Nach gefühlten Wochen in Pipis Welt, verlange ich von Nadja, dass sie mich für den Rest des Urlaubs „Messerjocke“ oder „Blutsvente“ nennt.
Na, die kennt ihr doch sicherlich auch?
Am See im Naturschutzgebiet ist am frühen Morgen nur noch ein schwedisches Wohnmobil und wir unterhalten uns mit dem Pärchen.
Die Esel sind wohl immer so zutraulich und freuen sich über Besucher.

Es ist recht frisch, wir sitzen zum Frühstück im Freien und genießen die Stille und die wärmende Sonne.
In Linköping treffen wir unsere Tochter Inga, die dort für ein paar Monate studiert.
Sie zeigt uns die ‚Gamla‘, die Altstadt, die eher ein Museum ist.
Jetzt waren wir schon so oft in Schweden und finden doch immer wieder Sehenswürdigkeiten, die kaum Erwähnung in deutschen Reiseführern und Portalen findet. Schön, dass es so etwas gibt!

 

Gamla Linköping

Hier in der Gamla Linköping finden sich traditionelle Gebäude, in denen das alte Leben gezeigt wird. Es wirkt eher so, als dürfe man den Bewohnern der kleinen Stadt bei ihrem Alltag über die Schulter schauen. Die Räume sind eingerichtet wie vor 50 oder 100 Jahren und dort wird gearbeitet, gebacken, geputzt.
In einem Haus gibt es gerade getrocknete Apfelringe, in einer Seilerei machen zwei Frauen aus Hanf dicke Seile für Schiffe.



Und das alles ohne Eintritt oder Museumsschilder. Als wären wir bei einem Zeitsprung in der Vergangenheit gelandet.

 

Dann entdecken wir das wohl schönste Cafe in Linköping, ach, wahrscheinlich ganz Schwedens. Neben schönen alten Schränken, Tischen und Stühlen gibt es völlig unterschiedliche Tassen und Teller und Bestecke. Nichts passt zusammen, aber alle sind alt. Solches Geschirr hatte meine Urgroßmutter. Draußen noch dazu süße kleine Lauben und Hüttchen, denn nicht immer scheint die Sonne.
Und als sei das nicht genug, gibt es die besten Zimtschnecken und andere süßen Leckereien.

 

Auch sonst ist Linköping sehenswert und hat eine nette Einkaufspassage, aber Touristen verlaufen sich wohl nur selten hierher. Dafür sind tausende Studenten in der Stadt. Dementsprechend ist hier abends auf der Straße etwas los, es gibt viele Clubs und die Studentenschaft organisiert wohl einiges, um die Studenten bei Laune zu halten.

 

Radweg in Linköping

Richtig klasse sind die Radwege: Zweispurig ausgebaut, beleuchtet, hervorragend beschildert und wirklich überall. Hier braucht man kein Auto. Und in der Innenstadt sind viele Straßen für PKWs gesperrt. Gut, dass wir das Wohnmobil in einem Vorort stehen gelassen haben, denn mit den Rädern kommen wir wirklich schnell überall hin und haben auch keine Parkplatzsorgen.

 

Hinterhof in der Gamla Linköping

Wir fahren zum nahe gelegenen See Roxen und genießen den Sonnenuntergang. Zwar könnte man auf dem kleinen Parkplatz übernachten, aber zum einen stehen dort schon zwei Wohnmobile, zum anderen steht man direkt vor Wohnhäusern und wir haben wieder einmal das Gefühl zu stören.
Nein, hier wollen wir nicht übernachten.
Am Kloster in der Nähe finden wir einen weiteren, noch viel ruhigeren Parkplatz. Dort fühlen wir uns dann auch gleich viel wohler und verbringen eine gute Nacht.

 

Wir haben noch einmal ver- und entsorgt und die Vorräte im Supermarkt aufgefüllt.
Denn für diesen Urlaub haben wir genug Kultur- und viele Menschen erlebt, jetzt wollen wir in den Wald.
Vier, fünf Tage einfach in den schwedischen Wald.
Niemanden sehen, hören, keine Autos, kein Autofahren, kein Stress.
Faullenzen, langweilen, lesen, spielen, Vögel beobachten, Kajak fahren, nichts tun, schlafen, viel schlafen und der Stille zuhören.
Mal sehen, ob das funktioniert.

Weiterlesen: Allein im Wald am See

Schweden - ein Traum wird wahr

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Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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