Caerlaverock Castle,
das berühmte dreieckige Schloss an der Grenze zu England, sollte auf einer Schottlandreise nicht fehlen.
Wir nutzen den günstigen und perfekten Stellplatz einige hundert Meter entfernt zur Übernachtung und ent- und versorgen. Der Stellplatz bittet um einen Zuwendung übers Internet und das machen wir auch gerne.
Nach einer ruhigen Nacht am Meer starten wir morgens zum letzten Schloss unseres Urlaubs. Wir bekommen den Stempel für ‚Member“ in unseren Guide und unterhalten uns noch eine Weile mit den netten Damen am Empfang.
Wir kennen das Schloss von Kindesbeinen an: In „Robbi, Tobbi und das Fliwatüt“ gab es ein dreieckiges Schloss in Schottland. Das kann nur Caerlaverock Castle gewesen sein.
Anmutig sieht die Burg aus der Luft aus und auch in den noch stehenden Gemäuern spürt man den Geist der Jahrhunderte.
Unweit der Burg stand eine noch ältere Anlage. Nur die Grundmauern sind übrig, doch auch hier weht ein Hauch der Geschichte.
Im Besucherzentrum läuft ein kurzer Film über die Belagerungen der Burg. Lange hielt sie stand, aber irgendwann wurden die Mauern überwunden.
Wir fahren weiter in Richtung Fähre. Newcastle könnten wir schnell auf der Autobahn erreichen, aber eine Nacht haben wir noch Zeit. So folgen wir der kleinen Straße parallel des Hadrian Wall und kommen auf diesem Weg nach England.
Die Geschichten von Robert the Bruce und William Wallace sind hier nicht mehr Gegenstand der Verehrung.
In diesem Teil von England scheint sich alles um die ersten Römer zu drehen, die nicht nur überall Forts hinterlassen haben, sondern auch den berühmten Wall, quer durch England, um sich vor den barbarischen Pikten zu schützen.
Hadrianswall
Dass dies so nicht stimmen kann, sieht man schnell, wenn man auf einem der Hügel über eine lange Strecke der Mauer schaut. So viele Römer können hier gar nicht gewacht haben, um an allen Enden einen Angriff abzuwehren.
So glauben wir viel eher der neueren Einschätzung, dass die Mauer dazu diente, den Warenverkehr zu bestimmten Übergängen zu lotsen, um Steuern erheben zu können und Schmuggel zu erschweren.
Auch ungewünschte Einwanderung sollte so unterbunden werden.
Das erinnert leider alles an heutige Zustände. Trumps Mauer und Seehofers Lager. Irgendwie scheint sich Geschichte immer zu wiederholen.
Wir sind sehr beeindruckt von der immerhin 170km langen Mauer aus den Jahren 122-128.
Wie man zu dieser Zeit ein solches Bauwerk hier errichten konnte? Ohne Bagger, schwere Maschinen, Laster und moderne Logistik?
Offenbar waren die alten Römer zu mehr in der Lage, als wir es heute manchmal sind.
Beim Flug mit der Drohne entlang des Hadrianwalls fällt mir ein Baum auf.
Erst heute Morgen haben Nadja und ich gerade über diese eine Filmszene gesprochen, die am Hadrianswall gedreht sein könnte, und nun ist doch tatsächlich dieser Baum direkt voraus. Wir wussten nicht einmal, dass der Film hier gedreht wurde
Robin Hood, König der Diebe. Mit Kevin Costner und Morgan Freeman.
An dieser Stelle rettet sich der Junge vor den Soldaten des Scherriffs auf den Baum und Robin Hood kämpft alleine gegen die Soldaten, während Morgan Freeman noch betet.
Nennt sich Sycamore Gap
Wir beschließen, die Nacht am Hadrianswall zu verbringen. An unserem Parkplatz ist dies verboten – ganz eindeutig sind Erklärungen am Parkautomat jedoch nicht. Irgendetwas steht von Kamera und Abfahrtszeit. Werden wir hier gescannt? Wir lesen weiter und finden einen Hinweis zu einem Stellplatz am Besucherzentrum mit dem bezeichneten Namen „The Still“ unterhalb des Hügels.
Dieser entpuppt sich dann als wahre Oase!Viele Wohnmobile könnten hier stehen. Aber wir sind ganz alleine!
Man bezahlt an einem Automaten, wenn man abfährt. Bei An- und Ausfahrt wird von einer Kamera das Nummernschild aufgenommen und das System erkennt, wie lang man auf dem Platz war. Nun kann man am Automat oder übers Internet bezahlen! Wer nicht bezahlt, bekommt nach einigen Wochen eine hohe Strafe in Rechnung gestellt.
Die Übernachtung kostet 10 Pfund – uns werden am nächsten Morgen, warum auch immer, nur 5 Pfund in Rechnung gestellt.
Der Platz ist himmlisch gelegen, sanfte Hügel tausende von bunten Blumen, Schmetterlingen, Vögeln.
Die nahegelegene Straße hört man überhaupt nicht.
So sitzen wir lange in der Abendsonne, warten auf den Sonnenuntergang.
Morgen geht es wieder nach Hause. Leider.
Schottland Reisebericht:
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