Was kann die neue Thetford? Jetzt im Test!

Spätestens wenn der größte Player am Markt ebenfalls ein Produkt anbietet, hat es eine Nische geschafft sich zu etablieren.
Das Thema Trenntoilette ist spätestens jetzt für die breite Masse der Camper alltagstauglich.
Spät, aber nicht zu spät hat nun Thetford eine eigene Trenntoilette konstruiert und stellt sich dem Wettbewerb.
Was kann die neue Trenntoilette von Thetford?
Worin unterscheidet sich das Konzept und wie schlägt sie sich dann im Alltag.
All das können wir nun klären, denn durch das Vorserienmodell haben wir die Möglichkeit die neue Toilette von Thetford auf Herz und Nieren zu prüfen.

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Trenntoilette

Urin und Fäkalien werden bei einer Trenntoilette getrennt.
Der Urin landet in einem Kanister oder einem Tank, die Fäkalien in einem Eimer.
Manche Anbieter bieten Rührwerke an und betonen die Trocknung der Fäkalien und das Unterrühren von Streu oder Kokushumus. Da verhindert Gerüche. Kompostieren durfte bei der Kürze des Leerungszyklus bei den meisten Wohnmobilen kein Thema sein – in Gartenhäusern o.ä. durchaus interessant.
Meist wird heute der Fäkalieneimer mit einer Tüte benutzt (es geht auch ohne). Dann ohne Rührwerk. Die Tüte wird im Hausmüll entsorgt.
Die Dauer der Entleerung des Eimers lässt sich weiter verlängern, wenn man das Toilettenpapier getrennt sammelt. Für uns Deutsche ungewöhnlich, im Ausland regelmäßig Alltag ist das nur eine Sache des Umgewöhnens.
Aus Erfahrung empfehlen wir einen Ventilator, der mögliche Gerüche nach außen bringt, einen Unterdruck erzeugt und so verhindert, das Gerüche ins Wohnmobil dringen.
Wir verwenden als Einstreu Kokoshumus, günstig im 10er Pack und der erdige Geruch ist angenehm. 
Bei uns riechen die Fäkalien daher überhaupt nicht. Und auch der Urin ist nicht zu riechen.
Entleerung: Wir entleeren täglich unseren Urinkanister und alle 7 bis 10 Tage den Fäkaleimer.
Bei entsprechend großen Trenntoilette waren das bei uns auch schon mal drei bis vier Wochen.

Braucht jeder eine Trenntoilette?
Unsere Antwort lautet eindeutig: Nein!
Wer regelmäßig auf Stell- oder Campingplätze geht, benötigt keine Trenntoilette!
Die Entsorgung der Wassertoiletten ist einfach und mit einer Ersatzkassette im Gepäck konnten wir bis zu vier Tagen auch autark stehen.

Thetford Trenntoilette

Thetford bringt eine komplette Trenntoilette (S-Serie) und ein Umrüstkit (SK-Serie) auf den Markt. Beide Neuheiten basieren auf den Thetford-Cassettentoiletten C220 und C260 in der S-Version. Mit SK220 und SK260 lässt sich die Kassettentoilette in eine Trenntoilette umwandeln.
Wie das geht werden wir uns zu einem späteren Zeitpunkt anschauen.
Die vollständigen Trenntoiletten S220 und S260 können von Erstausrüstern oder Selbstausbauern installiert werden.

Details zum Volumen des Kanisters und des Fäkalieneimers stehen noch aus.
Eigene Messungen haben für den 
Kanister 8 Liter (siehe Bild: 10x 0,75 Liter Flaschen plus eine halbe Flasche)
Fäkaleimer ca. 8-9 Liter ergeben.
Da unsere Toilette ein Vorserienmodell ist, können die Daten sich noch ändern.

Umbau-Kit

Ob der Umbau so einfach, wie im Reklamefilm von Thetford funktioniert, können wir derzeit nicht beurteilen.

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Was uns schon aufgefallen ist.

Der Urin läuft durch einen Schlauch von der Schüssel in den Tank. Dieser Schlauch ist länger und läuft in Windungen, damit die Toilette gedreht werden kann.
Ein Drehen um 360 Grad ist nicht möglich und beim Drehen über 90 Grad sollte man bedenken, dass der Schlauch gegebenenfalls am Rande des Fäkaleimer auftauchen kann oder, wenn man das regelmäßig weit dreht, stark belastet wird.
Der „Spiral“-Schlauch ist empfindlich, aus sehr dünnen Material. Festere Stoffe dürften sich in den Wellen anlagern.
Insbesondere bei Scheidenzäpfchen oder ähnlichen Medikamenten, wird zu Problemen führen. Dies betrifft sicher nicht viele Frauen, aber wer betroffen ist, sollte den Schlauch regelmäßig versuchen zu reinigen.
Die patentierte Halterung ist wackelig am Gehäuse befestigt. Hier sollte man bei herausgenommenen Kanister vorsichtig sein, um das Material nicht zu überfordern oder abzubrechen.
Die Öffnung zum Fäkaleimer ist erfreulich groß und es ist gelungen, den Sichtschutz nach unten abklappbar zu öffnen. Nadja hat aber gleich zu Bedenken gegeben, dass Fäkalien, die dann am Rand der Klappe herunterfallen und die Klappe treffen, unschöne Streifen hinterlassen dürften. Der Praxistest dazu wird uns nähere Erkenntnisse liefern.

Nachtrag: Thetford hat mir noch folgende Information geliefert:

„Die Toilette kann in allen Sitzpositionen benutzt werden, 180 Grad links und rechts herum. 360 Grad ist kein Gebrauchswinkel. Wir können ( …im Video…) sehen, dass der schwarze Schlauch ein wenig in der Halterung verschoben ist. Dies blockiert die Drehung in eine Richtung. Dies ist bekannt und wird bei den Serienmodellen behoben!

