2016-05-02_11-12-24_Pfalz__MG_0088-1600Wir stehen die Nacht frei. Mitten im Wald. Ganz alleine. Als die Sonne untergegangen ist, wird es stockdunkel. Kein Flugplatz wie bei uns im Rhein-Main-Gebiet und keine Großstadt erhellen den Nachthimmel. Der Mond bleibt auch aus und die Sterne reichen nicht aus, um den Wald auch nur ein klein wenig zu erhellen. Unheimlich?
Grandios!
Ein Auto erscheint an unserem Parkplatz und verschwindet rasch wieder. Wahrscheinlich haben wir einem Liebespärchen die Nummer verdorben.

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Die Nacht bleibt extrem ruhig. Da ja auch kein Handy geht, stört kein Gebimmel und Gebrumme. Erst als wir nach dem Frühstück wieder in ein belebtes Pfälzer Tal kommen, holt uns die Wirklichkeit ein: Ding-Dong und Brumm Brumm am laufenden Band.
Wir tuckern langsam durch die Täler und fahren in Richtung Hammersbergerhof. Die große Straße zweigt ab und der kleine Weg erscheint uns doch sehr klein. Sind wir noch richtig?
Ein Auto hält neben uns und der nette Herr fragt uns im breitesten Pfälzer Platt, wo wir hin wollen. ‚Hier soll ein Aussichtsturm stehen, der Luitpoldturm!‘
‚Jo, einfach mir nach und wenn ich blinke, auf den Parkplatz fahren‘
Wir fahren hinter dem kleinen Jeep her und nach einigen Kilometern blinkt der nette Mann. Wir fahren auf den Parkplatz und der Pfälzer kommt zu uns zurück: ‚Ihr könnt auch an die nächste Parkbucht fahren, das ist noch näher‘
Aber nein, wir wollen uns ja die Beine vertreten. So sind die Pälzer – einfach urig nett!

 

Im Wald immer den kleinen Wanderweg entlang, geht der Weg zum Teil steil bergan. Es ist warm und der Himmel blau, der Wald ganz frisch grün. So schön kann die Pfalz sein.
Nadja fragt noch, wo denn hier ein Turm sein soll, als er direkt vor uns auftaucht. Wir hatten ihn viel kleiner erwartet und  sind schnell begeistert. Am Fuß wurde vor einigen Jahren ein Raum angebaut, den man als Kaminzimmer und Grillhütte nutzen kann. Genial!

Wir steigen den Turm hinauf (164 Stufen) und unsere Begeisterung kennt kaum noch Grenzen. Pfälzer Wald soweit das Auge reicht! Kaum ein Haus, kein Lärm. Ruhe, Vogelgezwitscher. Traumhaft!

Nach einer Stunde fahren wir weiter zum Trifels.

Vor über zwanzig Jahren wollte ich dort einmal klettern, heute will ich Nadja die stolze Burg zeigen.

Vorher aber müssen wir noch entsorgen und einkaufen. Und dabei entdecken wir die tolle Altstadt von Annweiler – und das sehr leckere Eis des Eis-Werks (Empfehlung!!!)


Die Altstadt ist wirklich sehenswert und man sollte sich viel Zeit nehmen, an den Bächen vorbei zu den Mühlrädern zu wandern. Wie das früher wohl bei den Gerbern so war? Wenn einem die Felle davon schwammen? Ein kleines Museum erzählt die Geschichte des Trifels. Dort wollen wir als nächstes hin. Lohnend ist auf dem Weg auch ein Besuch der Kletterer-Hütte – leider ist montags Ruhetag. Auf der anderen Straßenseite geht es übrigens zu einem mächtigen Kletterfelsen. Wer also mal echte Pfälzer Kletterer sehen will: Hier hinauf!

Am Parkplatz unterhalb der Burg machen wir erst einmal Pause und steigen dann der Burg entgegen. Bis 17:30 h ist im Sommer geöffnet – wir sind spät und eilen uns. Die Burg ist zwar nicht authentisch und nicht mehr mit der Burg, auf der König Richard Löwenherz gefangen gehalten wurde, zu vergleichen – aber sie wirkt, wie man sich eine mittelalterliche Burg vorstellt. Noch dazu aufgrund der Lage für die damalige Waffentechnik absolut uneinnehmbar.

Wir nehmen uns die Zeit in die alten Epochen einzutauchen und wieder einmal macht sich unsere Terra X Leidenschaft bezahlt.

Später suchen wir einen Stellplatz. Der in Annweiler bekommt nicht mehr lange die Abendsonne ab. Auf einem Parkplatz an einem Sportplatz heißt man uns nicht willkommen. Und die beste aller Ehefrauen findet dann einen genialen Stellplatz bei einem Winzer in St.Johann bei Albersweiler.

Der Senior vom Weingut Hahn-Hof begrüßt uns persönlich und erst nach einer ausgiebigen Weinprobe – lohnt sich sehr: der Mann ist ein Quell an Geschichtchen und Anekdoten – kommen wir zum Abendessen. Und genießen natürlich seinen guten Kerner und die noch bessere Scheurebe!

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