Aus Händlersicht: Ist der BOOM vorbei ?!

Da nimmt sich ein Händler meinen Marktbericht vor und kommentiert ihn.
Soweit nichts schlimmes.
Aber natürlich eine Herausforderung.
Denn manch gewagte These kommt so auf den Prüfstand und Philipp Anderer von GÜMA Wohnmobile & Caravan
nimmt kein Blatt vor den Mund und redet Tacheles: Wie lief und läuft das bei einem Händler.
Und das ist erfrischend ehrlich:

Hier findet ihr den Güma TV Film:

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Um es gleich zu sagen:
Hier ist nichts abgesprochen, wir kennen uns nicht einmal.
Zwar ist weder das schöne Wertheim am Main, noch Mannheim weit von unserem Heimatort entfernt, aber wir hatten bislang noch nicht das Vergnügen, uns kennen zu lernen.
Philipp hat mich nur kurz vor der Veröffentlichung des Videos darauf aufmerksam gemacht und so habe ich ganz gespannt gestern das GÜMA TV Video angeschaut.
Ich habe es oben eingebunden, am besten schaut ihr einmal hinein – und entweder vorher oder nachher unseren Marktbericht anschauen.

Marktbericht 2023:

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GÜMA ist ein großer Wohnmobil und Caravan Händler in Mannheim und Wertheim, der seit über 34 Jahren eng mit seiner Kundschaft verbunden ist. Zumindest lese ich das aus den vielen Kommentaren unter den Videos des eigenen YT-Kanals GÜMA TV.
Als Familienunternehmen mit 70 (!) Mitarbeitern kennen sie den Campingmarkt mit allen Höhen und Tiefen und daher ist es sehr spannend zu erfahren, was die Profis über meine, manchmal doch sehr plakativen Aussagen denken.
Nein, nicht nur denken, sondern auch sagen – und dabei auch erzählen, wie es derzeit am Markt und unter Händlern so läuft.

Eins ist mir schon einmal aufgefallen und das habe ich mir gleich für den nächsten Marktbericht gemerkt:
Wird zu Beginn eher verneint, dass mancher Händler durch die gestiegene Zinsen Probleme bekommen könnten, wird das im Film später mehrfach bestätigt.
Wer keine kräftige Kapitaldecke hat, sozusagen in den letzten Jahren nicht viel Speck angesetzt hat, der wird in den kommenden Monaten und Jahren mit den Banken ringen müssen. Und für manchen dürfte das schnell, sehr eng werden. Gut, wer dann, wie GÜMA eine treue Kundschaft hat und allein durch seine Größe punkten kann!

Phillipp erwähnt mehrfach, dass ich die Kundenbrille auf habe, und das ist natürlich so: Denn mein Blick auf das Geschehen ist zwar das eines unbeteiligten Dritten und auch nicht aus Bankensicht, stehe ich doch viel mehr auf der Seite des Konsumenten, der aber auch die Nöte und Anforderungen an den Handel erkennt.

Spannend finde ich das GÜMA TV Video auf jeden Fall, auch wenn wir nicht in allen Dingen einer Meinung sind, bestätigt es doch die Tendenz und die Trends des Marktes in einer Weise, wie es die Dachverbände nie aussprechen würden.
Und dafür gibt es ein dickes: Dankeschön GÜMA!
Bei euch kann man sich als Kunde gut aufgehoben und fair behandelt fühlen.

Und vielleicht noch eins für die, die es nicht wissen:
Ich bin von Beruf Banker, arbeite als Wertpapierspezialist, leitete jahrzehntelang die Produktauswahl, betreute Millionäre, stark verbandelt in der Volkswirtschaft, hielt monatlich Vorträge und Telefonkonferenzen zu Aktien und Wertpapierthemen, steckte in allen Crashs seit 1987 mittendrin. Heute bin ich Eigenhändler einer größeren Sparkasse und greife auf viele volkswirtschaftlichen Themen und Analysen zurück oder nerve befreundete Analysten, bis auch sie sich mit dem Thema Camping beschäftigen und mich mit den gezeigten Charts beglücken.