Bezüglich Ihrer Bemerkung zur Belüftung:

Das VENTilator-Kit kann an der Innenseite der Tür installiert werden. Saugt die Luft aus der Toilette an und bläst sie durch Filtermaterial nach außen. Wie ähnliche Entlüftungsbausätze.

Der Entlüftungssatz wird ab September dieses Jahres für alle Toiletten erhältlich sein.“

 

So geht es weiter

Ich baue nun die Toilette ein und wir werden sie schon kommende Woche auf der Abenteuer Allrad das erste Mal längere Zeit testen können.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir einen Vergleich der verschiedenen System in einen Film und Blogbeitrag packen, das dürfte aber noch ein wenig dauern.
Solltet ihr nun Anmerkungen und Fragen haben, würde ich mich über eine Mail oder einen Kommentar sehr freuen!

Picture of Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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7 Antworten

  1. Hallo Jürgen,
    Danke für Dein Video zur neuen Thetford Trenntoilette.
    Meine Frage: wie viel Platz braucht man hinter der Trenntoilette um den Behälter mit dem Beutel heraus zunehmen?
    Dazu muss doch die Toilette beweglich sein?!
    Danke und VG
    Andreas

  2. Mal wieder ein guter Beitrag, der eine interessante Lösung vorstellt. Kompliment dafür.
    Löblich von Thetford, dass dass es nicht nur einen Komplettumbau, sondern auch einen Umrüstsatz geben wird. Damit wird die Umrüstung nicht nur deutlich einfacher, sondern auch günstiger als der Austusch der kompletten Toilette. Ein Schnäppchen ist aber auch der Umrüstsatz nicht. Für etwa den gleichen Preis gibt die komplette „Standard C260“ und für ein paar Euro mehr sogar die Keramikversion. Dennoch wird Thetford damit Marktanteile erringen können und das Leben den Mitbewerbern schwerer machen.

  3. Saubere Idee von Thetford endlich auch eine TTT auf den Markt zu bringen.
    Vielleicht folgt ja auch noch eine Variante als Banktoilette.

    Wir nutzen schon seit 2 Jahren eine TTT von Airhead und sind damit sehr zufrieden. Im Fäkaltank nutzen wir Kokosfasern und rühren mit dem Rührwerk nach dem Geschäft 3-4 mal durch. Dadurch wird der Stuhl von den Kokosfasern umgeben und trocknet recht schnell aus. Eine Absaugung ist obligatorisch. Eine Kokosfaserfüllung reicht bei Nutzung durch 2 Personen eine starke Woche – wenn man auch mal eine Toilette in einem Restaurant nutzt zur Not auch drei Tage länger. Wie ich finde eine gute Nutzungszeit.

    Vielleicht habe ich es übersehen/hört, wie stellt sich das Thetford vor? Soll man gar nichts auf den Stuhl geben oder Katzenstreu?
    Einfach in die Tüte machen Toilettenpapier drüber? Da denke ich, das wird auch mit einer Absaugung spannend.

    1. Hallo Rene,
      Die Airhead hatten wir auch und das ist schon eine solide Toilette. Wir leeren sie alle 10-14 Tage, mehrfach haben wir es auf drei Wochen ausgereizt.
      Einzig das Entsorgen fand ich blöd,trägst du doch die komplette Toilette durchs Wohnmobil nach draußen und kippst den Inhalt dann entweder direkt in den Müll oder in einen Sack. Das hat mich irgendwann genervt.

      Thetford bietet zum September ein Einstreu an. Also auch hier werden die Fäkalien bestreut, was die Geruchsbildung reduzieren soll. Ein Ventilator ist aber auf jeden Fall m.E. notwendig.

      1. Ich habe die Airhead in einem Hymer GCS (Sprinter Kastenwagen) mit sehr engen Platzverhältnissen.
        Alleine von diesem Gesichtspunkt her, für mich die ideale Lösung, da die AH extrem kompakt baut, wie ich finde.
        Das Entnehmen der gesamten Toilette stört mich nicht wirklich. Es bietet ja auch die Möglichkeit alles richtig zu reinigen 😉 .
        Darum geht es hier aber nicht.

        Das mit dem Einstreu ist absolut wichtig um die Feuchtigkeit aufzunehmen – besonders wenn es draussen sehr warm ist. Da es sonst u. U. anfängt zu gären. Daher ist auch die Absaugung nach aussen zwingend erforderlich.

        Was mir nicht gefallen würde ist, dass das Einstreu wohl nicht im Behälter ist sondern oben auf gegeben werden muss. Das bedeutet, dass man in engen Platzverhältnissen (je nach Womo mehr/weniger) auch noch einen Beutel mit Einstreu rumstehen hat. Bei der Thetford fehlt mir da ein „Rührmechanismus“.

        Ich bin gespannt, wie Dein Fazit ausfällt.

        1. Auch da hast du recht. Wie haben einen kleinen Behälter fürs Streu und einen für das Toilettenpapier neben der Toilette.
          Ist halt eine andere Art aufs Klo zu gehen, das kennst du ja. Streu kommt obendrauf und da du wöchentlich leerst, brauchst du kein Rührwerk. Fand ich zu Beginn blöd, hat sich aber durch die einfache Art der Entleerung als sehr funktionell erwiesen.
          Als Maximum haben wir bislang 10 Tage gehabt. Geht sicher noch ein, zwei Tage länger. (…in einer Zeit, in der wir nicht anderswo auf Toilette waren)

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