- Mit dem Wohnmobil von Alaska bis Feuerland
Rezension
Was soll ich über ein Buch erzählen, bei dem ich das Land nicht kenne?
Das war meine erste Frage, die ich mir stellte, als ich das kleine Buch von Sonja Nertinger und Klaus Schier in Händen hielt.
Und dann kam ganz selbstverständlich die Antwort: Schaffen die beiden es, mich neugierig auf Land und Leute zu machen? Vielleicht sogar soweit, dass in mir der Plan reift, selbst einmal los zu ziehen?
Und natürlich habe ich mich gefragt: Was denken Leute, die die Strecke oder Teilstrecken schon kennen?
Also habe ich mir einen guten Roten genommen und mich in den Lesesessel zurückgezogen. Und was soll ich sagen: In einem Stück gelesen!
Geholfen hat dabei auch immer ein Blick auf die Internetseite der beiden Autoren: https://www.auf-achse.tv/. Dort finden sich dann ganze Reiseberichte und viele Bilder zu einzelnen Etappen.
Das Buch selbst beginnt erst einmal mit den Vorbereitungen. Und die fassen die beiden schon extrem zusammen. Trotzdem merkt man schnell: Hier geht es nicht um eine Europatour, wo man fast überall Ersatzteile bekommen kann und die Grenzen offen sind. Von Werkzeug bis Versicherung, Wasser, Strom und Zubehör. Kurz und prägnant. Manchmal würde ich mir mehr Infos wünschen.
Hier kaufen:
Panamericana
Mit dem Auto von Alaska bis Feuerland
Sonja Nertinger und Klaus Schier
Reise Know How Verlag
ISBN-13: 978-3831728053
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Dann sind wir schon bei der Überfahrt nach Amerika und Schwups ist man mittendrin.
Mittendrin in den unendlichen Grenzkontrollen! Und was es alles in den einzelnen Ländern zu beachten gibt. Die besten Reisezeiten werden genannt und wie man sich z.B. beim Tanken verhalten soll. Über viele Dinge hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht. Andere Länder, andere Sitten.
Aber dann geht es endlich in Alaska los! Und jetzt beschreiben die beiden nicht etwa nur die Route, nein, obwohl das Buch nur 240 Seiten hat, schaffen sie es, auch noch in den einzelnen Städten Hinweise für Wandertouren, Nationalparks oder auch nur ein Café zu geben. Weitere nützliche Informationen werden immer wieder in graue Kästchen eingebunden.
Tja und dann die Bilder!
Schade, dass sie nicht als Poster vorliegen. Sie sind großartig!
Egal in welchem Land, man fühlt sich mittendrin. Ich erinnere mich an eines von einem Markt in Guatemala, mit vielen Menschen in Landestracht und dann die Geschichte, wie die zwei sich mit einem ehemaligen US-Schulbus aufmachen. Eingeklemmt zwischen kleinwüchsigen Einheimischen. Herrlich erzählt.
Und das macht dieses Buch aus. Neben vielen Fachinformationen hat man das Gefühl auf dem Weg zu sein. Gut, dass die Karten im Buch zeigen, wo man sich gerade befindet und gut, dass die beiden Autoren auch immer wieder auf die Unterschiede der Regionen und Länder eingehen. So bekommt man einen Eindruck, auf was für ein Abenteuer man sich einlässt.
Und trotzdem habe ich nie das Gefühl, dass es gefährlich wäre. Ok, die zwei haben viel Erfahrung und lassen die Hotspots geschickt aus. Warum sich in Gefahr begeben? So lassen sie ihr Auto weit außerhalb von Mexiko-Stadt auf einem Campingplatz stehen und empfehlen die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Hat man Brasilien und Peru hinter sich gelassen, ist man plötzlich in Chile und tourt durch Feuerland. Und wer jetzt noch nicht genug hat, bekommt noch Alternativrouten und mir unbekannte Ziele vorgeschlagen.
Fazit:
Gebt mir Zeit, gebt mir Mut und ich bzw. wir folgen den Autoren auf ihrer Reise.
So bleibt nur das Träumen.
Man sollte sich Zeit nehmen und das Buch als Hinweisgeber sehen. Dann macht es Spaß. Wenn man immer wieder einmal im Internet recherchiert, bekommt man eine gute Vorstellung von der Route und versteht viel besser, was die beiden beschreiben.
Das Buch sollte man nicht als detaillierte Wegbeschreibung sehen, sondern als Appetizer, der Lust auf mehr machen will.