heute. Daran kann es also nicht liegen.
Also alles, wie gehabt?

Mitnichten.
Die gegenseitige Ablehnung nimmt zu. Zumindest schein uns das so zu sein.
Die Dickschiffe, die Kastenwagen, die Selbstausbauer, die 4×4 Fraktion.
Immer mehr Grüppchen scheinen sich zu bilden. Und wollen unter sich bleiben.
Auf einem großen Treffen sagten einmal zwei junge Frauen in der Selbstausbauer-Ecke zu uns: „Die weißen Wohnmobile sind alle Kontaktscheu“
Dabei waren wir es, die ungefragt mal in die offene Tür schnupperten und uns nett unterhielten.
Vorurteile allenthalben.

Beschränken auf das Wesentliche

Die Idee ist grundsätzlich gut.
Wobei das „Wesentliche“ natürlich von jedem ganz unterschiedlich gesehen wird.
Und trotzdem ist es einen Versuch wert, einmal mit weniger auszukommen. Das singt schon Silbermond:

  • „Eines Tages fällt dir auf, dass du 99% nicht brauchst.“

  • „Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg, denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck.“

  • „Ab heute: Nur noch die wichtigen Dinge. Ab heute: Nur noch leichtes Gepäck.“

Und da ist viel Wahres dran.
Vielleicht sollte man das am Anfang der Saison einmal versuchen:
Alles rausschmeißen, was man nicht absolut immer braucht. Meist kann man vieles durch andere Sachen ersetzen.
Einen Toaster: Wirf dein Toast in die Pfanne – das geht mit ein wenig Übung genauso gut.
Der Kaffeevollautomat? Eine Bialetti und ein ganz einfacher Milchaufschäumer dauert etwas länger, aber hat den Genuss des Cappuccino in einem kleinen Bistro. Die Werkzeugkasten ersetzt durch ein Multiwerkzeug.
Ein Versuch ist es wert und oft ist dann weniger, mehr.

Bleibt die Frage: Muss ich mich beschränken?

Für die einen ist es der Schlüssel zum Seelenheil, für die anderen der Alptraum.
Und nein, Camping kann auch luxuriös sein.
Und aus dem Blickwinkel des Pärchens im Zelt, das mit dem Rucksack unterwegs ist, ist der Bully der reinste Luxus – gerade, wenn es seit drei Tagen regnet.
Haben wir und vielleicht ihr auch schon erlebt.
Und der Bullyfahrer schaut im Winter auf das weiße Wohnmobil und denkt: „Sich mal strecken können, ist schon ein Luxus.“ Und so weiter.

Aber deswegen wollten wir trotzdem aus unserem Zelt trotzdem nicht hinaus.
Eingekuschelt in den Schlafsack, eng aneinander geschmiegt, war das der größte Luxus überhaupt für uns.

Wohlfühlen ist viel wichtiger

Ob es Neid ist?
Ich weiß es nicht, aber ich denke, das kann es nicht sein.
Ob es die Frage ist, dass nur die eigene Art des Urlaubmachens, die Richtige ist?
Das kommt schon in die richtige Richtung.

Fünfe gerade sein lassen. Die Macken der anderen akzeptieren. Sich selbst nicht so wichtig nehmen.
Alles gute Ratschläge, aber offenbar sitzt dieses Vergleichen tief in uns drin.

Dabei sollte die Frage doch ganz anders gestellt werden.
Mit welcher Art von Camping fühlst du dich am wohlsten.
Und dann macht jeder es genau so.
Wenn sich dann alle wohl fühlen, dann ist es richtig.
Egal ob der eine mit dem Microcamper und der Luftmatratze unterwegs ist und der andere mit dem Luxusliner.

