Der Velener Waldweihnachtsmarkt ist nett anzusehen, aber Vans und Wohnmobile dürfen nicht auf den Parkplatz.
Das Landgut Krumme ist seit vielen Jahren ein Garant für einen sehenswerten Weihnachtsmarkt, der auch viele Besucher aus den nahen Niederlanden anzieht. Dazu kommen viele Busreisen, die ihr Ziel in Velen haben – für sie gibt es einen eigenen Busparkplatz direkt vor dem Eingang.
Für den Eintritt zahlen Erwachsene 9-12 Euro (2022), keine Ermäßigung außer für Kinder bis 14 Jahren und schwerbehinderte Personen (siehe Aushang)
Wohnmobile und Vans dürfen nicht auf den Parkplatz am Weihnachtsmarkt.
Das verstehen wir sogar gut, darauf wird auch auf der Internetseite hingewiesen. Man solle die Stellplätze in der Umgebung ansteuern – es gebe auch einen Shuttlebus.
Das Problem dabei: Der Weihnachtsmarkt öffnet um 11 Uhr und schließt um 20 Uhr. Der Shuttlebus kommt aber Freitags erst um 17 Uhr nach Velen und fährt dann noch die anderen Orte an. Die zusätzlichen Kosten von 3 Euro pro Person hätten wir gerne bezahlt, wenn der Bus nur früher fahren würde.
2022
Ein Anruf beim Busdienst ergab, dass weitere Fahrten nicht angeboten werden.
Fazit:
Am Freitag kommt man vor 17 Uhr vom Stellplatz (wir sind in Velen) nur per Taxi zum sieben Kilometer entfernten Weihnachtsmarkt.
Mit dem Wohnmobil wird man direkt an den Parkplätzen von den Ordnern vehement abgewiesen, obwohl gerade auf dem ersten Parkplatz vor dem Weihnachtsmarkt, uns die Gegebenheiten für Wohnmobile bis 3,5t durchaus passend erscheinen. Die ersten drei Reihen sind hart und fest gewalzt. Dort könnten Wohnmobile bei trockenem Wetter durchaus parken. Nicht übernachten – aber man könnte zumindest schon von Mittag bis Abend auf den Weihnachtsmarkt.
Samstags und Sonntags fahren die Busse immerhin schon ab 15 Uhr. An diesen Tagen ist es aber um ein vielfaches voller wie am Freitag.
Das alles heraus zu finden, gelingt uns erst vor Ort, denn auf den Internetseiten des Veranstalters findet man nur den lapidaren Hinweis auf einen Shuttlebus und einen externen Link und so tappen womöglich viele in diese Falle. Wir stehen dann schon auf dem Stellplatz und bemerken jetzt erst, dass die Busse nur sehr sporadisch verkehren.
Insofern kann man Wohnmobilen und Vans nur empfehlen, nicht am Freitag auf den Velener Weihnachtsmarkt zu kommen.
Der Weihnachtsmarkt
Der Veranstalter vom Landgut Krumme gibt sich unglaublich viel Mühe mit einem wahren Lichtermeer und vielen liebevoll gestalteten Ecken und Winkeln.
Überall gibt es feine Sitzgelegenheiten, kleine Hütten und Lauben zum Verweilen, Essen und Trinken.
Das kulinarische Angebot ist überschaubar. Die Gulaschsuppe lecker, die holländischen Fritten riesig, an Vegetarier und Veganer wird jedoch selten gedacht. Die Schupfnudeln mit Sauerkraut waren leider mit Speck. Den einen freuts, den andern nicht.
Der Hinweis auf „Überall Winzer-Glühwein“ erstaunt uns, denn kommt doch jeder Glühwein am Ende von irgendeinem Winzer. So sind die vier Glühweine, die wir trinken auch guter Durchschnitt, aber nichts Besonderes. Was aber auch an unseren nicht geschulten Gaumen liegen kann. Die Preise für den Glühwein liegen bei 3,50 Euro bis 4 Euro (2022).
Hingegen ist das Angebot der Aussteller, Handwerker, Näherinnen und Bastler wirklich außergewöhnlich gut und selten haben wir so viele unterschiedliche Stände gesehen. Gab es überhaupt irgendetwas mehrfach? Nein, hier sind alle Anbieter handverlesen und wohlüberlegt ausgesucht uns somit findet sich hier einfach für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas.
Auffallend ist, das 2/3 der Besucher weiblich sind und dementsprechend auch das Angebot, aber eben nicht nur.
Und so findet hier jeder etwas zum staunen, zum gucken und natürlich auch zum kaufen
Und je dunkler es wird, desto mehr tritt die Beleuchtung in den Vordergrund.
Die kleinen Weihnachtsbäume in den Bereichen zwischen den Ständen, die vorher unauffällig waren, sind ebenso beleuchtet wie die hohen Bäume bunt angestrahlt.
Mehrere toll geschmückte, große Weihnachtsbäume laden zum Selfi ein.
An einem kleinen Teich wartet eine Krippe und der Stern von Bethlehem, daneben braten Kinder Stockbrot und singen fröhlich dazu. Ein Familienevent.
Insofern tut mir unsere anfängliche Kritik dem Veranstalter gegenüber fast leid, doch auch Wohnmobilreisende sollten die Chance haben, dies alles zu erleben.
An einer Bude braten Frauen im Rekordtempo Kartoffelpuffer – und in der Laube nebenan schälen ihre Männer im Akkord Kartoffeln.
Die Landfrauen sind ebenso vertreten wie die Feuerwehr und an manchem Stand wird noch vor Ort genäht und gestickt.
Das alles zu bestaunen macht unglaublich viel Spaß, wenn man sich die Zeit dazu nimmt.
