Genua mit Schrecken! Nichts für Wohnmobile!

Genua!
Heute ging es in die Großstadt. Fand ich nicht so prickelnd. Aber Genua ist halt nun mal in jedem Mittelalterbuch erwähnt, seit mehr als tausend Jahren sind die Genueser die Händler und Schiffsbauer und Eroberer.
Also stürzen wir uns ins Gewimmel.

Einen Parkplatz für das Womo zu ergattern, erweist sich als harte Nuss.
Dreimal müssen wir enttäuscht wenden, Jetzt bleibt nur noch der offizielle Stellplatz, direkt unter der Schnellstraße. Ausgebucht…

Aber wir finden dann doch noch einen letzten Platz.
Glück gehabt!

In der Stadt haben wir doch nur die Altstadt besucht.
Es gibt auch den Hafen und das neue Aquarium, dass sehenswert sein muss, aber dafür sollte man sich mindestens einen Tag nehmen, und mal ehrlich – ich mag Delfine eher draußen im Meer.
Museen, Führungen, Theater – in Genua könnt ihr länger Urlaub machen. Aber dafür fehlt uns in diesem Urlaub die Geduld.

So ziehen wir durch die Gassen.

Und die sind wirklich eng und die Häuser unendlich hoch! Und das schon seit Jahrhunderten.

In einer dunklen Gasse ist dann auch der hiesige Straßenstrich. Und dort stehen und sitzen dann nicht nur junge Frauen, auch junge Männer drücken sich an den Hauseingängen herum.

Sex ist hier normale Handelsware, in vielen Shops finden sich Dessous und Negligés. 

 

Schnell weiter, uns interessiert eher das dunkelste Gewerbe der Welt: Die Hochfinanz.

Denn die hat es zum Unesco Welterbe geschafft in Genua.
Zumindest die Straße der alten Handelshäuser und ihren Palästen; in den Palast der Deutschen Bank dürfen wir sogar hinein, die Eingangshalle ist öffentlich zugänglich.

Aber auch die Kirchen sind sehenswert in Genua. Hat ja auch etwas mit Hochfinanz zu tun. Zumindest waren die Baupreise und die Ausstattung bei extremen Platzmangel sicherlich nicht günstig:

Und ziemlich dreist erobern wir das Rathaus oder irgendeine Behörde und lassen uns auch am Eingang von einem Aufseher nicht stören, wandern einfach mal hinein. Ist doch für die Bürger, oder? Dann kann man sich das auch anschauen. Lustig ist, dass hinter vielen Türen nur ein kleines Räumchen, meist mit Putzzeug, ist.

Aber trotzdem ist das Gebäude sehenswert.

In den den nächsten Tagen sind wieder einige der Paläste geöffnet, wie es wohl zweimal im Jahr hier die Regel ist. Jedoch muss man sich früh für eine solche Führung anmelden.

So beenden wir den Tag in den dunklen Gassen Genuas und wollen so schnell wie möglich raus aufs Land.
Doch Pustekuchen: Die Abfahrt wird ein Fiasko: Verkehrsstaus ohne Ende.
Chaos.
Wir mit dem Wohnmobil zwischen tausend Vespas und klitzekleinen Fiats. SUVs fahren hier aus gutem Grund nicht. Extrem eng und chaotisch. An einer Höhenmarkierung bleiben wir mit irgendeinem Aufbau des Wohnmobils hängen, aber alles ganz geblieben.

Irgendwann drehe ich mitten auf einer Straße – was verboten ist – aber erst dann findet unser Navi einen Weg zur Autobahn.

Nix wie weg!

Jetzt sind wir an der Küste und morgen ist Ausruhen erste Bürgerpflicht.

Mit der Vespa wärs es in Genua wahrscheinlich einfach gewesen.
Obwohl – Parkplätze gibt es auch für die vielen Motorroller mittlerweile nicht mehr ausreichend!

Eins muss ich noch erzählen.

Am Hafen, unweit des Marinemuseums liegt das Schiff aus dem Film Piraten von Polanski. Im Film sieht das gut aus. Jetzt am Hafen verfault der Aufbau zusehends. Ist aber immer noch nett anzusehen – zumindest für Landratten.

Picture of Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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3 Antworten

  1. Zukünftige Generationen werden die Hände über den Kopf schlagen, wenn sie von den „Materialschlachten“ mit SUV hören und von „Dickschiffen“ lesen, die sich „Wohnmobil“ nennen. Dieser „Freizeitsport“ führt – bei anhaltend steigenden Zulassungen – genau dazu, dass es mit der sog. „Freiheit“ des Individualverkehrs (gemeint sind hier auch die Wohnmobile) bald vorbei sein wird. Schon heute sind Stellplätze zu Hochsaisonzeiten Mangelware, weil die Infrastruktur fehlt oder einfach hinterherhinkt. Und ja, in Süd-Europa finden sich viele kleinere Städte und Dörfer mit engen Straßen und Sträßchen. Dann hilft nur der „Roller“, das Fahrrad oder……ein mitgeführter Smart, um die Erkundungsfahrten fortsetzen zu können. Und wenn dann noch die Erkenntnis dazukommt wie „nix wie weg!“ (weil die besuchte Stadt zu laut, zu chaotisch ect. ist), dann stellt sich noch entschiedener die Frage nach dem Preis und dem Aufwand für derartige Erkenntnisse. Wo liegt da noch der echte Mehrwert? Von der Nachhaltigkeit dieses Ressourcen verschlingenden „Freizeitvergnügens“ ganz abgesehen. Wie oben gesagt, zukünftige Generationen werden die Hände über den Kopf schlagen, wenn sie die „ökologischen Fußabdrücke“ des „fahrenden Volkes“ von heute betrachten werden. Das sind dann andere „Hinterlassenschaften“ als z.B. die Architektur oder Sakralbauten des 18. oder 19. Jahrhundert, Monumente früherer Kulturen, die erahnen lassen, dass Menschen noch an so etwas wie die Tanszendenz oder die nachfolgende Generationen dachten.

    Schönen Dank für den Bericht.

  2. Hallo Jürgen,
    prima, Dein Bericht! Ich liebe auch die kleinen Spitzen im Text z.B. bzgl. Hochfinanz. Klasse, wenn Du damit klar Position beziehst. Ich mag diese 08/15-Bereicht nicht, die wie ein Reiseführer vom „Beliebig“-Verlag nur die Fakten aufzählen. Reiseeindrücke leben eben auch von Emotionen und Meinungen. Das kommt gut rüber bei Dir!
    Liebe Grüße, Ingmar

  3. Schöner Bericht und gute Bilder. Hättet Ihr denn auf dem Parkplatz bis zum nächsten morgen bleiben dürfen wenn Ihr noch in die Paläste gewollt hättet? Der Prunk ist sehenwert. Das mit den engen Straßen kenn ich und wir mussten auch mal wenden. Erst schöne wenn auch schmale und abschüssige Straße, dann ein Schild 2,50m Höhe. Nicht da wo man noch abbiegen könnte, nein erst 50m vor der Brücke. Also erst mal im Rückwärstgang bergauf bis zu einer Feldeinfahrt und dann mit vor und zurück gewendet. Wir wollten von Trento ins Valsuganatal. Da hat uns das Navi schön reingelegt und diese Strecke gewählt obwohl es Straßen unter 3.10m meiden sollte. So ist halt das Leben.

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