Erstaunlich, wenn man unbekannt beisammen sitzt

Wir sitzen am Biertisch beisammen.
Fremde Menschen, wir kennen uns alle nicht. Im vorderen Teil zwei, im hinteren Teil ein Mann und als wir fragten, ob wir dazu könnten, war das kein Problem. Es gibt nur noch wenig Plätze, ein Pärchen fragt nach den nächsten freien Plätzen.
Erst reden alle nur miteinander, bis ich die offene Frage stelle:
„Und wo gehts dieses Jahr hin“
Es wurde ein toller Abend.
Der alleinsitzende Mann erzählt als erstes von Andalusien, das Pärchen von der Nordsee, die anderen von Kroatien, wir vom Baltikum. Nach wenigen Minuten werden die letzten Jahre beleuchtet und die Handys mit den Bildern gezückt.
Irgendwann sind wir bei Technik und Trenntoilette und wie schwer es war die Thetford-Kassette zu entsorgen oder Wasser zu bunkern.
Wir sitzen noch lange beisammen.
Und ganz erstaunliches ereignete sich ganz zum Schluss, als sich herausstellte, was die einzelnen für Fahrzeuge hatten. Das hätten wir völlig anders zugeordnet. Von Dachzelt über Phoenix bis Kastenwagen. 
Am Stammtisch sind wir alle gleich!

Camping verbindet

Die wichtigste Botschaft für Einsteiger und alte Hasen lautet deswegen:
Egal, ob ihr es spartanisch oder luxuriös liebt:
Es verbindet euch viel mehr, als ihr euch vorstellen könnt.

Setzt euch zusammen und tauscht euch aus.
Werft die Vorurteile über Bord.
Aussehen, Fahrzeug, Zubehör und Ausstattung sind völlig egal.
Spätestens wenn ihr von euren Erlebnissen erzählt, von euren Reisen und Abenteuern, werdet ihr merken,
das Camping ein universelles Verbindungsglied ist.

Ein Rat zum Schluss: Trinkt Abends vorm Camper nicht alleine, sondern ladet die Nachbarn ein oder – und das geht bei Campern eigentlich immer  – nehmt die Stühle unter den Arm und setzt euch an einem Tisch dazu.
Ihr werdet sehen: Camping verbindet!

Picture of Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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30 Antworten

  1. Hallo Jürgen
    Toller Artikel, danke. Zu all diesen Tatsachen kommt noch dazu, dass in der Regel alle einander helfen wenn du irgend ein Problem hast. Viele Hände helfen zB. Wenn du irgendwo stecken bleibst und viele Köpfe denken wenn du irgend ein Problem mit der Technik hast. Es ist aufbjeden fall eine wertvolle Gemeinschaft.
    Lieber Gruss aus Siebenbürgen
    Roger

    Ps wir möchte ndich und deine Frau doch dann diesen Sommer gerne kennenlernen wenn ihr in Siebenbürgen seid.

  2. Danke für diesen Beitrag Jürgen. Ich denke, du hast es sehr gut beschrieben und, Asche auf mein Haupt, auch ich „moniere“ manch eigenartige Dinge, welche im Laufe der Jahre neu „erfunden“ werden … jedoch dein Schlusswort bringt es auf den Punkt: Wir sind alle Camper und haben viel mehr gemeinsam, als wir uns manchmal vorstellen.

  3. Hallo Jürgen,
    ich denke es gibt nicht DAS Camping. Für jeden ist Camping das, was er für sich daraus macht oder machen will. Egal ob unter freiem Himmel neben dem Motorrad, ob im Zelt, im eigenen Caravan oder Wohnmobil. Das kann einem keiner erzählen oder in eine Definition packen.
    Für UNS ist das schönste am Camping genau das , was du in deinem Rat am Ende schreibst: Wenn man am Abend vor dem Wohnwagen sitzt , die Nachbarn laufen vorbei und man kommt ins Gespräch, setzt sich dann zusammen und spricht über die Erlebnisse des Tages oder der Vergangenheit beim Wandern, Surfen, Rad- oder Motorradfahren. Und das Ganze völlig unabhängig davon, mit was der Nachbar unterwegs ist, einfach so und ungezwungen.
    Wer aber lieber ganz allein autark stehen möchte und seine absolute Ruhen genießen, auch das ist doch beim Camping möglich. Jeder wie er mag, und da kann niemand eine Wertung darüber abgeben. Denn wie im ersten Satz geschrieben : „Für jeden ist Camping das, was er für sich daraus macht oder machen will.“

    Wir wünschen allen tolle Erlebnisse und unfallfreie Reisen!