 

Picture of Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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6 Responses

  1. Warum spricht eigentlich keiner das Dieselgeschummel an was in meinen Augen auch zu dieser Misere geführt hat. Gerade oben besagte Firma hatte mir auf Grund ‚kein oder nicht funktionierendes AGR‘ ein unterirdisches Angebot für meinen Ducato Kasten gemacht zur Inzahlungnahme … Dabei haben die selbst solche Schummelfahrzeuge verkauft und ich wollte auch noch richtig zuschlagen beim Neufahrzeug (ca 120.000 NP). Also finde ich den Heiligenschein der hier über diese Firma gespannt wird, etwas übertrieben.

  2. Lieber Jürgen, wir mögen Deine Art der Darstellung und sehen auch gerne und häufig Deine Blogs an. Der Blick aus Nutzersicht ist wichtig. Als Neu-Camper mit eigenem Wohnmobil hast du uns wichtige Impulse gegeben (aktuell bei der Suche nach einer Trockentrenntoilette aus dem Nachbartort Schwieberdingen). Bleib so!

  3. Hallo, danke ert einmal für den Bericht und auch das eingebettete Güma Video… sehr ehrlich und wissenswert…
    Als jahrelanger „mobiler Reisender“
    (insgesamt so über 40 Jhren), angefangen mit Fahrrad/Zelt über Wohnwagen bis hon zum Wohnmobil kann ich für mich behaupten mich ziemlich gut in diesem Metier auszukennen.
    Zwr habe ich hier keine solch tiefgründigen Facts wie du, als Banker und ich sehe dieses auch „nur“ durch die Brille eines Konsumenten, aber was sich hier als fachkompetent und als Hersteller und Händler/Werkstatt so etabliert hat ist schon fast als grotesk zu bezeichnen…
    Eigene und mitgeteilte Erfahrungen zeigen, dass es auch bei scheinbar seriösen und jahrelang existierenden Firmen starke Schwankuu bei Qualität und Service gibt, vom Preis mal ganz zu schweigen….
    Da wird man als Kunde eines etwas in die Jahre gekommenen Mobils eben nur mir der letztendlichen Option eines „Austausches/Neukauf“ konfrontiert, statt vorhandene Mängel auch mal im sorgfältig durchgeführten Service zu lösen… klar ist lohnenswerter, als fummelige Reparaturen…
    Aber ehrlich ein Wohnmobil, welches man damal…?? zu Preisen von 35-60TM erworben hat ist doch kein Gegenstand, gleich eines Wegwerfartikels, jedenfalls nicht für mich und sicherlich auch einen großen Teil der Szene…
    Ja klar es gibt auch verschiedene finanzielle Sparten, aber mit wirklichem Camping hat das meiner Meinung wenig zu tun…
    Was mich jetzt wirklich auch nervt, ist, daß es bei vielen Herstellern und leider auch Händlern sehr sehr wenig Fachkompetenz zu scheinen gibt, die wirklich Ahnung von der Materie haben…
    siehe die magische 3,5to Regelung u d die mit Toleranzen tatsächlichen Gewichte, Lage von Armaturen, Gasflaschenthema noch überhaupt nicht geregelt… und das in Europa…??!?!
    Hier wäre eine stärkere Einflussnahme der Händler im Sinne der Kunden auf die Hersteller nicht fortlaufend eigentlich nicht vetkaufbare Mobile auf den Markt zu werfen…
    Auch eäre ich der Meinung, dass u ser stark Lobbybehaftete Gesellschaft sich auch mit den Betreibern/Gemeinden in Verbindung zu setzen um starkem Wuchern mit den raren Platzangeboten einen Riegel vorzuschieben…
    Warum in aller Welt muss ich für einen Schotterplatz/Wiese ohne jeglichen Komfort über 20Euro zahlen und bei Nutzung von diversenMöglichkeiten diese zu teils horrenden Preisen hinzufügen…
    Dann noch die sogenannte Kurtaxe, die eigentlich nur eine zusätzliche Raubsteuer ist….
    Denn das Gefährt welches man ja durch die Gegend rollt hat ja mittlerweile den Standard einer Unterkunft, also ist der gemeine Parkplatz der hier missbraucht wird um Kasse zu machen…
    Es wäre somit wirklich wünschenswert, wenn alle sich um eine anständige Regelung bemühen würden

