Rezension
Da schlage ich den Routenführer Bretagne auf und das erste Bild nach den obligatorischen Anreise- und allgemeinen Tipps ist der Inselberg mit der Abtei Mont Saint Michel. Nur liegt die gar nicht in der Bretagne. Ok, das vermerkt Rainer Höh auch sofort und führt uns so aus der Normandie in die Bretagne und dann gehört diese Insel ganz sicher einfach dazu.
Aber jetzt wird es schwierig. Schon im zweiten Kapitel kapituliere ich beim Zusammenspiel der Karten im Anhang und den beschriebenen Orten. Zwar kapiere ich noch, dass die Fähnchen die Seitenzahlen bedeuten und die Kreise die Stellplätze. Das ist schon einmal super. Aber wenn dann Orte beschrieben werden, sollten die auch auf der Karte zu finden sein. Hilfreich ist zumindest, dass GPS-Koordinaten vermerkt sind.
Aber Beschreibungen wie: „Etwa 5,5 km nach Plouha weisen in dem Örtchen Lanloup Schilder den Weg nach rechts zum reizvollen Circuit des Falaises (D54) – ein überraschender Abstecher, der sich auf jeden Fall lohnt.
Hört sich super an, ist mir aber viel zu wenig herausgestellt! Jedoch
nur mit dem Text den Ort zu finden, dürfte unterwegs ohne GPS-Angaben ein Abenteuer werden.
Warum werden also nicht die Koordinaten – neben Straßen- und Ortsnamen – angegeben und mehr Zeilen dazu verwendet zu beschreiben, was die Reisenden in der Umgebung erwartet?
Einfach erwähnen, dass ganz in der Nähe zwei Campingplätze auf Gäste warten und was man dort noch erleben könnte, wären wichtigere Infos als eine kryptische Wegbeschreibung.
Die schönsten Route durch die Bretagne
Hier kaufen:
Rainer Höh
ISBN-13: 978-3831730254
Reise Know How Verlag
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Weitere InformationenUnd so geht es weiter:
Der Autor reiht Sehenswürdigkeit an Sehenswürdigkeit – doch mit wenig Elan. Selten beschreibt er detailliert, was man vorfinden kann und nur zu schreiben: „Lohnt sich“ ist dann doch dürftig.
Dabei ist er offenbar ein großer Kenner der Gegend, denn selten bekommt man in anderen Reiseführern so gute, sachdienliche Hinweise! Wie den, dass große Wohnmobile, die eine oder andere Straße besser meiden sollten.
Und dann werden Geheimplätze benannt, die man ohne diesen Führer nie erreichen würde. Aber auch die hat Rainer Höh manchmal geschickt versteckt.
Je länger ich mich durch das Buch kämpfe, desto länger wird die Liste mit diesen Geheimplätzen.
Zusammen mit den GPS-Daten wächst so meine private „Google-Maps Sammlung Bretagne“. Mit der lässt es sich dann später gut planen.
Die Route zieht sich weitestgehend an der Küste entlang – ob es im Landesinneren nichts zu sehen gibt oder man einfach an der Küste bessere Stellplätze findet? Wir wissen es nicht.
Die gibt es dafür reichlich und der Autor findet noch viele freie Stellplatzmöglichkeiten und teilt sie mit uns.
Vielleicht ist bei all der Kritik nun untergegangen, dass hier wirklich viele besondere Orte beschrieben werden, die sich lohnen, besucht zu werden. Wenn wir nun all die großartigen Orte anfahren wollten, wären wir wohl monatelang unterwegs.
Es ist wirklich erstaunlich, wohin uns Rainer Höh alles führt. An steile Küsten und lange Strände. Immer zusammen mit dem Wohnmobil. Dazu kommen Wanderungen und Stadtführungen.
Einzig die Sprache dürfte das ganze etwas blumiger beschreiben. Die reinen Wegbeschreibungen und Aneinanderreihungen der Orts- und Straßennamen werden dem hervorragenden Inhalt nicht gerecht!
Noch ein Wort zu den Bildern: Oft und gut wird gezeigt, wo und wie man mit dem Wohnmobil stehen kann. Dafür ein dickes Danke!
Einige Übersichtsbilder mit der grandiosen Landschaft würden manchmal gut tun, um sich zu orientieren.
Karten finden sich im Buch reichhaltig, diese sind aber manchmal auch verwirrend.
Fazit:
Ich bin zwiegespalten: Das Buch ist gut! Mit all den Tipps und guten Hinweisen. Orte, von denen ich noch nie gehört oder gelesen habe. Freistellplätze, Parkmöglichkeiten direkt am Meer.
Einfach klasse!
Aber die Wegbeschreibungen und Erklärungen sind aus einer anderen Zeit. Mit Navi und Google Maps könnte man sich vieles ersparen und einiges ist dabei auch verwirrend beschrieben. Vielleicht ist das anders, wenn man direkt vor Ort die Gassen sieht. Aber wie gesagt, im Rahmen von GPS und Navi würde ich mir eher wünschen, dass die Orte und die Umgebung, die Aktivitäten und Lokalitäten intensiver beschrieben werden.
Wir empfehlen das Buch aber trotzdem für seine zahllosen Insidertipps.
2 Antworten
Lieber Jürgen,
bei den Büchern der Reise-Know-How-Reihe gibt es Zusatzmaterial im Netz.
Dort gibt es neben einer Web-App auch die von Dir gewünschten GPS-Daten zum Download schon vor der Abfahrt.
Herzlichen Dank an Dich und Nadja für Eure zahlreichen Tipps, den Blog und den You-Tube-Kanal.
Herbert
Hey super, danke für deine Antwort und danke für dein Lob 😍🙈