    Viele Grüße aus Südthüringen
    Claudia & Wolle

  4. Hallo Jürgen,
    schönes Statement, Dankeschön. Wir brauchen einfach wieder etwas mehr Frieden und Offenheit. Das Wichtigste ist doch, dass alle unterwegs sind. Wer unterwegs ist, will wissen, was hinterm Berg kommt.
    Viele Grüße Stefan

  5. Vielen Dank für die wahren Worte und Gedanken. Wir machen es genauso, einfach Stühle raus und ….finden noch immer tolle Leute, merken aber auch häufig Distanzen. Trotzdem sind wir gerne unterwegs!
    Liebe Grüße
    Verena

  6. Guten Morgen, soll doch jeder sein Glück und Zufriedenheit finden. Es ist nunmehr in der Natur des Menschen das Leben so gestalten wie er möchte. In der Wohnung oder Haus. schwierig wird es, wenn nur einer das Mobi fahren kann, und wenn keine Wohnung nicht mehr da ist. Was den Luxus betrifft, so kann man den Camper überlassen, auch wenn ein DIENER benötigt wird, wenn man viel Geld hat, geerbt, erarbeitet, oder anderer her kommt, solche Camper kann man nur bedaurn, sie sind nicht frei. Freiheit die das Campen sein sollte, fängt im Kopf an,und man findet es auch auf so manchen Campingplatz , auch da sind die Auswüchse sehr groß, von Natürlichkeit bis zu den Gebühren die dort verlangt werden. Aber dort muss man ja nicht hinfahren.
    Wir lieben die Natur,
    Allen einen schönen Sonntag.

  7. Oder: Vom Camping ZUM Glamping!

    Wir kommen beide aus Zelt-Camping-Familien der 60er Jahre. Gemeinsam haben wir das mit Motorrad und Zelt sehr minimalistisch 30 Jahre fortgeführt. Irgendwann wollten wir nicht mehr auf der Erde schlafen und waren beruflich so eingespannt, dass wir uns entweder Mobilheime auf den Campingplätzen, oder günstige Wohnmobile für Rundreisen mieteten. Der Wohnmobilvirus infizierte uns übrigens 2011 auf unserer ersten Kanadareise.
    Wir waren uns dann einig, mit der Rente kommt ein Wohnmobil ins Haus!

    Unsere Vorstellungen des gewünschten Fahrzeugs waren sehr konkret, als wir auf die Messe fuhren. Aber statt des jahrelang geplanten normalen Fahrzeugs, ist es „durch Zufall“ (man nennt es wohl auch „schockverliebt“) und den bestehenden Möglichkeiten ein gebrauchter 8,50m Liner geworden.

    Wir lieben seit genau einem Jahr unsere „Hanni“, der Wintercamping war eine pure Freude und mit diesem Fahrzeug ist uns ganzjährig die liebste Form des Reisens, nämlich Camping, in unserer rollenden Eigentumswohnung möglich.

    Camper sollten großzügig miteinander sein, jeder hat andere Vorstellungen und Möglichkeiten, und mit zunehmendem Alter ändern sich die Wünsche auch!

    Was uns verbindet ist doch, dass wir nicht in Hotelzimmern übernachten, in Speiseräumen und an Hotelbars sitzen, oder Pauschalurlaube buchen wollen.

    Wir lieben die Freiheit, das Treibenlassen und den Campingstuhl 😉

    Wir wünschen allen Campern eine tolle neue Saison!

