Lohnt der Kauf eines Wohnmobils, wenn man berufstätig ist?

Die letzten Tage war es bei uns, was das Wohnmobil angeht, etwas ruhiger. In unserem Dorf war Kerb und an vier Tagen herrscht Ausnahmezustand. 
Da bleibt in den Wochen davor keine Zeit für eine Fahrt mit dem Wohnmobil.
Berufsbedingt kommen wir und die meisten von euch nur am Wochenende und im Urlaub dazu, das Wohnmobil zu nutzen.
Und Familie, Freunde, Feste, Vereinsleben kürzen noch einmal die Anzahl der Wochenenden massiv ein, an denen man mit dem Wohnmobil losziehen kann.
Und wenn man das Wohnmobil nur für die wenigen Wochen Urlaub im Jahr nutzt, dann muss man sich schon fragen, ob sich das für einen rechnet. 

Vielleicht geht euch das auch so, dass man Mittwochs davon träumt, am Freitag durchzustarten. Aber dann sind da alte Freunde, die Eltern, die Kinder. Ein wichtiger Termin und man kommt doch nicht los.
Oft höre ich auch: Das Packen hindert mich am losfahren. Bis alles gerichtet ist und aufgefüllt und eingekauft und eingeladen – da bleiben wir am Ende doch lieber daheim.

Die Sehnsucht ist groß: RAUS!
Und doch behindern wir uns oft selbst.

Am Ende muss man sich dann schon fragen: Lohnt sich ein Wohnmobil überhaupt, wenn ich nur im Urlaub damit weg fahre?

Familie und Freunde sind wichtig und gehen vor. Aber man kann trotzdem sein Wohnmobil mit ein wenig Planung und Vorbereitung besser einsetzen:

1) Sucht euch freie Wochenenden im Kalender und markiert euch diese, wie einen Urlaub: Eine feste Vereinbarung: Wir fahren an diesem Tag weg.

2) Nein sagen lernen: Manchmal muss man Freunden und Familie für eine Einladung absagen.

3) Eurer Wohnmobil ist immer bereit:
Ein paar Klamotten, der Pyjama, Zahnbürste und einige Lebensmittel sind immer im Wohnmobil, Gas und Wasser aufgefüllt. Dann kann man spontan los und muss nicht erst viel packen. Einen Supermarkt, um weitere Lebensmittel zu kaufen, findet sich immer

4) Nicht vom Wetter abhängig machen:
Oft ist das Wetter am ‚Packtag‘ gar nicht schön und man fährt am Ende gar nicht los.
Auch bei Regenwetter holt man sich im Wohnmobil Erholung. Und oft ist das Wetter besser, wie es angekündigt wurde.

5) Keine Fernziele für ein Wochenende planen:
Hunderte von Kilometern über die Autobahn für den Wochenendtrip sind gar nicht nötig. Erstaunlich, was man in 30 – 50 Kilometer Umkreis an schönen Plätzen finden kann, die ein Wochenende zum Highlight ohne Stress machen können.

6) Sich nicht zu viel vornehmen!
Keine Ziele, die man abhaken muss, kein fester Zeitplan für die wenigen Tage. Sich einmal treiben lassen. Vielleicht sogar das eigentliche Ziel gar nicht erreichen, weil man schon vorher einen schönen Flecken entdeckt hat. Warum nicht einfach bleiben?

Wenn es trotzdem nicht klappt, und ihr einfach immer etwas anderes zu tun habt, dann verzweifelt nicht.
Es gibt Zeiten im Leben, da kommen immer unvorhergesehene Dinge dazwischen. Manchmal ist es wie verhext: Krankheiten, Unglücksfälle, Unwohlsein.
Irgendwann kommt der Freitag, an dem ihr wieder weg kommt – und das freie Leben im Wohnmobil, an nur einem Wochenende, kommt einem dann noch wertvoller und viel länger vor.

Wir sind in den letzten Jahren oft nur 20 – 30 km gefahren: In den Odenwald, in die Wetterau, an den Rhein. Und oft waren diese Tage so wertvoll, wie ein ganzer Urlaub.
Wir stehen dann gerne auf kleinen Camping- und Stellplätzen, fragen einen Bauern oder nutzen einen Wanderparkplatz.
Wasser , Strom und Gas reichen allemal für drei Nächte und für die Toilette haben wir eine zweite Kassette dabei, um unabhängig von der Entsorgung zu sein.

