Es gibt verschiedene Wege nach Lindau zu kommen

2016-04-05_13-13-57_Bodensee__MG_8817-1600Es gibt ja Wohnmobilisten, die stehen immer frei und andere die sich nicht vom Campingplatz trauen. Für den einen ist der enge Stellplatz mitten in der Stadt das Idyll, man sitzt schon mittags mit vielen am Tisch beisammen und klönt, der andere bekommt Gänsehaut bei dem Gedanken, weniger als drei Meter Abstand zum Nachbarn zu haben.

Alles hat seine Vor- und Nachteile. Wir stehen gerne frei, nutzen den Stellplatz, wenn er schön gelegen ist oder es keine Alternative gibt und sind immer gerne auch ein paar Tage auf einem Campingplatz.
Der Campingplatz ist immer dann schön, wenn man mehrere Tage die Füße still halten will. Dann kann man seinen Tisch und Stuhl stehen lassen und sich sein „Heim auf Zeit“ einrichten.

Seit wir mit Kindern unterwegs sind, schaffen wir es in erstaunlich kurzer Zeit, uns auszubreiten.
Da steht in Minuten alles draußen und manchmal sieht es aus, als seien wir schon Wochen vor Ort.
Zuhause halt. Mit dem Wohnwagen und einem Pavillon waren wir da sogar noch schneller.

Und so fühlen wir uns nach der ersten Nacht auf dem Park-Camping Lindau am Bodensee auch.
Wir frühstücken ausgiebig. Leider liegt Hochnebel über dem See und die Sonne ist kaum als solche zu erkennen, dementsprechend kühl bleibt es, als wir mit den Rädern in Richtung Lindau-Insel starten.

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Die wenigen Kilometer sind rasch bewältigt. Schade, dass es keinen vernünftigen Fahrradweg am See entlang gibt.

Die Insel Lindau beherbergt die Altstadt von Lindau. Autos sollte man tunlichst schon weit vorher auf einen Parkplatz stellen, insbesondere im Sommer, wenn die Touristenhorden einfallen. Im April ist noch nicht viel los und auch auf dem Wohnmobilparkplatz wäre Platz. Doch mit dem Rad ist es einfach viel entspannter.
Wir wandern durch die nette Altstadt mit kleinen, feinen Läden und verbringen einige Zeit am Hafen mit dem Löwen und dem Leuchtturm.

Insbesondere der Leuchtturm hat uns dann auch besonders gut gefallen. Just, als wir auf der Plattform ankommen, reißt die Wolkendecke auf und die Sonne zeigt sich und Lindau von ihrer schönsten Seite.

Lustig sind die Geschichten, die auf Tafeln im Inneren des Leuchtturms erzählt werden. So ähnelt das schnell einem interessanten Museumsbesuch und manche Anekdote wird uns im Gedächtnis bleiben.
Z.B. dass der Löwe sich manchmal streckt (wenn keiner hin schaut) und der Bodensee in 10000 Jahren verlandet, wenn der Rhein weiterhin so viel Sand und Geröll einbringt.

Wir setzten unseren Rundweg durch Lindau weiter fort und Nadja findet noch eine Menge netter Lädchen, die alle besucht werden wollen.

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Nachmittags ist dann Kajak-Zeit.
Schon gestern Nachmittag war Inga auf dem Bodensee gepaddelt, und gut, dass ich sie vor den Launen des Wetters gewarnt hatte. Der See lag ruhig, als sie los fuhr. Nur eine halbe Stunde später türmten sich die Wellen und sie schaffe es nicht mehr zurück, paddelte vernünftigerweise abseits an Land und wartete auf Hilfe.
Heute lag der See dann völlig still. Trotzdem packte ich Jacke und etwas zu trinken ins Boot. Das Wasser ist noch sehr kalt und baden zu gehen könnte Lebensgefährlich werden.
Bei der Abfahrt noch ziellos, entschloss ich mich, Lindau Insel noch einen Besuch abzustatten – diesmal mit dem Kajak. Vier Kilometer – eine halbe, bis dreiviertel Stunde, wenn das Wetter mitspielt.
Das Boot gleitet sanft über das Wasser, die Sonne scheint. Traumhafte Bedingungen.
Am Hafen von Lindau begrüßt mich der Löwe und vorbei am Leuchtturm fahre ich in den Hafen.

So ähnlich fühlte ich mich schon einmal vor Jahren, als ich mit dem Kajak in Venedig einfuhr. Mit eigener Muskelkraft ist das immer wieder ein ganz eigenes Erlebnis.

Der Bodensee bleibt heute friedlich und die vier Kilometer zurück schaffe ich ohne Pause in 35 Minuten.
Wir grillen, genießen den Abend und freuen uns noch einen so schönen Tag gehabt zu haben. Leider ist für die nächsten Tage Regen angesagt. Nun soll es hier schlechter werden und zuhause langsam besser.

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