  8. Guten Morgen!
    Wir sind zwar Neulinge …Jedoch finde wir das Motto „weniger ist mehr“ treffend! Wir fange genau deshalb mit dem Womo an um mehr das Leben zu genießen…… Weg vom Überfluss und übermäßigem Luxus… mehr in die Natur, wandern und Radfahrern. Lg aus Franken Silvia und Wolfgang

  9. Von wegen Vorurteile über Bord werfen.´Min.50 Jahre Camping zeigen mir und meiner Frau eines auf jeden Fall, je teurer das Mobilheim, desto arroganter ist das Gebaren der Besitzer. Das, was in der Beschreibung angesprochen wird , wie Camping verbindet oder unbekannt zusammenhocken ist aus einer Zeit, in welcher die Diskrepanz zwischen VW Bulli und selbst ausgebautem Fiat Transit
    das einzig unterschiedliche Thema war. So aber zeigt unser jahrelanges Campen mit ,,normalen WOMO,s ,,Kastenwagen einen eklatanten Verlust an qualitativer menschlicher Reife im Zusammenhang mit der Preisgestaltung der Reisemobile. Das aber ist eben auch ein Spiegelbild der sich veränderten Gesellschaft, in welcher,,ICH da Oben,,,Ihr da Unten,, die Maxime schlechthin darstellt. Dem Gauben, dass am Stammtisch alle gleich sind, muss ich auf das Entschiedenste widersprechen. Intoleranz und Arroganz steigen mit Zunahme der Kostenfrage von Womos ins Unermessliche.Pro Jahr sind wir 10-15 mal mit unserem Kastenwagen und Hund unterwegs und genau deshalb schreibe ich dieses und kann behaupten, dass an den Werten wie gefordert nichts oder nur wenig vorhanden ist.Als Prüffaktor meiner Feststellung (siehe oben) genügt es über einen Stell-Campingplatz zu gehen und einfach zu Grüßen. Das Ergebnis ist ein ernüchterndes Erkennen meiner These.

    1. Guten Abend, ausladenden was man 2 Jahre nicht gebraucht hat, daß benötigt man die nächsten Jahre auch nicht. Und wenn man das macht, hat man etwas mehr Platz im Fahrzeug. Nur eines habe ich reichlich ist Besteck. Einparken Teller, Tassen, und Töpfe das reicht. Gäste bringen ihre Gläser, Tassen oder Teller einfach mit. So hat jeder das seine uns nimmt es auch wieder mit.
      Wenn wir klönen gehen, dann nehmen wir unsere Tasse mit.
      Wir finden das gut.
      LG Giesa

  10. Hallo, ich sehe das genauso. Egal mit was und wie man fährt, Hauptsache man ist nett und offen zu allem die einen auf dem Campingplatz begegnen.
    Seine Hilfe anbieten und auch mal Hilfe annehmen und es wird bestimmt ein toller Urlaub.

    1. Das Camper Leben ist eine gute Sache, gemeinsam mit anderen kann sehr schön sein. Es ist empfehlenswert sein Heim für sich zu behalten. Plauschen,
      draußen, so hält man sein Heim sauber

    2. Ich habe noch einen kleinen Nachtrag, ich hatte in bad Bevensen ein Gesundheitliches Problem, es war wunderbar, dass schnelle Hilfe von Camper, die sich auch um meinen Hund 🐕 da war.
      Danke

  11. Diese unterschiedlichen Ansichten umschreiben ich immer mit: „Die Einen schauen, was kann ich noch mitnehmen, die Anderen schauen, was kann ich noch weglassen.“

    Wie so oft gibt es da kein richtig oder falsch – jeder macht es so wie er es mag!

    Ich gehöre zur Spezies, was kann man noch weglassen, wie Du beschrieben hast, ist es für mich einfach toll, zu sehen was man alles nicht braucht, der Konsum bringt mich ja im Alltag schon um…. Aber zu sagen dass die „Anderen“ falsch handeln – wer bin ich denn das zu beurteilen?
    Viel wichtiger ist meines Erachtens der Umgang mit der Natur und den Mitmenschen. Hier kann man jedoch feststellen, dass der Gedanke „Was ist Camping“ weiter geht.

