Radtour nach Bullerbü und zum Katthult Hof

Schweden - ein Traum wird wahr

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Wir fanden im Reiseführer eine Radtour, die uns angesprochen hat.
Durch die Wälder, an Seen vorbei, Wiesen, Täler und meist nicht an der Hauptstraße.
Genau das haben wir gesucht.
Also machen wir die eBikes flott und düsen los. Leider zieht der Himmel immer mehr zu und die Morgensonne verabschiedet sich. Aber da der Weg ziemlich heftige Steigungen mit sich bringt, wird uns trotz der eBikes recht schnell warm.

 

Im Reiseführer ‚Astrid Lindgrens Schweden‘ findet sich ein Bild mit einem Fahrradanhänger – und ohne eBike. Wer auch immer da gefahren ist: Allerhöchsten Respekt!
Man glaubt ja immer, Schweden sei flach, aber dem ist nicht so. Die Anstiege sind steil und knackig, dafür wird man mit einer malerischen Landschaft, versteckt im Wald liegenden Gehöften und einem sagenhaften Wald belohnt. Überall finden sich Blaubeeren und Pilze. Deutsche, die wir trafen, sammelten Pfifferlinge in großen Körben.



 

Astrid Lindgrens Schweden – Werbung –
von Bullerbü zur Villa Kunterbunt
Sabine und Wolfram Schwieder
Reise Know-How Verlag
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Selten hat uns ein Reiseführer so viel Spaß gemacht. Und eigentlich ist es kein Reiseführer, eher ein Reiseverführer. Denn vollgepackt mit all dem Wissen und den Anekdoten, die uns die Autoren hier auf schmackhafte Art vermitteln, wollen wir natürlich all die Ziele, die das Buch uns anbietet auch erreichen.

 

Und dann sind wir nach 25 km endlich in Bullerbü.
Leider hat es zu regnen begonnen, aber wir sind eh so hungrig, dass wir erst einmal in die große Scheune des Caffee´s einfallen, als gäbe es gleich nichts mehr.
Leckere Waffeln und zwei Kaffee später meint es auch das Wetter wieder gut mit uns und wir besichtigen die ehemalige Filmkulisse.
Bullerbü. Das sind eigentlich drei Privathäuser. Und viele, viele Touristen, die nur des Flairs wegen hierher kommen. Vor vier Jahren stand das eine Haus zum Verkauf – es soll die Familie Lindgren aufgekauft haben. Damals konnten wir in den Garten, deswegen seht ihr hier Bilder mit Sonnenschein – heute ist es trübe.
Und doch bleibt der Flair. Als würden die Kinder von Bullerbü gleich um die Ecke schießen.

 

Nadja kommt spontan auf die Idee, doch noch nach Katthult zu
fahren. Das sind noch einmal 16 Kilometer. Das schaffen wir schon. Und der
Himmel klart auf. Los geht es.

Durch Wälder und über Hügel geht es zum Bauernhof nach Katthult. Wieder haben wir etliche Steigungen zu bewältigen, aber die eBikes haben ja auch einen Turbomodus und wir fahren flott durch die Gegend.
Ganz in der Nähe steht der älteste Eiche Schwedens. 1000 Jahre soll sie alt sein.
Ein wirkliches Naturereignis und wer schon einmal da ist, sollte unbedingt vorbei fahren. Man kommt sich wirklich klein und jung vor, wenn man so vor diesem Baum steht, der Könige und Kaiser hat kommen und gehen sehen.

 

Kvilleken – Eiche 14,75 Meter Stammumfang

In Katthult lacht uns dann tatsächlich die Sonne entgegen.
Die Einwohner nehmen mittlerweile Eintritt, aber den bezahlen wir gerne.
Zum einen gibt es hier die leckersten Zimtschnecken und natürlich sieht man Michel alias Emil im Geiste an jeder Ecke.
Wer jemals die Filme gesehen hat, wird sich sofort wohl fühlen.
Wir haben Glück, es ist nicht voll heute und wir können viele schöne Erinnerungsfotos ganz ohne Menschen machen.

 

In einem Raum wird ein Video von den Filmaufnahmen gezeigt und manche davon sind urkomisch. Und natürlich hängen überall Bilder von Ida, Vater und Mutter. Die meisten Gebäude standen schon vor den Filmaufnahmen, auch die große Scheune. Nur Michels Hütte wurde gebaut und später das Haus von Knecht Alfred gestaltet. Aber alles ist so unglaublich liebevoll und authentisch.
Bis hin zu der Tatsache, dass man in Alfreds Hütte auf die Toilette gehen darf oder muss.
Das hier ist kein Disneyland und deswegen so liebenswert!

Natürlich muss noch eine zweite warme(!) Zimtschnecke her bevor wir uns zu einem Spaziergang um das Anwesen aufmachen. Und das sich hier alle, wirklich alle wohl fühlen, zeigt euch dieses Bild.

Sauwohl fühlt man sich hier!!!

Es ist schon später Nachmittag, als wir in Richtung Vimmerby aufbrechen.
Die Akkus unserer eBikes zeigen noch drei Striche von fünf an.
Nur leider nicht sehr lange – dann bin erst ich, später Nadja nur noch bei zwei Strichen.
Und wir haben noch 35 Kilometer zu fahren.
Jetzt fahren wir die Steigungen nur noch mit der zweiten Stufe (Tour) statt Sport oder gar Turbo. Und langsam werden die Beine trotz der eBikes lahm. Der Bobbes tut auch schon weh.
Und dann ist auch noch ein Waldweg gesperrt und wir müssen einen Umweg über die Hauptstraße nehmen.
Langsam wird es dunkel. Gott-sei-Dank geht das in Schweden ja langsam. Aber Vimmerby ist immer noch 20 km entfernt.
Auf einer Steigung geht mir dann endgültig der Saft aus. 11 km noch bis zum Campingplatz.
Jetzt kämpfe ich an jeder Steigung. Denn das eBike wiegt 23kg und wir haben nicht wenig Gepäck dabei. Ich quäle mich und bleibe trotzdem an Nadja dran, die noch mit Unterstützung fährt. Dann kurz vor Vimmerby ist es auch bei ihr soweit: Kein Strom mehr.
Wir beschließen, dass sie in der Vorstadt an einer Gaststätte wartet und ich noch drei Kilometer zum Campingplatz fahre, um das Wohnmobil zu holen.

 

75 km sind wir am Ende gefahren – und wären auch ganz sicher mit Unterstützung angekommen, hätten wir die Energie nicht zu Beginn der Radtour verschleudert. Aber ursprünglich war ja nur Bullerby geplant und 50km wären unproblematisch gewesen. So haben wir etwas fürs Leben gelernt: Spar in der Zeit, dann hast du in der Not.

Ein toller Tag geht zu Ende, auf dem letzten Stück sahen wir sogar mehrfach Kraniche. Angekommen auf dem Campingplatz könnten wir den Tag ausklingen lassen, aber kurz nach dem Abendessen waren wir auch schon beide eingeschlafen.

Es war halt ein langer Tag.

Weiterlesen: Zu Gast bei Pipi Langstrumpf

 

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Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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