Kennt ihr das Gefühl?
Im Hamsterrad rennen, für jeden und alles da zu sein, im letzten Moment noch ein Risenproblem oben drauf zu bekommen, die letzten Kräfte mobilisieren, um es doch zu schaffen und dann kommt der Punkt, wo ihr endlich loslassen könnt.
Und dann ist Schluss und alles egal. Wirklich ALLES!
So ging es mir heute an unserem Übernachtungsplatz am Äsen.
Den kleinen Freistellplatz neben der Straße hatten wir vor Jahren entdeckt und als wir gegen Abend angekommen waren und niemand auf dem Platz stand, fiel der ganze Druck der letzten Wochen von mir ab.
Sören leistete mir bei einem Kaffee auf den Felsen am See Gesellschaft und ansonsten rauschten nur die Bäume hinter mir und die Wellen platschten an die Felsen vor mir.
Stundenlang nichts tun.
Nicht mal bewegen. Der Kaffee ist längst leer, ich könnte mir noch einen holen. Aber das ist zu anstrengend.
Ich wollte nicht reden, nix hören, nix essen, nix tun.
Kein Kajak, kein Radio, keine Unterhaltung.
Erst mit einem aufziehendem Gewitter verzog ich mich ins Wohnmobil. Offenbar ging es Nadja ähnlich, denn wir lümmelten schweigend den ganzen Abend im kuscheligen Womo, draußen waren es nur noch 11 Grad und es regnete immer wieder.
Und auch am nächsten Tag konnte ich mich nicht aufraffen, die Kajaks vom Dach zu holen und saß wieder mit Sören auf den Felsen und schaute den rasch über uns ziehenden Wolken zu. Ein Fischadler zieht neugierig über uns hinweg. Aber auch zum fotografieren bin ich zu träge, das Teleobjektiv bleibt im Wohnmobil. Vielleicht bleibt der große Vogel deswegen so lange in unserer Nähe. Setzt sich sogar frech in einen Baum um die Ecke. Ich höre ihn kann ihn aber nicht sehen. Irgendwann fliegt er weiter und dann auch noch direkt über uns hinweg. Kein Bild. Nur das, dass ich im Kopf bewahren kann.
Erst am Nachmittag packten wir dann die Räder und erkundeten die kleine Halbinsel.
Kleine Bauernhöfe, nette Badestellen und das Beste: ein Naturcampingplatz, der viel besser war, als der Stellplatz an der Straße. Gerade einmal 15 Euro nimmt die Familie für ihre Wiese und bietet dafür einfache, aber völlig ausreichende Infrastruktur.
Naturcamping Rotahult
Dazu Familienanbindung und die Möglichkeit Kajaks und Kanus auszuleihen. Eine echte Empfehlung (muss ich jetzt wieder WERBUNG über diesen Artikel schreiben, nur weil mir etwas gut gefällt? Diesen Unsinn spare ich mir jetzt).
Die Region um den Äsen herum, ist eine großartige Urlaubsregion und auch im August nicht überlaufen.
Allenthalben gibt es Naturschutzgebiete, die richtige Wander- und Spazierwege bieten. Manche davon Kinderwagen und Rollstuhltauglich, andere eher verwunschen und abenteuerlich.
Und natürlich kommen hier alle Angelfans und Wasserfreunde auf ihre Kosten.
Mit dem Kajak war ich hier beim letzten Mal unterwegs. Man sollte unbedingt eine Landarte oder das Smartphone mit Maps an Bord haben, sehr schnell kann man sich in den vielen Buchten verfahren und findet dann nur noch schwer zum Ausgangspunkt zurück.
Gegen Abend grillten wir und ärgerten uns ein wenig, dass wir zu faul waren, auf den Naturcampingplatz zu fahren. Aber für den nächsten Besuch haben wir den Platz schon gespeichert. Solche Plätze sind Gold wert und uns viel lieber als die normalen, im Sommer überfüllten Campingplätze, wie sie am Äsen auch sehr häufig zu finden sind.
Weiterlesen: Vimmerby
Schweden - ein Traum wird wahr
00 Wissenswertes über Schweden
01 Schweden wir kommen
02 Südschweden mit See
03 Vimmerby
04 Zu Besuch bei Astrid Lindgren
05 Radtour nach Bullerbü und zum Katthult Hof
06 Zu Gast bei Pipi Langstrumpf
07 Gamla Linköping
08 Allein im Wald am See
09 Schweden im Spätsommer
10 Buchempfehlung: Astrid Lindgrens Schweden
Noch mehr Schweden? Hier findet ihr unseren Roadtrip von 2015 mit Stockholm bis Fjällbacka
oder ihr fahrt 2017 mit uns bis nach Mittelschweden bis nach Mora
Impressionen aus Schweden:
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Mehr InformationenJürgen Rode
schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.
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Eine Antwort
Der Hintergrund zur Reise hört sich ja nicht so toll an. Wir hoffen Du hast wieder Energie und Lust bekommen. Daumen drück!