  12. Meine fünf Cent:
    „Das“ einmalige, richtige Camping gibt es in seiner Reinform nicht. Immer wenn einer ohne feste Wohnung Urlaub macht, dann kann man von Camping sprechen. Als Grenzfall würde ich Mobilheime in entsprechenden Parks sehen. Da spricht mancher auch von Camping, aber im Grunde sind das kleine, feste Ferienhäuser. Sie werden eigentlich nicht bewegt und wenn doch, braucht es einen Schwertransport mit Überbreite. Das ist (für mich) dann kein Camping mehr. Während ich das schreibe, fallen mir die Dauercamper ein, die sich quasi festgebaut haben. Kann man das „mobil“ auch noch streichen…?Aber diese haben ja eine feste Wohnung. Hm, ich fürchte, ich muss den Dauercampern das Campen abspreche! 😉

    1. Hallo Patrick
      Wir machen seit 1971 camping, erst im Zelt wo wir für 3 Wochen Urlaub machten.mit allem was dazu gehörte, regen ☔️ Wind, Sturm und Marienkäfer 🐞 plage an der Ostsee. Es war eine schöne Gemeinschaft. Es kam ein woma Gespann Bei starken Regen ☔️, super, so war der Wunsch geboren, so was brauchen wir auch, sparen, 12 Jahre hatten wir dann den Wohnwagen, erst als wir in Rente waren, haben wir uns ein Womo gekauft, und daß haben wir heute noch. Für uns ist es immer camping geblieben, denn alles hat seine Zeit.
      LG Giesa

  13. Hallo zusammen
    Jeder darf doch gerne so verreisen, wie er möchte. Wir persönlich verzichten auf einiges an „Schnickschnack“ – wir haben auch zu Hause kein BUS-System und da benötigt man das unterwegs auch nicht, aber wenn man da Bedarf hat, gerne!
    Wir hatten die letzten Jahre Wohnmobile mit Backofen und den eigentlich nur als Lagerfläche genutzt, er musste lediglich 1x im Jahr und vor dem Verkauf getestet werden. Genauso wurde jetzt beim Wechsel das Equipment geprüftes und man glaubt ja gar nicht, was dann alles keinen Platz mehr benötigt, obwohl man ja mal meinte, dass diese Geräte einem das Leben unterwegs erleichtern;-)
    Wir sind froh, dass wir mit unserem „kleinen“ 3,5 Tonner fast überall hinkommen, daran liegt doch, was wir an Auto brauchen. Und da auch wir heutzutage nicht mehr ohne Strom auskommen, gibt es neben einer 200er Lithium noch eine Powerbank mit Komplettausstattung.
    Wir waren vor 50 Jahren auch mal mit Zelt unterwegs, aber das mit den Campingplätzen war nicht unsere Richtung – 6 Uhr pfiffen die ersten Kessel -also ein Mal…
    Jetzt mit Wohnmobil unabhängig unterwegs sein, das passt uns – da finden wir das was wir suchen -Ruhe.
    Und wir freuen uns, wenn uns so ein voll ausgestattet Nachbar einen Kaffee aus seinem BUS-gesteuertem Vollautomaten anbietet!

    Also – jedem das seine und seid nett zueinander, wir wollen doch alle das gleiche- einen entspannten Urlaub

  14. Hallo Jürgen,
    seit vielen Jahren lese ich deine Artikel und sehe mir gerne deine Videos an. Mich begeistert die Qualität, die du in deine Beiträge hineinlegst. Bei sehr vielen Bloggern vermisse ich leider die Sorgfalt, und meist wird zu sehr das persönliche und nicht das Thema in den Vordergrund gestellt.
    Abonniert habe ich deinen Kanal bereits seit 2020 und konnte auch viel Interessantes für mich entnehmen, ohne erst selbst recherchieren zu müssen.
    Wir (78+76) fahren einen Pössl 2 WIN R plus auf Basis Fiat, den wir uns in den letzten Jahren nach unseren Wünschen, wie Lithium Akku und Trockenrenntoilette, Einschübe im Laderaum sowie viele Kleinigkeiten erweiterten. Hauptsächlich erkunden wir die europäischen Kultur-und Naturschätze und selten länger als 3 Tage an einem Ort. Die Ideen zu manchen Veränderungen stammen auch aus deinen Beiträgen. Danke dafür und weiter so!
    Herzliche Grüße Gerold
    Besserwisser und Nörgler gibt es immer wieder und leider scheinen sie zuzunehmen.

