Rumänien – Besuch bei Königin Maria

Heute ist ‚Burgtag‘.
Früh morgens fallen wir in Bran ein und am Nachmittag erobern wir Peles. Auf unserer Reise müssen wir jetzt einmal Gas geben, um alle Ziele zu erreichen. Das ärgert uns zwar, denn wir würden lieber länger an manchem Ort verweilen. Aber dafür ist vielleicht ein nächster Urlaub in Rumänien gut, da wir dann schon wissen, wohin. So sammeln wir heute wieder Kilometer.

Burg Bran – Törzburg


Bram Strokers Dracula sollte jeder einmal gelesen haben.
Und natürlich verbindet man spätestens seit dem genialen Werk „Tanz der Vampire“ von Roland Polanski eine rumänische Landschaft mit Schnee und Bergen und düsterem Schloss.

Klick auf die Karte – Zur Reiseroute


Und da passt perfekt das Schloss Bran dazu. Jeder Bus, jede Reisegruppe, jede Anzeige wirbt mit dem „Dracula Schloss


Dabei hat die historische Figur des Vlad Tepes, mit dem Ehrentitel ‚Dracul‘ – Drachen, hier nicht einmal gelebt. Aber es sieht nun einmal so nach Draculaschloss aus, also wird es dazu gemacht.
Zumindest im Ausland.
Für die Rumänen hat das Schloss eine ganz andere Bedeutung. Hier lebte die auch heute noch von vielen Rumänen geliebte und verehrte Königin Maria. Sie war es auch, die das Schloss so einrichtete, wie wir es heute sehen können.


Und allein deswegen lohnt sich ein Besuch.
Nicht wegen Dracula oder Vlad Tepes, sondern weil eine besondere Frau hier lebte und wirkte. Königin Maria war zu ihrer Zeit nicht nur eine attraktive Frau und Stilikone, sie war volksnah und pflegte im Krieg auch schon einmal eigenhändig Verwundete. Dazu kleidete sie sich bei Festen durchaus auch in ländlicher Tracht, was ihr das Wohlwollen der Bevölkerung einbrachte und im Ausland galt sie als knallharter Verhandlungspartner, die für die Unabhängigkeit Rumäniens kämpfte.

Wir können euch nur empfehlen, früh morgens zur Burg zu kommen. Dann ist der Andrang noch nicht so groß, das Licht (für die Fotografen unter uns) auch viel weicher und mit ein wenig Glück, habt ihr auch den einen oder anderen Raum im Schloss dann ganz für euch alleine.

Zwei Stunden später schieben sich Bus-Gruppen durch die Räume und es ist wirklich laut.

Jetzt wird es voll in der Burg


Und noch ein Tipp: Wir baten zu Beginn unserer Tour um Audioguides. Die erhält man im Souvenirshop. Der wiederum ist im Schloss am Ende des Rundgangs und so durften wir schon in den Innenhof, der zu diesem Zeitpunkt noch komplett leer war, da alle Besucher noch auf dem Rundgang waren.

Ganz früh am Morgen hat man noch die Chance auf menschenleere Bilder

Und so konnten wir den Hof und die Aufgänge noch ganz ohne Menschenmassen, die Selfies von sich und dem Brunnen schießen, bewundern.
Die Audioguides sind wirklich zu empfehlen, erfährt man doch viel über die Königin und das Schloss.

Stellplatztipp:
Am nahegelegenen Krankenhaus gibt es einen kleinen Parkplatz. Dort kann man eine ruhige Nacht verbringen und am nächsten Morgen zum Schloss laufen. Da am Parkplatz gegen 8 Uhr ein Kiosk öffnet, hatten wir auch das Gefühl sicher zu stehen. Der netten Dame hatten wir ein paar Süßigkeiten abgekauft und gebeten einen Blick auf das Wohnmobil zu haben.

Aufgepasst: Abends kann es voll werden auf dem Parkplatz, da in der gegenüber liegenden Sporthalle am Abend trainiert wird. Und morgens kommen dann die Schulkinder – aber da sind wir eh schon aufgestanden, um rechtzeitig am Schloss zu sein.

In Teil 12 besuchen wir das sehenswerte Schloß Peles, dass auf fast jedem Rumänien-Flyer zu sehen ist.

Rumänien-Roadtrip Inhaltsverzeichnis:
Teil 1 : Temeswar
Teil 2 : Die Burg von Eisenmarkt und die mystischen Daker
Teil 3 : In Karlsburg eine orthodoxe Taufe
Teil 4 : Im Freilichtmuseum Rumänien 
Teil 5 : Hermannstadt
Teil 6 : Verschneite Pässe und Hobbits
Teil 7 : Lustig ist das Zigeunerleben
Teil 8 : Biertan und Malmkrog, erste Kirchenburgen
Teil 9 : Schäßburg ohne Dracula
Teil 10: Die mutigen Frauen von Deutsch-Weißkirch
Teil 11: Besuch bei Königin Maria
Teil 12: So schön ist kein anderes Schloss
Teil 13: AKTIVE VULKANE
Teil 14: ich schick dich in die Walachei!
Teil 15: Prejmer und das Weltkulturerbe
Teil 16: Traumberuf Burghüter
Teil 17: Die Bären sind los
Teil 18: Absturz in der Bicaz Schlucht
Teil 19: Voronet in der Bukowina 
Teil 20: Sucovita, Moldovita und die längste Seilbahn Rumäniens
Teil 21: Alt und Neu in Maramures 
Teil 22: Kann ein Friedhof fröhlich sein?
Teil 23: Fakten und Fazit: Lohnt eine Reise nach Rumänien?


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