Das Wetter hält, dunkle Wolken sehen wir nur über dem Festland. Zwar geht eine steife Brise, aber wir freuen uns über die Sonne und gehen trotzdem mit dem Kajak aufs Meer, gegen die Wellen kämpfen.
Dabei ist es schon spannend sich den Elementen zu überlassen. Natürlich wissen wir, was wir tun und fahren zuerst gegen den Wind und fahren nur bei auflandigem Wind. Und wir fahren nur einige Kilometer auf See, der Wind kann jederzeit noch stärker werden oder drehen, und dann muss die Kraft jederzeit reichen, um trotzdem den sicheren Hafen zu erreichen.
Am Mittag nehmen wir dir Räder um zum Runenstein von Karlevi zu fahren. Schon erstaunlich, dass so ein Stein, die Jahrhunderte überdauert hat und seine Geschichte auch heute noch erzählt. So wissen wir dass der Krieger Sibbe hier ein Denkmal bekommen hat und erinnern uns so auch noch über 1000 Jahre später an ihn.
Öland ist schön mit Fahrrad- und Wanderwegen versehen. Die 10 Kilometer zum Runenstein fahren wir auf dem Radweg, auf dem Rückweg nehmen wir den Wanderweg, der uns zum Vogelschutzgebiet Beijershamn bringt.
Beijershamn wurde eigentlich als Hafen geplant und gebaut und am Ende aufgegeben. Zum Leidwesen der Investoren, zur großen Freunde der Tier und besonders der Vogelwelt.
Wir wandern mit den Räder den ersten Steg bis zum Meer. Gut 1000 Meter durch hohes Gras. Besser wäre es gewesen, die Räder im Wald stehen zu lassen. So sitzen wir auf einer kleinen Plattform und da eines meiner vielen Hobbys der Vergangenheit auch einmal Ornithologie lautete, schlage ich mich auch heute noch ganz wacker, wenn es darum geht, die Vögel zu erkennen und zu benennen.
Wir haben unsere guten Ferngläser mitgenommen, aber gegen die tiefstehende Sonne Vögel zu erkennen, ist nicht so einfach. Nadja und Inga sind müde und sitzen träumend auf einer Bank.
Irgendwann drehe ich mich um und schaue die zum Wald liegende Seite an und staune nicht schlecht. Nicht weit entfernt, in direkter Flucht hinter meinen beiden Frauen, sitzt ein großer Vogel auf einem Fels im Wasser. Ein sehr großer Vogel. Ich habe gerade nur das Teleobjektiv auf dem Foto und will schnell den Extender dazupacken, um noch näher heranzukommen.
In dem Moment startet der Vogel. Ich rufe Nadja und Inga noch zu, dass da etwas großes fliegt, aber bis sie die Ferngläser parat haben ist der Vogel schon am Wald und weit weg.
Ich schaue mir die Bilder genauer an: Tatsächlich es war ein alter Seeadler, der sich wahrscheinlich einen Spaß daraus machte, in aller Ruhe abzuwarten und erst loszufliegen, als wir ihn entdeckten.
Natürlich suchten wir die nächste Stunden den Himmel ab und sahen den oder die Seeadler auch noch einige Mal, jedoch in so großer Entfernung, dass man nur ahnen konnte, dass es ein Adler war.
Dafür sahen wir von Sandregenpfeifern, alle möglichen Arten von Gänsen, Kormorane, Alpenstrandläufer, mehrere Wiesenweihen und viele Kibitze.
So verbringen wir den Tag und zurück am Campingplatz lassen wir den Lenkdrachen steigen, fahren noch eine Runde Kajak und genießen jeden Sonnenstrahl.
Spät abends geht die Sonne noch einmal auf. Ein wolkenloser Streifen am Horizont lässt die Sonnen kurz vor dem Sonnenuntergang noch einmal scheinen.
Noch eine Erwähnung zum Campingplatz. Wieder brauchten wir keinen Strom, die Solaranlage reichte völlig aus. Aus unerfindlichen Gründen war der Platz nur mässig besucht. Die Leute am Platz extrem freundlich, es gibt kostenlos WLAN, Ent- und Versorgung sind gut und auch die kostenlosen Duschen und die Toilettenräume sehr sauber.
Wir überlegen noch einen weiteren Tag zu bleiben, aber es zieht uns weiter.