Solange man berufstätig ist, muss man sich seine kleinen Fluchten immer wieder aufs Neue erkämpfen – aber es lohnt sich.  Oft auch bei nur einer Übernachtung!

Wie macht ihr das? Schreibt uns doch einfach in den Kommentaren, wie ihr eurer Wohnmobil häufiger nutzt.

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8 Antworten

  1. Moin

    Unser Womo steht immer fahrbereit im Hof. Klamotten für 3-4 Tage, bissl Futter und das nötigste sonstige wie Zahnbürsten/-creme usw ist immer drin, das Klo gerichtet und Wasser sowie Diesel getankt.
    Wir fahren aber auch fast jedes Wochenende für mindestens einen Tag weg, sofern es klappt auch gerne von Freitag Abend bis Sonntag spät.
    Alleine das Gefühl, wenn man aus dem Fenster schaut und sieht, das man könnte wenn man wollte, ist unbezahlbar.

    LG Theresa und Christian

  2. Moin.
    Wir fahren an den Wochenenden meist los. Wasser ist schnell aufgefüllt, ein Supermarkt findet sich auf dem Weg. Für 3-4 Tage ist immer alles im Womo.
    Wenn wir uns mit Freunden treffen, fahren wir auch häufig mit dem Womo, fahren danach nicht nach Hause, sondern noch irgendwohin.
    Wir sagen immer: „Wir sind nur zu Hause, wenn wir arbeiten müssen!“ Es gibt sehr schöne Orte und Landschaften, die nicht weit weg sind von zu Hause.

  3. Hallo, danke für den guten Beitrag….. wir sind seit Januar auch Wohnmobil Besitzer und möchten auch jedes Wochenende nutzen um raus aus dem Alltag zu kommen.
    Wir lieben die Quality Time die uns das Mobile Heim schenkt.
    Es steht immer gepackt im Hof, nur Bettwäsche und wir steigen ein 🙂

    Gute Fahrt euch allen, Lina

  4. Mal ne Frage an die Gemeinde:
    Wie macht ihr das mit dem Wasser? Wenn wir heim kommen, lege ich immer alles trocken – heisst: Tanks leer und leitungen auch.
    Ich hab sonst Bedenken, dass 3 Wochen später das abgestandene Wasser Keime und verschimmelte Leitungen verursacht.
    Wie lang lasst ihr den Tank denn halbvoll stehen? Ich trau mich das bislang nicht.
    Gruß rene

    1. Bei drei Wochen Pause mache ich kein Wasser raus.
      Bei mir ist Wasser das ganze Jahr im Tank. Vor dem großen Sommerurlaub wird gereinigt und im Dezember, wenn wir mehrere Wochen nicht fahren, winterfest gemacht.
      Und im Winter immer für die Fahrt gerichtet.
      Ab März, wieder gefüllt usw.

    2. Da wir das Wasser im Tank grundsätzlich NICHT als Lebensmittel verwenden, bleibt es drin. Auch ohne Chemie.
      Wasser das den Mund berührt kommt IMMER aus der Flasche. Auch Kaffe und Zahnputzwasser!
      Hat sich bei uns in allen Ländern und unter allen Umständen seit 40 Jahren bewährt.
      Kein Motezuma hat sich an uns ran getraut.
      Einzig zur Winterpause ist mal groß reine machen. In der Halle bleiben die Tanks immer offen damit sie abtrocknen können.

    3. Moin

      Beim nach Hause kommen im Sommer, machen wir den Wassertank immer knallvoll, denn je weniger Sauerstoff und offene Oberfläche vorhanden ist, desto weniger Bock haben unerwünschte Lebewesen darauf. Wenn es länger als 2 Wochen dauert, bis wir wieder weg kommen, lassen wir halt mal eine halbe Stunde die Wasserhähne laufen und befüllen neu. Im Winter ist natürlich nach dem Zuhause ankommen alles leer, bei Minusgraden haben aber Bakterien eh kaum noch Lust auf Vermehrung 😉

      LG Theresa und Christian

  5. Hallo,ein Lob für den tollen Beitrag,auch wir haben unsere Luna immer gepackt,haben dazu einfach einige Dinge doppelt.Betten sind immer gemacht,im Bad bleiben alle Sachen drin,Klamotten werden gewaschen und sind wieder in den Schränken.So sind wir jedes Wochenende unterwegs,genau wie du schreibst es reichen schon 25 km,aber im Womo aufzuwachen,das ist Urlaub.

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