  4. Zur angesprochenen „Kastenwagenschwemme“:
    Wäre mal interessant rauszufinden, wieviele „B-Führerscheinler“ in die 3.5 to Falle getappt sind oder von Händlern reingequatscht wurden und deswegen wieder verkaufen wollen/müssen. Ein Ducato, o.ä. – Kasten ist nunmal ohne Schikimiki schon über 3 to ( wenn man mal davon ausgeht dass man nicht mit 20 ltr Wasser, nicht nur 1 Alu Gasflasche und einem zu 90% gefülltem mickrigen 60 ltr Dieseltank in den Urlaub starten will. Teilweise werden die ja mittlerweile schon ohne Markise angeboten um das Gewicht zu schönen. Und mit 60 ltr Dieseltank, für Raucher ganz gut, die können zum Schmauchen öfter anhalten zum Tankstopp (glücklicherweise kann man bei den meisten Ducatos und Jumpern, den Tank relativ leicht vergrößern). Uns wurde damals vor Jahren als Newbies ein Kasten angeboten, der sage und schreibe 3,3 to (fahrbereit) auf die Waage gestemmt hat. Für eine Durchschnittsfamilie mit 2 Kids (die durften damals noch mit ;:) ) muss man auf Einiges an Zusatzkomfort verzichten, um unter 3,5 zu bleiben, sonst wird es peinlich wenn man kontrolliert wird. Ich darf gsd noch 7,5 to fahren und somit konnten wir dann unseren neuen Vollintegri ohne Pein auflasten lassen, Tank vergrößern, mehrere Batterien rein, Kaltmachmaschine aufs Dach, große Markise, Wechselrichter und und und … das macht dann Spaß, wenn man beim Gewicht nicht jede Flasche Bier mitrechnen muss.

  5. Hallo zusammen,

    zunächst mal vielen Dank für den Beitrag und die Verlinkungen der Reaktion eines Händlers hierzu.

    Als Interessent für das erste eigene Wohnmobil verfolge ich die Situation mit großer Neugier – vermute aber, dass der „Crash“ an dieser Stelle erst nächstes oder gar übernächstes Jahr kommen wird. Aktuell ist das Interesse trotz der utopischen Preise für Mobile wie auch Stellplätze noch hoch – zumal viele das Invest in den eigenen Camper erst vor kurzem getätigt haben. Da nimmt man die hohen Folgekosten für den Urlaub noch zähneknirschend in Kauf und stößt das neue Mobil nicht gleich wieder ab.

    Nach dem 2. oder 3. Urlaub für viel Geld auf einen überfüllten Platz sowie den ersten Folgekosten für das Gefährt wird sich das aber nach und nach drehen und der Gebrauchtmarkt wird überschwemmt werden von Fahrzeugen. Diesel-Gate und Spritpreise werden ihren Teil ggf. auch mit beitragen.

    Dann reduziert sich die Klientel auf dem CP wieder auf diejenigen, die im Campen nicht nur eine vermeintlich günstige Alternative gesehen haben sondern auch zu höheren Kosten die Vorteile eines solchen Urlaubs schätzen.

    Bis dahin übe ich mich in Geduld und werde im Herbst noch einmal mieten – bei dem Neuwagenüberangebot werden viele Händler auch über diese Schiene versuchen den Nachfragerückgang zu kompensieren.

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