Und je später und kälter es wird, desto besser schmeckt der Glühwein und die Läden sehen noch viel einladender aus.
In den Hallen ist es wärmer, wir nutzen das, um die Finger aufzuwärmen.
Dann geht es noch einmal rundherum und in alle Winkel und Ecken dieses außergewöhnlichen Waldweihnachtsmarktes.
Wenn man anschließend einfach zum Wohnmobil zurückkehren könnte, wäre dieser Weihnachtsmarkt ganz oben auf unserer Empfehlungsliste.
Selten hat uns das Angebot, die Dekoration und Illumination so begeistert wie hier in Velen.
Für Veganer und Vegetarier könnte noch etwas geboten werden, aber daran lässt sich arbeiten.
Ein Stellplatz direkt vor den Toren des Weihnachtsmarktes würde den Markt ganz weit nach oben in den Hitlisten katapultieren oder zumindest ein Shuttleservice, der häufiger und auch am Freitag früher pendelt – das würde zumindest das Interesse an Wohnmobilfahrern bekunden. Wie wäre es mit einem Anrufsammeltaxi wie es es andernorts schon lange gibt?
So bleibt auf dem langen Heimweg ein Wermutstropfen.
Velen ist eigentlich einen Besuch wert.
Eigentlich.
Unsere „Tour de Weihnachtsmarkt“ führte uns schon zu vielen Märkten. Diese möchten wir euch vorstellen:
Schloss Merode
Quedlinburg Weihnachtsmarkt
Ludwigsburg Barockweihnachtsmarkt
Michelstadt
Esslinger Weihnachts- und Mittelaltermarkt
Ravennaschlucht Weihnachtsmarkt
Burg Hohenzollern Weihnachtsmarkt
Nördlinger Weihnachtsmarkt
Ulmer Weihnachtsmarkt
Augsburger Weihnachtsmarkt
Innsbruck Weihnachtsmarkt
Neu-Um Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt–
Rothenburg ob der Tauber
Michelstädter Weihnachtsmarkt
Wernigerode
Wolfenbüttel
Braunschweig
Schloss Bückeburg (bei Minden)
Erfurter Weihnachtsmarkt
Goslar – Waldweihnacht mitten in der Stadt
Stuttgart
Hildesheim
Wiesbaden – Sternschnuppenmarkt (sehr empfehlenswert)
Dortmund – der größte Weihnachtsbaum der Welt*
Dortmund – Lichterweihnachtsmarkt ((sehr empfehlenswert)
Hameln
Velen Waldweihnachtsmarkt
Schloss Benrath*
Weihnachtsmärkte Münster*
* Schöne Weihnachtsmärkte – keine Reiseempfehlung
Jürgen Rode
schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.
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4 Antworten
Ein Weihnachtsmarkt bei dem ich Eintritt zahlen muss, um dann einen „selbstgemachten“ Glühwein aus dem 20 Liter Kanister vom Discounter für jenseits von 4€ zu kaufen, wird von uns unbeachtet ignoriert.
Uns ist durchaus bewusst, dass alles teurer geworden ist, aber diesen provozierten Preiswucher werden wir ganz bestimmt nicht unterstützen!
Allen, die diese Situation derzeit mit überhöhten Preisen ausnutzen (das dürften enorm viele sein), sollte man durch konsequente Missachtung (keine Käufe!) zeigen, dass man dies nicht akzeptiert.
Ich halte es wie mein Vorredner. Wie schon im Sommer besuche ich in Orten in dem mein Womo nicht willkommen ist keinen einzigen Anbieter. Preiswucher mache ich nicht mit, mein Gericht in meinem Stammgrill von 6€ auf 9€, einmal und nicht wieder. Nur durch konsequenzes Handel wie im Betrag oben merken die Preistreiber das sie was falsch machen, mit hoffendlich weniger Gewinn als bei günstigeren Preisen. Die Orte ohne Park- Stellplätze für uns, werden sicher merken das auch Wohnmobilisten Geld ausgeben. Was nützt mir die beste Gastronomie z.B. San Christina / Wolkenstein wenn ich zum Essen z.B. keinen Wein trinken darf weil kein Stellplatz in der Nähe des Ortes ist.
Wir sehen das anders.
Bei dem Aufwand und mit wieviel Liebe der Velener Waldweihnachtsmarkt hergerichtet wird, ist der Eintritt gerechtfertigt. Im Vorverkauf sind die Eintrittskarten übrigens 2 oder 3 € günstiger.
Es gibt einen schön gelegenen Campingplatz im Erholungsgebiet Waldvelen bei Familie ven der Buss. (https://www.venderbuss.de) mit der Möglichkeit dort mit dem Wohnmobil auf einer der beiden Wohnmobilflächen zu stehen (je Parzelle ca. 100m2 Platz pro Wohnmobil / Stromanschluss und V+E vorhanden). Des Weiteren sind 3 WC‘s und 3 Badezimmer vorhanden. Man kann bei dem Busunternehmen anrufen und sich an der kleinen Bushaltestelle auf dem CP von dem Bus- Schuttle zum Weihnachtsmarkt abholen lassen bevor er über Velen zum Weihnachtsmarkt fährt; dieser fährt um 18, 19 oder 20 Uhr auch wieder zurück bis zum CP.
Insgesamt ist alles gut organisiert und preislich o.k.
Das haben wir auch versucht, leider wusste das Busunternehmen davon nichts (oder wollte nichts wissen).
Alles in allem damals sehr unglücklich.
Aber wie im Bericht gesagt: Der Weihnachtsmarkt lohnt sich auf alle Fälle und der Campingplatz wäre wahrscheinlich die bessere Lösung gewesen – DANKE für den Tipp, das nehme ich gleich auf!