  15. En wirklich schöner, mich sehr berührender Artikel. Vielen Dank dafür.
    Ja, das gemeinsame „Unterwegs sein“ und „Selber machen“ ist doch das, was uns verbindet. Dazu die Kontakte, die immer wieder neu spannend sind.
    Camping ist toll!

  16. Hallo Jürgen, in Köln sagt man einfach „Jeder Jeck ist anders“ und trotzdem akzeptiert man sich gegenseitig. Als neuer alter Camper, jetzt halt auch in der „weißen Ware“ (was für ein unmöglicher Begriff, wir sind doch keine Waschmaschine etc.) stelle ich auch fest, dass es eigentlich keine Rolle spielt, wie man unterwegs ist, es zählt, dass man unterwegs ist und hoffentlich noch viele Jahre genießen kann! Danke auch für die klaren Worte von Dir!

  17. Moin, Moin Jürgen!
    Ich denke, dass der verklärende romantisierte Blick in die Vergangenheit des Camping (wo alles anders und „besser“ war😉) genauso wenig die „Welt der Camper“ beschreibt wie die Karikatur des Gernegroß, der seine super teure „Einraumwohnung bzw. Yacht“ auf Rädern samt Trailer plus PKW + Roller
    spazieren fährt und im wahrsten Sinne
    auf andere Camper
    (herunter-)schaut, für die der „Camping-Gold-Standard“small is beautiful“ ist.
    Inzwischen gibt es ja organisierte Morello-Linergruppen wie es auch „Carthago-Gruppen“ oder „Eriba-Treffen“ gibt, wo man unter GLEICHGESINNTEN oder seines Gleichen ist bzw. bleiben kann.
    Camping ist eben immer auch ein Spiegelbild der heutigen Anspruchs- und WohlstandsGesellschaft. Und die Aufrüstung auf den Campingplätzen spiegelt das eindeutig wieder.

    Zukünftige Generationen werden sich eines Tages vielleicht verwundert die Augen reiben, wenn sie einmal ins Erwin Hymer Museum gehen, um sich mit der Geschichte des Camping auseinandersetzen. Ja, Camping war früher AUCH die Urlaubform für den „einfachen, kleinen Mann“ mit einem schmalen Geldbeutel, für den der Hotel- oder Pensionsurlaub zu teuer war.
    Und hier möchte ich gerne auf ein Lied hinweisen dürfen:
    https://youtu.be/KflbkzFs_gY?si=ntjrY7w8aI3O5fpX

    „Ach, Fräulein, würden Sie mit mir in einem Wohnwagen wohnen?“ Man achte auf den Text😉✌️🎵🎶

    Heute ist Campingurlaub ein teurer Spaß geworden. Ein Blick in die CampingTarife von Plätzen in Kroatien, Italien oder der Schweiz vermitteln das Gefühl, in einem Grandhotel zu sein, denn auf einem Campingplatz zu stehen😂.
    Kurz und gut: unter solchen Umständen findet eine Auslese (Angebot & Nachfrage, Zulassungsboom ect) über
    das Portemonnaie statt.

    Sicher gibt es Ausnahmen, Jürgen. Und Du kannst einen feucht-fröhlichen Abend z.B. mit einem Morello- oder Concordefahrer verbringen. Aber meine bescheidene Erfahrung sagt mir, dass die Zergliederung in Gruppen, die unter sich bleiben (möchten) eher zunimmt als abnimmt. Die Heterogenität der Camper-„Gemeinschaft“ ist phantastisch, aber in gewisser Weise das völlige Gegenteil von Gemeinschaftserfahrungen am Lagerfeuer oder vor dem Zelt 😂.
    „Haste was biste was!“
    Das gilt auch für das Gefühl auf den Campingplätzen im Jahr 2025.

