Tour de Weihnachtsmarkt: Rothenburg ob der Tauber

Noch so ein Weihnachtsmarkt, den wir seit Jahren auf userer To-Do Liste haben: Rothenburg ob der Tauber – der Touristenmagnet schlechthin und dann an historischer Stätte auch noch ein großer Weihnachtsmarkt. Das muss einfach gut sein!

Gesagt und ab auf die Landstraße. Durch denn tiefsten Odenwald auf kleinen und kleinsten Landstraßen. Erst kommen tiefe, dunkle Wälder, dann geht es in die Höhe. Die Bäume sind leicht gefroren, ein weite offene Landschaft liegt vor uns, die erst durch die Tauber wieder durchschnitten wird. Lieblich liegen die Täler vor uns. Kleine, aufgeräumte Dörfer laden zum Verweilen ein. Wir werden sicher wiederkommen, aber heute zieht es uns zu Glühwein und glitzernden Lichterketten.

In Rothenburg finden wir keinen Platz auf den Parkplätzen 2 und 3 und landen am Rand eines Sportplatzes. Kein echter Nachteil, denn bis zu Altstadt sind es nur wenige hundert Meter.

Und schon am ersten Tor tauchen wir in die Vergangenheit ein. Die Sonne ist untergegangen, der Mond steht über der Stadtmauer und wir verstehen plötzlich, warum man dann im Mittelalter die Tore fest verschloss. Der Graben und die Gebiete davor liegen schon im Stockdunkel. Wer weiß, wer sich da nachts anschleicht.

Aber wir sind im jetzt und hier und die Straßenlaternen leuchten uns gelb entgegen und am Ende der Straße tauchen schon die ersten Marktstände auf. Als es nach Glühwein riecht und uns die ersten Japaner umrennen, sind wir angekommen: Der Reiterlesmarkt! Noch vor dem Weihnachtsmann feierten die Germanen den Reiterle.

Heute feiert ihn eher Käthe Wohlfart mit ihren zahlreichen Häusern und Ständen. Überhaupt ist der Markt sehr kommerziell, wie alles in Rothenburg. Das macht den Markt nicht weniger sympathisch. Es gibt überall etwas zu sehen und zu bestaunen. Die Menschenmenge wogt durch die Gassen und irgendwann hatten wir aufgehört, die unterschiedlichen Sprachen zu zählen. Viele Nationen kommen hier vorbei und freuen sich am bunten Trubel und genießen bei -5 Grad einen heißen Glühwein. Oder wie an einem Stand am Reiterlesmarkt: Kinderpunsch!
Extrem viele bestellen Kinderpunsch. Ich bin ehrlich erstaunt. Sind hier Busse mit Guttemplern anekommen?
Nein, lacht mir eine Standfrau entgegen: Da kommt je nach Geschmack etwas hinein. Und so bestellen die Damen nebenan Kinderpunsch mit Amaretto, Ein Herr daneben mit Rum und so fort.
Warum das nicht mit Glühwein geht, erschließt sich uns nicht, ist aber offenbar hier der Renner.

In Käthes Häusern packt mich dann das leichte Grauen, Menschenmassen schieben sich an den Regalen vorbei. Für die  Weihnachtswelt muss man sogar vor der Tür anstehen – oder man kommt einfach wieder, wenn die Bussreisenden Rothenburg verlassen haben, ab 18 Uhr wird es spürbar leerer.

Gegen 20 Uhr ist Schluss. Der Weihnachtsmarkt schließt, wir wandern zum Wohnmobil zurück und wagen einen erneuten Versuch, um auf den ausgewiesenen Stellplätzen zu landen und haben Glück und finden einen Platz, der zuvor von PKWs blockiert war.

Rothenburg ob der Tauber Weihnachtsmarkt
Rothenburg ob der Tauber Weihnachtsmarkt

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