    1. Hallo Mathias!
      Tolles Lied, wäre was für mein Männerensemble 🙂

      Dieses „unter sich sein“ gab es und gibt es immer. Egal, welche Gruppe es dann ist. Aber es gibt genauso viele Gegenbeispiele. Ich finde zum Beispiel das Freiheitsmobiletreffen in Luxemburg dazu ein tolles Beispiel. Von Dachzelt, Selbstausbauer, Expedition, Kasten, Weißware, Luxusliner. Da sind alle dabei und ich hatte nicht das Gefühl, dass hier der Luxus gelebt wird, sondern das Miteinander.
      Gibts Gott sei Dank auch noch

  18. Hallo Jürgen,
    wieder einmal vortrefflich formuliert!

    Wir mögen es deshalb sehr gerne auf typen/marken-unabhängige Treffen zu gehen, wie z.B. das „Freitheitsmobile“-Treffen, da ist alles dabei!

    Als quasi Neucamper (jetzt gerade mal 4 Jahre -früher halt im Zelt/Bully mit Freunden) kann ich jedoch auch sagen, dass die Camper eben ein Durchschnitt der Gesellschaft darstellen, es waren früher schlicht viel weniger? Und das schlägt sich in der Kommunikation und im Umgang nieder: Besonders in Kommentarspalten kann man das beobachten. Ist man anderer Meinung wird beleidigt, diffamiert… Ihr kennt das alles. Gerade Youtuber müssen da viel aushalten – warum nicht einfach nichts schreiben, wenn man es nicht gut findet? Wenn jemand Dinge erzählt die ich nicht unterstütze, schaue ich es mir nicht mehr an und schreibe nicht noch am Ende extra eine Mail, damit ich sagen kann „…wie unnötig“ doch das eine oder andere ist. Die Linie zwischen konstruktiver Kritik oder auch Vertretung einer anderen Ansicht zum einfachen Raushauen einer Provokation ist schnell überschritten. Aber zurück…

    Für mich ist unser einfacher Kasten bereits Glamping pur. Alles, was mir die Sache noch schöner/einfacher macht, nutze ich. Bei jeder Anschaffung frage ich mich, ob dies der Fall ist. Kaffeevollautomat? Nö. French Press (immer mit Bohnen aus lokalen Röstereien!) Klimaanlage? Nö. Im Sommer fahren wir eh nicht in die heißen Länder. Gastankflaschen? Ja! Ein Stück Freiheit und pure Faulheit! CIS Smarthub? Ja, einfach weil es mir Spaß machen würde 😉

    Am Ende bleibt die einfache Bitte: Bleibt empathisch, offen und mindestens höflich. Ja, man wird von grummelig kuckenden Personen seltsam ignoriert. Ja, vielleicht meckert sogar jemand ohne Grund. Aber viel öfter passiert es, dass wir tolle Menschen kennenlernen, manchmal nur für einen Abend, nur ein Smalltalk, aber es kam auch vor, dass wir unseren Freundeskreis wirklich erweitern konnten.

    Mir doch echt wurscht, was/wie und mit welchen Gadgets jemand rumfährt und was jemand unter „echtem Campen“ versteht: Wenn mich die Person nicht zwanghaft von etwas überzeugen will, habe ich bei Campern den gleichen Maßstab wie bei allen anderen Menschen.

    Macht weiter so! Immer wieder eine Freude 🙂

    Beste Grüße
    DeeDee

  19. Super Beitrag, genauso soll Camping sein. Wir haben uns schon zweimal ein Wohnmobil gemietet und hatten das Gefühl immer dazu gehört zu haben. Nun wollen wir 2026 uns auch ein eigenes Wohnmobil kaufen und sind von einer Größe von 7.40m auf 6.00m gekommen. Haben uns die Frage gestellt , was ist wichtig und was braucht man nicht unbedingt. In deinem Beitrag waren auch wichtige Tipps dabei. Ich wollte ein dickes Lob an all deine Beiträge richten. Ich habe sie abonniert und verfolge und lese sie alle. Freue mich immer schon auf den nächsten. Also ich bleibe dir freu. Bleib gesund und munter. Gruß Thomas61 aus dem Schwarzwald

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